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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Geräuschkulisse aus gebrüllten Bestellungen und angeregter Unterhaltung etwas unter.  
     
    Voss nickte ihm lediglich zu, und ihre Blicke fanden sich über die Menge von Menschen in dem Laden hinweg. Ein angedeutetes Glühen, ein Aufblitzen der Zähne, das war alles, was Corcellet benötigte, um Voss’ Anliegen zu verstehen. Trotz all der Kunden, die sich um seinen Tresen drängten, kam er hinter diesem hervor und wies Voss an, ihm zu folgen.
     
    Kurz darauf wechselte eine großzügige Handvoll Francs den Besitzer, und Voss durfte in den sogenannten Weinkeller eintreten. Er war in der Vergangenheit schon ein paar Mal hier gewesen, aber sein letzter Besuch lag schon fast zehn Jahre zurück.  
     
    Nichts hatte sich verändert. Die Luft war kühl und modrig und roch nach Torf und Schimmel sowie den Gewürzen von oben. Die große Eichentür führte immer noch zu der Treppe, die einen wiederum in einer Spirale nach unten zu einem von den alten römischen Steinbrüchen führte, die jetzt wenig mehr als unterirdische Tunnels unter der Stadt waren. In manchen davon waren die in den Stein gehauenen Wände buchstäblich von oben bis unten verdeckt von hochgestapelten, menschlichen Schädeln und anderen Knochen – eine Folge davon, dass man die überfüllten Friedhöfe in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts kurzerhand geleert hatte. Bislang hatte es aber noch niemand gewagt, in Moldavis unterirdisches Versteck mit seiner makabren Inneneinrichtung einzudringen.  
     
    Nicht dass Moldavi an Stapeln von Schädeln und Femur-Knochen Anstoß genommen hätte. Es lag daran, dass niemand außer ein paar handverlesenen Menschen um die Existenz dieses Eingangs wusste. Ein Tor zur Unterwelt, das von Corcellet hinab in das Gewirr von Tunneln führte.  
     
    Voss überprüfte noch einmal den Inhalt seiner Manteltaschen, als er auf bekannten Wegen fortschritt. Die Päckchen waren immer noch da – flache, merkwürdig riechende Gegenstände, die Moldavi belanglos erscheinen würden, sollte er sie überprüfen. Sie waren das As in seinem Ärmel (oder vielmehr Tasche), und er hoffte, sie würden ihm ebenso gute Dienste leisten wie Chas Woodmore. Sofern er die Gelegenheit bekam, sie einzusetzen.  
     
    Er bewegte sich rasch vorwärts, ging an drei weiteren Türen vorbei, bis sein Weg wieder nach oben führte und schließlich vor einer vierten Tür endete. Er wusste, dass hinter dieser Tür ein Raum knapp unter Straßenhöhe lag. Schmale Fenster, die sich genau darunter befanden, ließen natürliches Licht in den Raum fallen, das aber trübe genug war, um selbst für den lichtempfindlichsten Vampir noch sicher zu sein, und die zugleich dafür sorgten, dass der Raum nicht dunkel oder düster wirkte.  
     
    Drakulia Mitglieder verwendeten viel Mühe darauf, Wege aus der Dunkelheit und der Finsternis zu finden. Bis auf Dimitri.  
     
    Voss blieb abrupt stehen, als er den Wachtposten erblickte, der dort in den Schatten saß. Hm. Er konnte sich nicht erinnern, bei seinem letzten Besuch einen gesehen zu haben. Aber dann wiederum ... damals war er berauscht von Blutwhisky und einer ganzen Reihe anderer Dinge gewesen, und einige der Einzelheiten waren ihm schlicht nicht mehr präsent. Aber ... ein Wachtposten. Mit einem Schwert und sehr, sehr breiten Schultern.
     
    „Voss Arden, Viscount Dewhurst“, sagte er zu dem Mann, der wie ein Schrank wirkte und ganz sicher ein gemachter Vampir war. Und das war wahrscheinlich auch noch nicht lange her, wenn man das – verquere – Grinsen um seine Eckzähne herum betrachtete. Voss erwiderte dieses schiefe Lächeln elegant, ohne sich die Lippen mit den eigenen Zähnen zu durchlöchern, und ließ seine Augen aufglühen. „Sag Moldavi, ich sei hier.“
     
    Und ganz plötzlich roch Voss sie .
     
    Er musste an sich halten. Der Geruch war so intensiv und so stark, stieg ihm unmissverständlich in die Nase, dass er sich sicher war, er konnte nur von Blut stammen. Von vergossenem Blut.  
     
    Bitte. Nein.
     
    Bis jetzt hatte er es sich nicht gestattet, über die genauen Einzelheiten seiner Mission nachzudenken. Nur die Dringlichkeit. Lediglich: Schneller. Schneller.  
     
    Er hatte nicht darüber nachgedacht, was es bedeutete. Was er vorfinden könnte. Warum er wirklich hier war. Aber jetzt ... auf einmal hämmerte ihm das Herz so laut wie ein Kavallerie-Regiment in vollem Galopp. Angelica . „Der Woiwode darf nicht gestört werden“, sagte der Wachtposten.
     
    „Er wird mit mir sprechen

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