Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
Sterblicher, der nicht unmittelbar von Luzifer auserwählt worden war, in die Familie von Vlad Tepes aufgenommen zu werden, sondern von einem anderen Drakule. Dieser Drakule trank von ihm und saugte alles Blut aus ihm. Im Gegenzug gestattete der Drakule es dem Menschen dann, von seinem eigenen Blut zu trinken, wodurch er dann zum Erzeuger oder zum Herrn des neuen Vampirs wurde. Diese „gemachten“ oder „gezeugten“ Vampire wurden nicht so stark oder mächtig wie jene, die vom Teufel selbst auserwählt worden und seiner persönlichen Einladung in den Bund der Drakulia gefolgt waren. Es gab eine Art Hierarchie – je weiter entfernt der „gemachte“ Vampir vom ursprünglichen Erzeuger war, desto geringer war seine oder ihre Macht, aus dem einfachen Grunde, dass jeder „gemachte“ Vampir die Asthenie seines oder ihres Erzeugers erbte, zusätzlich zu der eigenen. Und so weiter, den ganzen Stammbaum runter.
In diesem Fall hatte Cezar Moldavi Belial gemacht, und Belial war nur einer von vielen, die Moldavi im Austausch für Unsterblichkeit und Macht dienten. Und jeder Vampir, den Belial zeugte, würde weniger mächtig als er sein – physisch schwächer, beispielsweise. Sie waren alle ihm verpflichtet – oder, im Falle seiner Abwesenheit oder seines Todes, dann dem Erzeuger von Belial, also Moldavi.
Voss war Belial bereits zuvor begegnet, und der einzige Grund, warum sie beide noch am Leben waren, war, dass die Sonne ihren Zweikampf unterbrochen hatte und sie sich trennen mussten, um Zuflucht vor ihren Strahlen zu finden.
„Zeigen Sie sich, Miss Woodmore, oder ...“, Belial unterbrach sich hier und nickte einem seiner Begleiter zu.
Der Mann, ein weiterer Gemachter mit einem dicken Zopf aus silberblondem Haar schoss blitzgeschwind (wie es die Drakule zu tun liebten) in die Menge und zog sich einen Schmetterling mit zarten Flügeln daraus hervor. Sie schrie und zappelte, aber vergeblich. Die Perücke fiel ihr zu Boden, herab auf den Mann, der dort noch immer unter dem Stiefel feststeckte.
Zwei Männer aus der Menge sprangen vorwärts, um einzuschreiten, wurden aber sogleich von zwei Vampiren zu Boden geschmettert, als wären sie Fliegen. Ein Messer blitzte auf, und einer von ihnen schrie, als er damit durch die Schulter hindurch am Boden festgespießt wurde. Die Luft füllte sich mit Bluthitze. Der andere versuchte sich wegzurollen und wurde mit einem Tritt durch die Luft zurück in die Menge geschleudert. Während all dem hatten die entsetzten Zuschauer geschwiegen.
„Miss Maia Woodmore“, lispelte Belial in seiner gespenstischen Stimme. „Oder Miss Angelica Woodmore. Jede von Ihnen kann diesem Treiben hier ein Ende bereiten.“ Er klang höflich und aufrichtig, sogar als er zusah, wie der Silberzopf-Vampir Hand an den Schmetterling legte.
Hinter ihm wurde Angelica unruhig, und Voss rückte nach hinten, um sie an Ort und Stelle festzuhalten, wobei er den jäh aufblitzenden Schmerz an seiner Schulter ignorierte. Nein . Sie konnte hier nichts tun.
Das Kleid des Schmetterlings war schnell zerrissen, darunter kamen ein hauchdünnes Untergewand und weiße Haut zum Vorschein, sowie die zarten Sehnen an Hals und Schulter. Voss’ Atemzüge wurden jetzt tiefer.
Der Drakule hielt die Hände des Mädchens hinter ihrem Rücken fest und riss abermals an ihrem Kostüm. Das Untergewand fiel zu Boden und gab den Blick auf zwei Brüste frei, die zitterten und wackelten, als sie sich zu wehren suchte. Ihr klägliches Geschrei war das einzige Geräusch im Saal, und als der Vampir ihren Kopf zurückriss und den Hals entblößte, fühlte Voss, wie Angelica hinter ihm nach Luft schnappte.
Die Reißzähne blitzten nur für einen kurzen Moment auf, bevor er sie in die Schulter des panischen Mädchens schlug. Sie würgte, ihr Körper angespannt wie eine Bogensehne, und Voss fühlte, wie sein eigenes Blut in Wallung kam. Seine Zähne wollten aus ihrem Gaumenbett, der Geruch von heißem Blut, voller Angst und Verzweiflung, drängten ihn.
Luzifer hatte sie so erschaffen. Immer lechzend nach mehr. Nie war ihnen das Stillen des Bedürfnisses nach der satten, warmen, lebensspendenden Flüssigkeit genug. Stets bereiteten ihnen die Angst ihrer Opfer und ihr verzweifelter Kampf zusätzlich höchste Lust. Und dann auch die sexuelle Erregung, die unabänderlich damit verknüpft war. Der Schmerz in Voss’ Schulter ebbte ab, als sein Atem schneller wurde, und er wusste, dass
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