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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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den Möbeln, wo sie gesessen hatten, näher an die Feuerstelle.  
     
    Er sah zu Moldavi. „Du hast nicht nach dem Grund meines Besuches gefragt“, sagte er. „Wenn du das getan hättest ... wüsstest du, dass ich hier bin, um dir einen Gefallen zu tun. Wenn deine Männer also gefälligst bitte ihre Hände von mir nehmen würden ... könnten wir unsere Verhandlungen beginnen. Oder ... ich erkundige mich, was Regeris bereit ist zu zahlen, um zu erfahren, wann Chas Woodmore sterben wird.“
     
    Angelica unterdrückte gerade noch einen zornigen Aufschrei. Er missbrauchte ihre Informationen? Indem er sie an Moldavi weitergab? Und dann begriff sie den Sinn hinter seinen Worten: Voss wusste nicht genau, wann ihr Bruder sterben würde ... denn sie hatte ihm das nicht gesagt. Und selbst wenn er es wüsste ... das lag noch dreißig, vierzig Jahre in der Zukunft. Ihr Misstrauen ebbte ab, und sie wartete, was weiter geschehen würde.
     
    Moldavi musste sich bewegt oder ein Zeichen gegeben haben, denn man ließ Voss los – nicht ohne zuvor seine Taschen durchsucht zu haben. „Ach ja?“, Moldavi klang gelangweilt.
     
    Voss stand da, seine Händen jetzt fest in die Lehne eines anderen Stuhls gekrallt, sein Gesicht immer noch angespannt, als der Inhalt seiner Taschen auf den Tisch geleert wurde. Ein kleiner Beutel Münzen, zwei kleine, in Tuch eingewickelte Päckchen, zusammengehalten von einem Faden, eine Pistole, ein Messer. Ein Taschentuch.  
     
    „Was, kein Reisepass, Lord Dewhurst?“, sagte Moldavi. „Keine Papiere. Was für eine Überraschung.“
     
    „Wenn es dir nichts ausmacht“, erwiderte Voss und begann vorsichtig, die Gegenstände wieder in seinen Taschen zu verstauen. „Bist du nun daran interessiert, ... den Grund meines Besuchs zu erfahren ... oder möchtest du weiter herumsitzen und Weiberlikör schlürfen?“ Er redete langsam und bedächtig.
     
    „Ich persönlich bevorzuge den ... Weiberlikör... wie du es nennst. Ganz besonders anregend fand ich dein aschfahles Gesicht, als du ihn gerochen hast.“ Moldavi stand auf und ging auf Voss zu.
     
    Mittlerweile hämmerte Angelicas Herz ganz fürchterlich. Obwohl sie nicht ganz verstand, was hier vor sich ging, wusste sie, dass sich etwas unter der Oberfläche abspielte. War er verletzt? Krank?
     
    Hatte Moldavi irgendwie Macht über ihn erlangt?
     
    Abgesehen von dem kurzen Blickkontakt vorhin hatte Voss Angelica in keinster Weise zur Kenntnis genommen. Aber wenn er tatsächlich gekommen war, sie zu entführen ... oder sie zu retten ... hätte er doch sicherlich ein Zeichen gegeben.
     
    Lediglich mit einer Augenbewegung schaute Voss erst zu Moldavi und dann zu den anderen zwei Vampiren. Seine Bewegungen waren immer noch sehr langsam und vorsichtig, und er wankte rückwärts und kam so nah an die Feuerstelle, dass Angelica kurz Angst hatte, er könne hineinfallen. Etwas bereitete ihm Mühe, und Moldavi schien das Ganze sehr unterhaltend zu finden.  
     
    „War es das Glas? Geschliffenes Kristall?“, fragte Moldavi und drehte sich um, um das eigene Glas von dem Tisch hochzuheben, wobei seine Ringe leise am Stiel des Glases klirrten. „Vielleicht war es diese besondere Sorte von Korken?“ Seine Augen verengten sich vor Vergnügen, was Angelica das Ganze wie ein Katz-und-Maus-Spiel erscheinen ließ.  
     
    „Ich bin im Besitz von ... Informationen“, sagte Voss. Er hob die Hand zur Stirn, wie um sie abzuwischen, wobei ihm die Finger schlaff auf die Brust hinabglitten, sich dort in sein Hemd vergruben und sich dann unter seinen Mantel nestelten.  
     
    Voss. Was geschieht hier?
     
    „Was für Informationen?“, fragte Moldavi träge. Er schwenkte sein Glas und betrachtete die trübe dunkellila Flüssigkeit darin. „Das Einzige, was ich über Woodmore erfahren möchte ist, dass er tot ist.“  
     
    „Nun ... dann Informationen über die Zukunft deines Kaisers.“ Voss stolperte, und Angelica keuchte auf, hielt sich nur mit Mühe auf ihrem Stuhl, als er sich an der Kante der riesigen Feuerstelle festhielt ... und nur knapp den züngelnden Flammen dort entging.
     
    Als er, um dem zu entgehen, eine ungeschickte kleine Drehung machen musste, fiel ihm etwas aus seiner Hand, hinter seinem Rücken. Das kleine Päckchen fiel in die Flammen. Dann sah Voss Angelica direkt an und hielt ihren Blick absichtlich fest. Seine Lippen bewegten sich. Er schien zu zählen: drei , zwei ... plötzlich schob er sich heftig vom Rand der Feuerstelle weg und

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