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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Luft, und sie erinnerte sich an das, was Voss kurz zuvor gesagt hatte: Er könne Blut an ihr riechen.  
     
    War es das hier, was er gemeint hatte?
     
    So hätte sie dort draußen in den Gärten enden können. Das hätte sie sein können.
     
    Schüttelfrost und Übelkeit überkamen Angelica so wie damals, als sie erfahren hatte, dass ihre Eltern tot waren. Das gleiche schreckliche, leere Gefühl, wie als sie herausgefunden hatte, was ihre Visionen bedeuteten. Als ob das Leben niemals wieder in Ordnung käme. Als ob sie niemals wieder lächeln könnte.  
     
    Der Springbrunnen war ein praktisches Gefäß, um den Inhalt ihres Magens darin zu entleeren. Sie schaffte es, damit gerade noch zu warten, bis die Vampyre den Saal verlassen hatten.
     
    Sie gingen. Sie gingen . Ein Wunder?
     
    Irgendwie, irgendwie hatte Voss sie zum Gehen überreden können. Wie? Woher kannte er sie? Was hatte er zu ihnen gesagt?
     
    Starr, schwach, mit einem Hals, der von dem Erbrochenem brannte, und einem Kopf, der wie leergefegt war, versuchte sie, Ordnung in ihre Gedanken und Erinnerungen zu bringen, in die Visionen und die Furcht, die allesamt auf sie einprügelten.  
     
    Wenn sie Mr. Hoosman in seinem römischen Kaiserkostüm heute Abend früher gesehen hätte und seine Kleidung als die in ihrer Vision erkannt hätte ... hätte sie es verhindern können? Wie?
     
    Ihr Kopf hämmerte, ihr Magen fühlte sich wund und angespannt an. Sie versuchte, sich alles aus ihrer Vision wieder ins Gedächtnis zu rufen, doch es war zwecklos. Sie konnte nicht länger darüber nachdenken.  
     
    Denn es gab einen weiteren Faktor zu bedenken, der wesentlich wichtiger war. Noch schrecklicher als alles, was sie gesehen hatte, und so sehr sie den Gedanken zu vergessen suchte, sie schaffte es nicht.
     
    Was wollten diese Männer von Maia und ihr?
     
    Und ... oh, Gott, wo war Maia ?
     
    Dieser Gedanke trieb Angelica schließlich stolpernd aus ihrem Alkoven, auf dem Weg hinaus verfing sie sich in den Ranken und stieß gegen den Springbrunnen. Sie musste ihre Schwester finden.
     
    Blut ließ den Boden schlüpfrig werden, und vage nahm sie rotbraune Fußspuren auf dem verschrammten Holz wahr. Jemand hatte die Leichen fortgeschafft, und die meisten Ballgäste hatten den Saal fluchtartig verlassen. Masken, Spazierstöcke, Pompadours und andere Accessoires lagen verstreut, Zeugnis des Durcheinanders, der Furcht und der Panik.  
     
    Angelica wusste nicht einmal, wo sie nach Maia suchen sollte, aber sie kam nicht weit, bevor eine Hand aus dem Nichts nach ihr Griff und ihren Arm umklammerte.
     
    Sie unterdrückte einen Entsetzensschrei und wirbelte herum, um Voss zu erblicken. Erleichterung. Aber weil sie ihre Schwester finden musste, versuchte sie sich ihm zu entziehen. „Ich muss Maia finden“, sagte sie, „ich muss –“
     
    „Sie ist in Sicherheit“, sagte er ihr. „Es geht ihr gut. Corvindale hat sie versteckt.“
     
    „Sie ist in Sicherheit?“, sagte Angelica. „Ich möchte sie –“
     
    „Sie ist in Sicherheit“, wiederholte er und hielt sie fest. „Kommen Sie. Wir müssen jetzt gehen, sofort, bevor sie zurückkommen.“
     
    Angelica widersprach nicht. Sie hatte nicht die Kraft dazu, und abgesehen davon wollte sie nichts lieber, als das. Diesen schrecklichen Ort verlassen, der Schauplatz eines entsetzlichen Abends. Sie wollte nach Hause, in Sicherheit sein und mit eigenen Augen sehen, dass Maia es auch war. Und auf dem Weg dorthin Voss zum Begleiter zu haben, war noch besser.  
     
    „Hier entlang“, sagte er, als sie dabei war, auf den Haupteingang zuzugehen. „Die Kutsche steht hier drüben.“ Sein Arm war stark und fest und glitt ihr als sanfte Stütze um die Taille, als er mit ihr vom Ballsaal weg und durch die verlassene Küche durch den Dienstboteneingang hinaus eilte.  
     
    Erst als sie draußen waren und die Auffahrt zum Anwesen der Sterlinghouse hinter sich gelassen hatten, stellte sie fest, dass die Kutsche, zu der er sie führte, nicht diejenige war, in der sie mit Maia und den anderen zum Ball gefahren war. Angelica blieb stehen und schaute Voss an. „Was ist das?“
     
    Er nickte bei ihrer Frage und trat an die Kutsche heran. „Es ist meine. Sie werden sie nicht erkennen und werden nicht wissen, dass Sie darin sind.“ Er musste nicht erläutern, wer „sie“ waren. Sie wusste es.
     
    Er stand neben der geöffneten Tür und wies seinen Diener an, auf den Kutschbock zu steigen. Innen war die Kutsche leer.

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