Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
runterkullerten und verrieten, dass sie bei Bewusstsein war. Oh, Voss.  
     
    Als sie darum kämpfte, die Oberhand über ihre Gefühle zu gewinnen – und es war wenig verwunderlich, dass ihr das nicht gelingen wollte, nach allem, was sie in den letzten Tagen durchgemacht hatte –, bemerkte Angelica, dass die Stimmung in dem Raum umgeschlagen war.
     
    „ Trink , Voss“, sagte Moldavi gerade. Er hatte sehr dunkle Haut und einen abnorm weiten, kantigen Kiefer. Sein Haar hatte dieselbe dunkelbraune Farbe wie seine dichten, geraden Augenbrauen, und er hatte Hände so groß wie Teller. Er trug dicke, glitzernde Ringe an sieben seiner Finger. Jetzt brannten seine orangeroten Augen lichterloh, und er fixierte Voss mit seinem starren Blick derart, dass Angelica ihre Augen ganz aufmachte.
     
    Etwas war nicht in Ordnung.
     
    Voss schien ... seltsam. Sie war zwar am anderen Ende des Zimmers und konnte es nicht ganz verstehen, aber er benahm sich ein bisschen wie Corvindale damals in der Kutsche, kurz bevor sie angegriffen wurden. Als hätte er Probleme zu atmen und sich zu bewegen.
     
    Und dann ... Eiseskälte legte sich um ihr Herz. Sie erkannte seine Kleidung. Komisch, langweilig und schlecht geschnitten. Und so ganz aus der Mode gekommen, noch nie hatte sie ihn in derlei gesehen. Außer in ihrem Traum.
     
    Der Traum, den sie in der Nacht vor ihrer Entführung geträumt hatte.  
     
    Der Traum, in dem er gestorben war.
     
    Angelica keuchte, und alle Augen richteten sich nun auf sie, bevor sie sich noch darüber klar werden konnte, ob sie es absichtlich getan hatte oder nicht. Vor ihrem inneren Auge war da unauslöschlich das Bild von Voss, ausgestreckt auf dem Boden, in jenem entsetzlichen Mantel undefinierbarer Farbe, mit einem lilaroten Halstuch. Tot.
     
    „Mein Gast ist erwacht“, sagte Moldavi. Er lächelte ein abscheuliches Lächeln, und Angelica sah einen blauen Edelstein an seinem langen Zahn aufblitzen. „Gerade rechtzeitig, um in unseren Trinkspruch miteinzustimmen.“
     
    Bis jetzt hatte sie es vermeiden können, von ihm gebissen zu werden, obwohl er mehr als neugierig dem Blut zugeschaut hatte, das ihr aus der Nase strömte, nachdem sie sich gegen einen seiner Begleiter gewehrt hatte. Es schüttelte sie, sich daran zu erinnern, wie er einen seiner Finger über ihre Oberlippe wandern ließ, ihn weggezogen und dann in seinen Mund hatte gleiten lassen. Und sie dabei unablässig aus seinen glühenden, gelben Augen angeschaut hatte.
     
    Angelica verlagerte ihr Gewicht und richtete sich im Stuhl auf, um etwas stabiler zu sitzen, und erlaubte sich, zu Voss hinüberzuschauen. Seine Augen fanden die ihren, und sie empfand etwas Wildes und Scharfes, als ihre Blicke sich kreuzten. Oh, Voss.
     
    Das Herz zersprang ihr, atmen war unmöglich. Warum musstest du mich verraten?
     
    Mit Mühe wandte sie sich ab, um festzustellen, dass Moldavi sie anschaute. „Vielleicht würden Sie uns beim Anstoßen gerne Gesellschaft leisten, Miss Woodmore?“, fragte er, „schließlich trinken wir ja auf Sie.“
     
    Seine Stimme troff vor Sarkasmus, Angelica war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Aber bevor sie da zu einer Entscheidung kam, krachte etwas und Glas zersprang mit viel Getöse.  
     
    Moldavi entfuhr ein Zornesschrei, und er sprang auf die Beine. Voss tat das Gleiche, aber seine Bewegungen waren abrupt und zuckten, und er schien die Seite seines Stuhls wie zur Abstützung gepackt zu haben.
     
    Das Glas, das Voss in der Hand gehalten hatte, war auf dem Tisch zerschellt, und die dunkle Flüssigkeit breitete sich zu einer Pfütze aus und tropfte auf die Felle darunter. Die anderen zwei Männer im Zimmer waren vorgeprescht und standen zu beiden Seiten von Voss, und trotz ihrer Gefühle schlug Angelica das Herz im Hals.
     
    Einer von ihnen verrenkte Voss den Arm hinter dem Rücken, und Angelica begriff, dass Voss Anstalten gemacht hatte, in seine Innentasche zu greifen, aber mitten in der Bewegung angehalten worden war.  
     
    „Hat dir mein Likör doch nicht so richtig gemundet? Eh, Voss?“, sprach Moldavi. Auf seinem Gesicht lag nun ein selbstgefälliges Lächeln, dass nur Böses verhieß. „Absinth ist nicht nach deinem Geschmack?“
     
    „Nehmt die Hände von mir“, sagte Voss zu den Männern. „Ihr ... zerknautscht mir den Mantel.“ Für Angelica klang seine Stimme matt, und sein Gesicht sah angespannt aus. Er hatte sich während der kleinen Rangelei von dem Sessel und dem Tisch entfernt, weg von

Weitere Kostenlose Bücher