Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
nein“, sagte Maia. „Nicht ganz so. Nicht ganz . Aber ... Angelica. Es ist sehr ... angenehm. Und ich glaube, es wird noch angenehmer.“ Ihre Lippen bogen sich ein wenig nach oben.
„Und was hat das damit zu tun, dass Träume besser als die Wirklichkeit sind? Oder meintest du, dass sie noch furchtbarer sind als die Wirklichkeit?“
„Nun“, sie schaute weg, rückte das Kissen vor sich zurecht. Zögerte.
„Was ist es denn?“, drängte Angelica sie, die mittlerweile außerordentlich neugierig war, da dies eine Seite an ihrer ach so ordentlichen Schwester war, die sie überhaupt nicht kannte – und die sie nie für möglich gehalten hätte. Maias Gesichtsausdruck war sehr merkwürdig – als wolle sie das Geheimnis verraten, aber würde sich gleichzeitig dafür schämen.
„Nach deiner Erfahrung mit Dewhurst, habe ich etwas geträumt. Da ... darüber.“
„Du hast von Dewhurst geträumt?“ Angelicas Stimme war vielleicht etwas lauter geworden, aber immer noch nicht laut genug, um draußen gehört zu werden. Zumindest glaubte sie das. Obwohl die Tür nicht ganz geschlossen war. Sie musste ihre Stimme senken, oder Mirabella würde sie hören.
Und sie war ziemlich sicher, dass Maias Lippen versiegelt sein würden.
„Nein, nicht so sehr von ihm als ... nun. Es wird für deine Ohren schrecklich klingen, Angelica.“ Jetzt sahen Maias Augen nicht mehr geheimnisvoll aus, als sie versuchte, wieder zurückzurudern. „Du wirst mich für verrückt halten.“
„Nicht mehr als ohnehin“, erwiderte Angelica mit einem kleinen Lächeln. „Erzähl.“
Maia lächelte ebenfalls, aber ihre Finger zupften nervös an dem Spitzenbesatz ihres Kissens. „Ich habe geträumt, dass ein Vampir mich in meinem Schlafzimmer aufgesucht hat. Aber es war nicht furchterregend. Es war ... wie Alexander zu umarmen und ihn zu küssen ... aber es war nicht er. Das hier war anders. Besser. Und als der Vampir mich gebissen hat ...“
Angelica schnappte nach Luft, „was?“
„In meinem Traum hat er mich gebissen. Genau hier“, sagte Maia leise und fasste sich an den glatten, weißen Hals genau über der Schulter. „Es hat nicht weh getan, in meinem Traum. Im Gegenteil, es war ... es hat mich ...“
Das geheimnisvolle Lächeln war wieder da, und Angelica traute ihren Ohren kaum. „Es hat dir gefallen ?“
Aber Maias Augen wurden jetzt plötzlich ganz weit, und sie richtete sich abrupt auf, das Kissen jetzt wirklich wie ein Schild vor sich. „ Mylord .“ Ihre Worte drückten Schock und Empörung aus.
Angelica drehte sich um, um hinter sich zu blicken, aber sie wusste bereits, dass Corvindale dort in der offenen Tür erschienen war. Finster. Im Schatten stand er da wie ein Wachmann. Aber dennoch, das Mondlicht ließ in seinen Augen etwas dunkel aufleuchten und zeichnete die gerade Linie seines langen Nasenrückens weiß nach.
Wusste er bereits, dass Voss sich in ihr Schlafzimmer geschlichen hatte? War er deswegen zu ihrem Stock hochgekommen? Sollte sie es ihm erzählen?
Der Earl schien noch steifer als sonst, und für einen Moment sagte er auch nichts weiter. Dann, „bitte um Vergebung, Miss Woodmore. Angelica“, sagte er. „Ich kehrte gerade nach Hause zurück, als ich Stimmen hörte. Ich kam, um nachzuschauen.“
„Da Sie sich jetzt Gewissheit verschafft haben, dass alles in Ordnung ist, würden Sie uns vielleicht gestatten, zu unserer Unterhaltung zurückzukehren“, sagte Maia sehr förmlich.
„Gewiss“, erwiderte Corvindale. Gerade als er sich umdrehte, hielt er inne. Er hob eine Hand gebieterisch, wie um jedweden weiteren Kommentar von Maia zu unterbinden, neigte den Kopf und drehte sich dann wieder ihnen zu. Jetzt war sein Gesichtsausdruck angespannt und ernst. „Unten ist jemand. Bleiben Sie hier.“
Und dann war er verschwunden, die Tür schloss sich hinter ihm.
Angelica sprang aus dem Bett und ging zur Tür, öffnete sie und lehnte das Ohr an den Türspalt. War Voss immer noch hier? Hatte sie sich getäuscht, und er war nicht gegangen?
„Angelica“, sagte Maia leise, aber vorwurfsvoll. „Was tust du da?“ Aber dann war sie auch schon hinter ihr und drängelte. Vielleicht war die vorwurfsvolle Stimme dazu gedacht, Angelica zu vertreiben und ihr den besseren Platz an der Tür zu verschaffen. Aber das würde sie nicht tun, ihre Schwester konnte sich gerne bücken und unter ihren Arm ducken, um dort zu
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