Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Titel: Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
Vom Netzwerk:
rechten Schulter gegen die Tür geworfen und fiel gerade mit ihr in Valerias Zimmer.
    «Dürfen Sie das überhaupt?», fragte Denner, sich offensichtlich mühsam beherrschend. «Ich meine, das ist immerhin mein Haus, und was Sie hier machen, ist Sachbeschädigung.»
    «Sie haben wohl immer noch nicht verstanden, dass es um den ungeklärten Tod einer jungen Frau geht. Wir müssen ihr Zimmer untersuchen. Obwohl es nach Selbstmord aussieht, könnte es sich trotzdem um ein Verbrechen handeln, Dr.   Denner.»
    Der Arzt starrte Laura an, die Lippen zusammengepresst, das Kinn nach vorn geschoben. Laura hielt seinem Blick stand, und während sie sich noch mit den Augen maßen, tönte Baumanns erstaunte Stimme aus dem Zimmer.
    «Na so was», rief er. «Kommen Sie doch mal her, Frau Hauptkommissarin!»
    Denner drängte sich vor, doch Laura hielt ihn am Arm zurück.
    «Bitte bleiben Sie vor der Tür stehen», sagte sie beinahe freundlich. «Die Hauptkommissarin bin ich!»
    Als sie hineinging, folgte er wortlos. Sie aber drehte sich um und wies ihn hinaus, ebenfalls wortlos. Er ging, blieb aber in der Tür stehen und ließ seinen Blick durch den Raum wandern.
    Laura sah sofort, was Baumann ihr zeigen wollte. Offensichtlich hatte jemand das Zimmer durchwühlt, jedenfalls den kleinen Schreibtisch und das schmale Bücherregal. Ein paar Bücher lagen auf dem Boden. Die Schubladen des Schreibtischs waren herausgezogen. Laura ging zum Fenster, das ein wenig tiefer als der Garten lag, drückte leicht dagegen. Es war offen.
    «Ruf die Spurensicherung an, Peter», sagte sie zu Baumann, wandte sich dann an die Denners. «Es tut mir Leid, aber Sie werden noch ein Weilchen auf Ihren ruhigen Feierabend verzichten müssen.»
    «Aber wer … ich meine, wer sollte denn in dieses Haus eindringen? Wer kann das gewesen sein? Ich kann es einfach nicht fassen. Ich fühle mich nicht mehr sicher hier, und die Kinder sind auch nicht sicher – niemand ist mehr sicher!» Renata Denner sprach mit einer hohen, beinahe schrillen Stimme.
    «Ganz ruhig, Liebling. Es ist noch gar nicht bewiesen, dass ein Fremder in diesem Zimmer war. Valeria selbst könnte etwas gesucht haben.»
    «Natürlich», bestätigte Laura. «So könnte es gewesen sein. Allerdings ist das Fenster offen. Sagen Sie, Frau Dr.   Denner, was haben Sie eigentlich gemacht, als Valeria heute Morgen nicht erschien?»
    Renata Denner kreuzte ihre Arme und legte die Hände auf ihre eigenen Schultern, als wollte sie sich festhalten.
    «Ich bin runtergegangen und habe an ihrer Tür geklopft. Aber sie hat nicht geantwortet. Ich war ziemlich sicher, dass sie letzte Nacht nicht nach Hause gekommen ist. Mein Schlaf ist sehr leicht, und ich höre jeden Schritt im Haus!»
    Was für eine seltsame Frau, dachte Laura. «Und Sie sind nicht durch den Garten gegangen und haben von außen durch das Fenster geschaut?»
    «Wieso sollte ich?» Die Ärztin schaute Hilfe suchend zu ihrem Mann.
    «Weil Sie sich Sorgen um Valeria gemacht haben könnten. Weil Sie vielleicht dachten, dass sie krank sein könnte und Hilfe brauchte?»
    Renata Denner schüttelte den Kopf. «Nein, nein. Valeria war kerngesund. Ich machte mir keine Sorgen um sie.»
    «Aber später am Tag, da machten Sie sich Sorgen und riefen bei der Polizei an, nicht wahr?»
    «Ja, später am Tag. Ich dachte halt zuerst … oh mein Gott, warum stellen Sie mir solche Fragen? Ich fange an, mich wie eine Verbrecherin zu fühlen!»
    «Ich finde, Sie sollten jetzt Schluss machen! Es reicht! Frau … wie war Ihr Name?» Denners Stimme war eiskalt.
    «Gottberg, Laura Gottberg. Aber ich bin noch nicht ganz fertig. Ich möchte wissen, warum Sie sich am Morgen keine Sorgen gemacht haben?»
    Renata Denners blasse Hände flogen. «Ich dachte, dass sie bei diesem Schwarzen ist. Sie hat schon ein paar Mal bei ihm übernachtet …»
    «Kam sie da auch zu spät?»
    «Beinahe!», stieß die Ärztin hervor. «Sie kam gerade noch zurecht zum Frühstück der Kinder.»
    «Wissen Sie, wie Valerias Freund heißt oder wo er wohnt?»
    «Nein!»
    «Haben Sie eine Ahnung, wer es wissen könnte?»
    «Nein!»
    «Wissen Sie, welche Sprachenschule Valeria besucht hat?»
    «So ein privates Institut hier in der Nähe. In der Kaulbachstraße. Es heißt Bellingua.»
    Auf der Treppe waren plötzlich hüpfende Schritte zu hören, dann drängte sich ein kleiner Junge an seine Mutter, verbarg sich halb hinter ihr und schaute neugierig auf die Fremden.
    «Hallo, wer bist denn du?», fragte

Weitere Kostenlose Bücher