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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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gefütterte Wolle krallten. „Was haben Sie zu denen gesagt? Wie haben Sie sie dazu gebracht zu gehen? Kennen Sie sie?“
     
    So viel dazu, das Gespräch in sichere Bahnen zu lenken.
     
    „Ich habe ... mit ihnen zu tun gehabt“, erwiderte Voss. Genau genommen entsprach das auch der Wahrheit. Er war sich nicht sicher, warum er zögerte, ihr mehr zu erzählen. Das Gespräch war sinnlos. Er sollte ihr stattdessen seine Zähne und glühenden Augen zeigen und unter diesen Umhang da schlüpfen, den er ihr idiotischerweise zur Verhüllung überlassen hatte.  
     
    Aber wieder tat er nichts. Da war noch etwas Angst in ihren Augen, und er wusste, die Angst würde sie vollends packen, wenn sie entdeckte, dass auch er zu eben jener Art von Leuten gehörte, die kurz zuvor zwei ihrer Landsmänner verstümmelt hatten.
     
    Er wollte in ihren Augen nicht blankes Entsetzen sehen. Er wollte das Verlangen, die Zärtlichkeit, die er zuvor dort gesehen hatte ... als ihre Blicke sich quer durch den Ballsaal trafen.  
     
    „Und mein Bruder? Hat er mit Vampyren zu tun?“
     
    Voss nickte zur Bestätigung. Luzifers Seele, warum sprach er eigentlich mit ihr? Reine Zeitverschwendung. „Cezar Moldavi ist ein sehr gefährlicher ... Mann“, sagte er ihr. „Nicht nur möchte er Sie dazu benutzen, Ihren Bruder zu zerstören, es ist auch möglich, dass er von Ihren ... Fähigkeiten weiß. Es ist ja nicht, als hätten Sie daraus ein Geheimnis gemacht. Sie könnten für ihn sehr wertvoll sein. Sie könnten ihm Informationen verschaffen, die für ihn im Hinblick auf seine Gegner sehr nützlich sein könnten.“
     
    Ihre Augen wurden fast rund, so weit waren sie, und beim Licht einer Straßenlaterne konnte er darin das Weiße leuchten sehen.
     
    „Das ist der Grund“, sagte Voss und lehnte sich zu ihr hin, wobei er ihre Essenz einatmete und seine Finger in seinem Schenkel vergrub, damit er sie nicht nach ihr ausstreckte, „warum ich Sie jetzt an einen sicheren Ort bringe.“
     
    Sie saß kerzengerade in ihrer Ecke, und der folgende Temperamentsausbruch überraschte ihn. Wut. „Was meinen Sie damit? Ich nahm an, Sie geleiten mich nach Hause – zurück zum Haus von Corvindale.“
     
    „Sie sind dort nicht sicher“, sprach er zu ihr. „Und es ist nicht sicher, Sie und Maia am gleichen Ort zu haben. Corvindale und ich waren uns einig, dass Sie beide getrennt werden sollten, um es denen zu erschweren, Sie aufzuspüren.“
     
    „Maia?“
     
    „Der Earl wird dafür sorgen, dass beide, Maia sowie Ihre andere Schwester, gut beschützt werden. Und ich“, sagte er und lehnte sich zurück, leider genau gegenüber dem Platz, wo er eigentlich sein wollte, „werde mich um Sie kümmern. Also“, fügte er hinzu, noch bevor er sich selbst über die Worte im Klaren war, „sollten Sie sich jetzt vielleicht etwas ausruhen. Schließen Sie die Augen. Ihnen wird nichts zustoßen, wenn Sie bei mir sind, Angelica.“
     
    Entweder sie hatte gerade ein sehr undamenhaftes Geräusch von sich gegeben, oder er bildete sich schon Dinge ein. Voss schaute augenblicklich zurück in ihre Augen und entschied, es war durchaus möglich, dass sie gerade eben ein ungläubiges oder verärgertes Geräusch von sich gegeben hatte. Und was konnte sie damit denn nur gemeint haben?
     
    Wie konnte sie wissen, was er dachte?
     
    Aber inzwischen hatte sie ihren Gesichtsausdruck unter Kontrolle, und der freche Funke war weg. Sie schloss sogar die Augen.
     
    Seine Lippen zuckten. Miss Angelica Woodmore war also doch nicht ganz die propere junge Dame. Aber eigentlich hatte er schon erste Anzeichen dafür gesehen. Wohlerzogene junge Damen traten nicht ohne Umschweife an Männer heran, die sie nicht kannten, und erzählten ihnen, dass sie ihr im Traum erschienen wären. Und dass sie sterben würden.  
     
    Dieser lange Gedankengang brachte ihn wieder zurück zum Faktum, dass Brickbank, aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz, tot war. Und eben dieser Gedanke hatte die letzten zwei Tage in seinen Hinterkopf gelauert, hatte sich dort eingegraben und eingenistet und ließ sich nicht verscheuchen.
     
    In den letzten hundertzwanzig Jahren hatte Voss nicht viele Gedanken daran verschwendet, was auf den Tod folgte. Er hatte eigentlich überhaupt nicht daran gedacht. Warum sollte er? Das war der Vertrag mit Luzifer. Macht, Kraft und Unsterblichkeit – ergo, absolute Freiheit ohne irgendwelche Auswirkungen auf seine Tage hier auf Erden und seiner Taten darin. Was wollte ein Mann

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