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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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starrte sein Spiegelbild an.
     
    Seine Augen, die selbst an heiteren Abenden selten wirklich ganz geöffnet waren, standen nicht einmal auf halbmast. Und waren blutunterlaufen. Und trübe.
     
    Ungläubig und zutiefst schockiert.
     
    Unmöglich.
     
    „Wie konnte ich nur so verdammt blöde sein?“, fragte er sich selbst im Spiegel.  
     
    Seit Stunden traktierte er sich wieder und wieder mit der gleichen Frage. Aber es war zu spät für Fragen und Selbstvorwürfe. Jetzt musste er entscheiden, wie er weiter vorging.
     
    Nachdem er die verlockende Miss Woodmore verlassen hatte, die ihn mit ihren mal funkelnden, mal ernsten Augen und ihrem einladendem Duft so gereizt, und ihm mit ihrem langen, eleganten Hals Qualen bereitet hatte, waren er, Eddersley und Brickbank ins Rubey’s gegangen.  
     
    Es war entweder das, oder sich ernsthaft mit Corvindale anzulegen. So unterhaltsam das auch hätte sein können, Voss war nicht in der Stimmung gewesen, sich das Hemd zerknittern oder die Kleidung zerreißen zu lassen.  
     
    Und auf einmal stand ihm der Sinn auch nicht mehr nach jener Matrone in Rosa, mit der er zuvor Blicke ausgetauscht hatte. Nein. Seine Bedürfnisse und seine Wut mussten mit wilderen und niedrigeren Genüssen befriedigt werden.
     
    Also hatte er es seinen beiden Begleitern gestattet, ihn mitzuschleppen, und sie gingen ins Rubey’s.  
     
    Die ursprüngliche Rubey war schon lange tot, aber ihr diskretes Etablissement in der Nähe von Charing Cross existierte weiterhin. Die derzeitige „Rubey“ – das war sicher nicht ihr wahrer Name – führte es mit Umsicht und Geschäftsinn weiter, wie all ihre Vorgängerinnen. Alles in allem hatte es im Laufe der Jahrhunderte, so schätzte Voss, mehr als ein Dutzend Rubeys gegeben, welche die Mitglieder der Drakulia mit einem breitem Angebot an Fleischesgelüsten versorgte.  
     
    Drakule hatten anspruchsvolle Wünsche, was Essen, Trinken und Lust betraf, und das Rubey’s erfüllte all ihre Wünsche. Die derzeitige Besitzerin leitete ein Etablissement, das Männer wie Frauen anbot, die es erregend und lustvoll fanden, Vampire ihr Blut trinken zu lassen und sich ihnen auch für sonstige Vergnügungen hinzugeben. Die besten Getränke, das beste Essen – denn auch wenn die Drakule echtes Blut als Nahrung brauchten, so versagten sich viele unter ihnen keineswegs die Nahrung der Sterblichen. So wie sie Brandy oder Wein oder Ale oft mit einem Schuss Blut vermengt tranken, genossen sie auch Textur, Geruch und Geschmack von Essen, selbst wenn es nicht der Ernährung diente. Genau wie Opium und Alkohol, war zubereitetes Essen ein sinnliches Vergnügen und nicht eine Notwendigkeit.  
     
    Einige der beliebtesten unter den Frauen – oder Männern – im Rubey’s waren diejenigen, welche die Vorliebe für Blut mit den Drakule Kunden teilten: Sie tranken von der aufgeschlitzten Vene und vergolten diese einzigartige Lust mit Kopulation – oder was immer der Kunde wollte.
     
    Letzte Nacht hatte Voss sich neben einer Flasche blutroten Burgunders auch die gertenschlanken, sehr willigen Körper drei junger Frauen zum Festmahl gemacht, in einem Zimmer voll von Räucherduft, zur weiteren Luststeigerung aller. Die drei hatten in der Tat rundum befriedigt ausgesehen, als er mit ihnen fertig war.
     
    Aber er fand sich außerstande, seine Lust zu stillen. Und überraschenderweise schien er auch nicht allzu sehr drauf versessen, das zu tun. Er hatte überlegt, sich die einzige weibliche Drakule unter Rubeys Angestellten zu bestellen und sich in ein blutiges und grausames Lager zu betten ... aber nicht einmal das lockte ihn.  
     
    Zu blutig, und dann hätte er auch unansehnliche Bisswunden überall am Körper.
     
    Alles vernebelte sich, als er sich einen Pokal von Rubeys ganz besonderem Gebräu schnappte. Vermischt mit Opium und Brandy senkte es über den Rest seiner Nacht einen langen, roten, lustvollen Schleier.
     
    Trotz dieses Schleiers erinnerte er sich, wie er darüber gebrütet hatte, dass Angelica Woodmore nicht so jung sein konnte, wie sie aussah. Zumindest wenn man ihr in die Augen sah. Darin konnte man nicht nur einen scharfen Verstand erkennen, sondern auch ein angeborenes ... Verstehen – das erschien ihm das beste Wort dafür. Etwas, was den meisten anderen Frauen abging. Und um ehrlich zu sein, den Männern ebenso.
     
    Und Voss hatte ihr wirklich tief in die kakaobraunen Augen geblickt. Er hatte sogar seinen Bann an ihr ausprobiert, indem er seine Augen

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