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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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rollte sich von dort fort, die Wand entlang.
     
    Bumm!
     
    Angelica schrie in dem Moment auf, und eine Rauchexplosion quoll aus der Feuerstelle hervor und hüllte den Raum in eine riesige, hässliche, lila Wolke. Das Letzte, was sie sah, bevor alles dunkel wurde, war der geduckte Umriss von Voss, dort, dicht an der Wand.
     
    Schreie und Flüche und Husten schwirrten durch die Luft, aber über alles andere hinweg hörte sie, wie er ihren Namen rief.
     
    Angelica!
     
    Sie dachte nicht an all die Gründe, die dagegen sprachen – sie bewegte sich, ohne nachzudenken, dorthin, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. Voss war eindeutig das wesentlich kleinere Übel im Vergleich zu Moldavi.  
     
    Dicke Rauchschwaden stiegen ihr in Nase und Augen, sie atmete die schwere Luft ein, die anders war als jeder andere Rauch, den sie je gekannt hatte. Hände griffen durch den Nebel nach ihr, schwach und etwas ziellos, und sie wusste, es war Voss. „Angelica“, seine Stimme war nah bei ihrem Ohr. Sie griff nach ihm, fühlte dort seinen harten, muskulösen Arm und klammerte sich an seine breite Schulter. Voss. Ja.
     
    Die Geräusche von Zorn, von zersplitternden Möbelstücken, von Grunzen und Schmerzensschreien verrieten, wie verzweifelt Moldavi und seine Männer gerade nach ihnen suchten. Über ihnen krachte es – ein Fenster, das nun den Rauch abziehen ließ.
     
    Jemand stieß von hinten gegen sie. Sie unterdrückte einen Aufschrei und stob fort, packte den Arm von Voss noch fester, als er mit ihr halb wegrannte, halb dahinstolperte.  
     
    Er schien sich hier auszukennen und zog sie herunter, zerrte sie in halb geduckter Stellung mit sich fort, immer noch eher stolpernd denn rennend. Sie stolperte ihm hinterher, mit ihm weiter, ihren Rücken gegen die Wand gedrückt. Der Rauch hatte sich nun so weit gelichtet, dass sie seine Augen erkennen konnte. Sie glühten orangerot, ganz nah bei Angelica, wild und furchteinflößend ... aber sanft, wenn er sie anschaute.  
     
    Plötzlich bewegten sie sich rascher vorwärts, aus dem Rauch hinaus in eine andere Art von Raum. Sie hörte, wie sich eine Tür hinter ihnen schloss, und sah, dass sie sich nun in einem engen, dunklen Saal befanden. Sie konnte wieder sehen und atmen, und da war Voss, der ihre Hand mit deutlich mehr Kraft packte als nur wenig zuvor ... und sie rannten los .  
     
     
    ~*~
     
    Angelica stolperte, aber Voss hielt sie fest. Sie konnte fühlen: Was auch immer ihn geschwächt hatte – wenn es nicht alles eine Finte gewesen war –, hatte jetzt keinerlei Wirkung mehr auf ihn. Er war schnell, unglaublich schnell , stark, das Herz blieb ihr fast stehen, während sie sich einfach weiter an ihn klammerte. Ihre Füße berührten kaum den Boden, nachdem er seinen Arm um ihre Taille geschlungen hatte.  
     
    Er führte sie beide durch verwinkelte Gänge, Treppen rauf und wieder hinunter, und auf einmal gingen sie durch Türen, schlüpften durch Kammern hindurch, Läden und sogar ein Gasthaus. Und jäh fanden sie sich draußen unter freiem Himmel wieder, kurz vor Sonnenaufgang, fielen förmlich aus einem Gebäude auf die Straße.  
     
    Niemand auf dem Bürgersteig dort schien ihr plötzliches Auftauchen zu bemerken, und Angelica hätte den Weg zurück selbst dann nicht wieder finden können, wenn ihr Leben davon abgehangen hätte. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand, außer dass es eine Pariser rue voller kleiner Läden war.
     
    „Rasch“, sagte Voss, als sie einen Augenblick stehen blieb, um Luft zu holen. Er ließ sie wieder los, so dass sie nun wieder ganz auf eigenen Füßen stand, und hielt sie nur an der Hand, seine warmen Finger in den ihren. „Die Sonne geht gerade auf.“
     
    Richtig. Die war Vampiren nicht gerade freundlich gesonnen.
     
    Vielleicht lag es daran, dass er keine Aufmerksamkeit erregen wollte, aber Voss ging die Straße nun langsamer entlang. Da es jetzt allmählich hell wurde, schwankte so mancher Zecher nach einer langen Nacht gerade erst nach Hause, die zeitigen Ladenbesitzer und Dienstmänner schickten sich für den Tag.
     
    Voss hatte seinen Mantel abgenommen und trug ihn unter dem Arm, und mit einem bezaubernden Lächeln und einer hervorgezauberten Münze überredete er ein reichlich zurechtgemachtes Frauenzimmer dazu, sich von ihrem Umhang zu trennen. Er legte Angelica den süßlich parfümierten, verrauchten Umhang um die Schultern, so dass er das zerschlissene Abendkleid verdeckte, und eilte mit ihr weiter. Sie bemerkte,

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