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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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abschreckt.“
     
    „Nur Sie. Niemanden sonst?“
     
    „Ich fürchte nein.“ Er drehte sich weg, und Angelica schnappte nach Luft. Es war nicht nur, dass das Hemd, das er sich übergezogen hatte, schon so abgetragen war, dass es fast durchsichtig schien, seine Haut war auch noch feucht, so dass der Stoff daran kleben blieb. All das machte es ihr leicht, die hässlichen, dunklen Linien darunter zu erkennen.
     
    „Mein Gott, Dewhurst ... was ist das?“
     
    Er sah sich über die Schulter und runzelte die Stirn. „Was?“
     
    Aber sie war schon von ihrem Stuhl aufgestanden und automatisch auf ihn zugekommen, sie streckte ihren Arm nach seiner Schulter aus, wo sie etwas gesehen hatte, das nach schrecklichen Narben aussah. Schwarze Linien wanden, nein, schlängelten sich dort von seiner Schulter hinunter, an seinem Arm entlang und weiter noch bis dahin, wo das Hemd ihm nicht mehr an der Haut klebte. Kein Wunder konnte er sich kaum rühren.  
     
    „Nicht“, sagte er, aber es war schon zu spät ... sie war schon nahe genug, um ihn zu berühren.  
     
    Sie erinnerte sich an die Halskette, hielt inne und trat einen Schritt zurück. „Bereitet es Ihnen Schmerzen?“, fragte sie und hob noch einmal die goldblättrige Kette an, roch die Minze darin, nunmehr feucht von dem Bad vorhin.
     
    Sein Gesicht war angespannt, seine Lippen zusammengepresst, Voss nickte und zuckte dann mit den Schultern. „Ein bisschen.“
    Sie tat noch einen Schritt zurück und sah, wie das Atmen ihm leichter fiel. Seltsam, faszinierend ... und etwas beängstigend.  
     
    Angelica setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl und ließ dabei so viel Platz zwischen ihnen, wie sie in seinem Interesse für nötig hielt. „Ist es die Nähe? Der Geruch? Der Anblick? Ich dachte, Vampire würden nur von Silber abgeschreckt. So hat es uns Oma Öhrchen erzählt.“
     
    Voss lächelte, tat ein paar Schritte und setzte sich dann vorsichtig auf die Bettkante, wobei er noch ein bisschen mehr Distanz zwischen sie legte. „Ihre Großmutter klingt wie eine faszinierende Frau. Ich frage mich, wie viel sie über die Drakulia wusste. So“, fügte er hinzu, „nennen wir uns selber.“
     
    „Ihre Großmutter war meine Ururgroßmutter, die Baronin Beatrice Neddlefield, deren wesentlich älterer Ehemann starb, als sie erst zwanzig Jahre alt war. Die Baronin verliebte sich dann in einen Hufschmied, der zufällig der Sohn eines rumänischen Zigeuners war. Wie Oma es erzählte, haben sie sich auf den ersten Blick ineinander verliebt, und Beatrice wollte niemand anderen zum Mann als Vinio. Da sie eine Witwe war, und es sie nicht mehr scherte, was die Gesellschaft darüber dachte, haben sie geheiratet – und lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.“ Angelica zuckte mit den Schultern und dachte wieder einmal daran, wie sie es auch schon so oft in der Vergangenheit getan hatte, wie einfach es für manche schien, leicht und schnell eine starke, enge Verbindung zu einem anderen herzustellen, ohne jegliche Erklärung oder eine Logik darin. Und wie es für andere etwas war, das keimte, allmählich Wurzeln schlug und schließlich erblühte.
     
    Und wie manche Leute ihr ganzes Leben lang leer und von allen anderen abgeschnitten schienen.
     
    „Da liegt also der Grund für alles“, sagte Voss. „Das Zigeunerblut, das rumänische Erbe ... der erste der Drakulia war Vlad Tepes, Graf Drakula aus Transsylvanien. Und wir übrigen sind alle seine Nachfahren. Drakule neigen aus offensichtlichen Gründen dazu, sehr gute Partien zu machen – obschon vorübergehende, wegen dieser Sache mit der Unsterblichkeit. Viele unserer Vorfahren haben ehrwürdige Titel der Europäischen Aristokratie geheiratet. Aber die Wahl, Drakule zu werden, wird nur einigen wenigen angeboten.  
     
    „So in der Art waren alle Gutenachtgeschichten von Oma“, stimmte Angelica zu. „Nicht so ganz das, was englische Kinder sonst erzählt bekommen.“
     
    „Den Schicksalsgöttinnen sei Dank dafür, andernfalls würden wer weiß wie viele davon aufwachsen und wie Ihr Bruder werden wollen.“
     
    „Sie haben meine Frage nicht beantwortet.“
     
    Voss setzte sich etwas auf. „Weil Sie nicht die Fragen stellen, die Sie stellen sollten, Angelica.“ Seine Augen glitzerten, und sie fühlte sich wieder warm und erregt.
     
    Aber nicht mehr ängstlich.
     
    „Ich bin sicher, ich werde die Antworten schon noch in Erfahrung bringen. Sie können das Hotel während des Tages offensichtlich nicht

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