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Die Löwin

Die Löwin

Titel: Die Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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anzutun.«
    »Ich werde Euch mit meinem Leben beschützen, Herrin! Und ich schwöre Euch bei Gott und der Heiligen Jungfrau, dass ich Euch, sollten wir dieses Land lebend verlassen können, zu meinem Eheweib machen und in Ehren halten werde.«
    »Habt Dank für diesen Schwur, Signore! Ihr werdet wohl nie in Gefahr geraten, ihn halten zu müssen, doch er macht es mir leichter, Euch meinen Leib zu schenken. Und nun kommt!« Da Botho zu erregt war, seine Hosen allein ausziehen zu können, legte sie selbst Hand an und ließ ihre Finger dabei spielerisch über sein Glied gleiten. Botho keuchte erschrocken auf, gab sich dann aber ganz ihrer Führung hin. Bevor die Leidenschaft ihn übermannte, schwor er sich, alles zu tun, um Bianca zu retten, ganz gleich, wie gering seine Aussichten auch sein mochten.

6.
    O bwohl Caterina und ihre Leute wussten, dass der Feind nicht weit von den Grenzen Molterossas entfernt stand, kam die Nachricht von Malatestas Vorrücken überraschend. Während die Capitana nur die Augenbrauen hob und etwas murmelte, das wie »Es wird auch Zeit« klang, sank Amadeo Caetani in die Knie und schien in Tränen ausbrechen zu wollen.
    Im nächsten Augenblick sprang er wie von einem Skorpion gestochen auf und stürmte die Treppe hoch, die auf den höchsten Turm der Burg führte. Von dort oben konnte man weit in das Land schauen, deswegen folgten Caterina und Hans Steifnacken ihm, um sich selbst ein Bild von der Annäherung des Feindes zu machen. Der Herzog war bei der Nachricht vor Schwäche in sich zusammengesunken, wollte aber ebenfalls nach oben und musste sich von dem Capitano seiner Leibgarde stützen lassen.
    Als er die Turmspitze erreichte, sah er, wie Amadeo beim Anblick des Heeres, das sich wie ein grauer Riesenwurm auf die Grenzen von Molterossa zuwälzte, am ganzen Körper zitterte. Auch die Stimme seines Neffen bebte, als er sich nun zu ihm umdrehte. »Der Feind ist uns vielfach überlegen und wird uns zerschmettern!«
    Steifnacken schirmte seine Augen gegen die Sonne ab und beobachtete den Feind mit geübtem Blick. »Malatesta hat, wie es aussieht, gerade einmal doppelt so viele Leute wie wir. Also sollten wir den Spieß nicht gleich ins Korn werfen.«
    »Das ist doch nur die Vorhut!«, stieß Amadeo mit vor Angst gepresster Stimme aus. »Ich sagte Euch doch schon, was mir ein Gewährsmann gestern mitgeteilt hat: Ein weiteres, noch viel größeres Visconti-Heer marschiert auf uns zu! Es wird von Pandolfo Malatesta angeführt, und der ist einer der besten Condottieri unserer Zeit. Außerdem treibt sich mein elender Vetter Rodolfo mit mehr als zweihundert Lanzen in der Gegend herum und wartet nur darauf, in den Totenreigen für uns mit einzustimmen.«
    »Rodolfo zieht gegen uns?« Caterina keuchte enttäuscht auf. Sie hatte erwartet, dass der andere Neffe des Herzogs von Molterossa sich aus dem Kampf gegen seinen Onkel heraushalten würde. Während sie den Horizont absuchte, um Anzeichen für ein zweites Heer zu finden, und dabei mit ihren Gefühlen kämpfte, überhörte sie ganz, was Amadeo Hans Steifnacken befahl.
    »Geh und alarmiere unsere Leute! Sie sollen das Lager abschlagen und sich in die Stadt zurückziehen! Hier haben sie vielleicht noch eine Chance, dem Feind standzuhalten.«
    Der Schwabe zwinkerte verwirrt mit den Augenlidern. »Was sollen wir tun? Den Schwanz einkneifen und uns hinter die Mauern zurückziehen? Mein guter Mann, die Eiserne Kompanie ist eine Kampftruppe für die offene Feldschlacht und keine städtische Miliz, die sich auf den Zinnen in die Hose macht.«
    »Es ist mein Befehl! Du verlegst euer Lager in die Stadt!«, schrie Amadeo wütend auf. Dann atmete er scharf aus und funkelte Steifnacken an. »Ich bin nicht dein Guter! Du hast mich mit Capitano-General anzusprechen, verstanden?«
    Steifnacken schluckte die Bemerkung, die ihm über die Lippen kommen wollte, gerade noch rechtzeitig hinunter. Während er überlegte, wie er Amadeo beibringen konnte, dass es keinen Sinn hatte, die Eiserne Kompanie in Molterossa einzusperren, kehrte dieser ihm den Rücken und verließ den Turm. Der alte Söldner sandte ihm einen Fluch hinterher, aber so leise, dass sein Capitano-General es nicht hören konnte. Dann sah er den Blick des Herzogs, der seinem Neffen nicht gerade freundlich folgte. Da der alte Mann jedoch nicht verlauten ließ, ob er mit dem Befehl seines Neffen einverstanden war oder nicht, wandte Steifnacken sich mit einer heftigen Bewegung an Caterina.
    »Capitana, Ihr

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