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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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nahe an den Rand gekommen, was war geschehen, wie hatte es geschehen können? Aber aus irgendeinem Grund stolperte der Mann, und als er noch versuchte, das Gleichgewicht zu finden, fiel er von der Brücke.  
     
    Voss hörte auf zu lachen und rannte dort auf die Seite der Brücke. Er dachte, er würde seinen Freund im Wasser treiben und darüber glucksen sehen, dass zumindest die Hälfte der Prophezeiung eingetreten war ... aber so war es nicht.  
     
    Er trieb nicht im Wasser. Und er gluckste auch nicht.  
     
    Der Unfall war einer äußerst unglücklichen Verkettung von Zufällen geschuldet. Irgendwie war Brickbank auf ein altes, halb verrottetes Stück der Hafenlage gefallen, das aus dem Wasser ragte, und hatte sich das Stück Holz mitten durchs Herz gespießt.
     
    Tot. Auf der Stelle. Der einzige Weg, wie ein Drakule sterben konnte.
     
    Bei dem bloßen Gedanken gefror Voss das Blut in den Adern. Brickbank war tot.
     
    Unmöglich.  
     
    Stunden später, nachdem der Leichnam geborgen worden war, und er und Eddersley sich zu den geheimen Hinterzimmern bei White’s aufgemacht hatten, um noch zusammen eine Flasche auf den Schreck zu trinken, war Voss jetzt zu Hause.
     
    Mit einem dröhnendem Schädel, das Blut saftlos, voller Gewissenbisse und Selbsthass. Er hätte es verhindern können.  
     
    Und obendrein pochte auch noch das Teufelsmal an seiner Schulter.
     
    Mit einem Zähnefletschen klingelte er nach Kimton und bestellte ein Bad.
     
    Dreißig Minuten später fühlte sich Voss trotz Schlafmangels schon etwas besser – Dank der Dienste von Kimton, der ihm vorsichtig den Rücken geschrubbt und ihn rasiert hatte. Wenigstens äußerlich sah er jetzt nicht mehr ganz so wie jemand aus, der seinen Freund sterben ließ. Das Anziehen von sauberen, gestärkten und gebügelten Kleidern trug weiter zur Besserung bei. Als er schließlich mit seiner Toilette fertig war, sah er auch wieder so attraktiv und anziehend aus wie immer.  
     
    Denn obwohl es erst später Nachmittag war, und die Sonne noch am Himmel stand, musste Voss ausgehen. Er hatte den ganzen Vormittag mit dem Gedanken geliebäugelt und wusste eigentlich von Anfang an, wie er sich entscheiden würde. Dass lediglich die Details noch zu klären wären.
     
    Er musste mit Miss Angelica Woodmore reden.
     
    Corvindale würde rasen vor Wut, und Voss schwankte lediglich zwischen der Alternative, Angelica einen offiziellen Besuch abzustatten, so dass der Earl sofort erfahren würde, dass er dessen Befehl missachtet hätte. Oder, ob er sie heimlich besuchen sollte, so dass sie ungestört wären.
     
    Letztendlich entschied er sich für den offiziellen Besuch. Corvindale würde eh davon erfahren und das Schlimmste annehmen, und, um ganz ehrlich zu sein, hatte Voss nichts dagegen, ein bisschen Staub um Dimitri herum aufzuwirbeln, verdammter Earl von Corvindale. Besonders in seiner derzeitigen Laune.  
     
    Es wäre ihm auch egal, sich das Hemd zu ruinieren. Er musste seine Gedanken einfach in andere Bahnen lenken. Egal wohin, nur weg von dem, was mit Brickbank geschehen war.  
     
    Als er bei dem relativ kleinen, aber eleganten, gepflegten Woodmore House in Mayfair ankam, entstieg Voss mit Mantel und Handschuhen bekleidet seiner geschlossenen Kutsche (eine recht öde und un-schicke Notwendigkeit für Reisen bei Tag). Außerdem hielt er einen großen Regenschirm hoch – dem Anschein nach, um sein perfekt frisiertes und pomadisiertes Haar vor dem Nieselregen zu schützen.  
     
    Es schoss ihm durch den Kopf, dass die Schwestern womöglich bereits auf den sicheren Landsitz des Earl verfrachtet worden waren. Er war daher überaus angenehm überrascht, als die Tür sofort von einem tadellosen Butler geöffnet wurde. Dieser nahm seine Visitenkarte, Hut und Mantel entgegen, und führte ihn dann prompt in den Salon. Voss hatte nach dem gestrigen Abend erwartet, dass Corvindale strikte Order gegeben hatte, er solle nicht empfangen werden, und hatte sich schon darauf eingestellt, sich den Weg in den Salon mit List oder notfalls auch durch Drängeln zu verschaffen.
     
    Etwas enttäuscht trat er durch die Tür in den Salon und begriff augenblicklich, warum Corvindale keine Notwendigkeit für derlei Order gesehen hatte.
     
    „Voss Arden. Viscount Dewhurst“, kündigte ihn der Butler an.
     
    Nicht weniger als ein halbes Dutzend Gesichter wandten sich ihm zu und betrachteten ihn, allen gemein ein sehr überraschter Ausdruck. Zwei davon gehörten den bezaubernden

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