Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
veränderte sich etwas in ihm. Tief drinnen, wie ein kleiner Mechanismus, der sanft zuschnappte.
     
    Er wollte dieser Frau nichts zuleide tun.
     
    „Wer war das?“, fragte sie. Ihre Augen, immer noch weit geöffnet und voller Angst, schauten ihn weiterhin unverwandt an, aber jetzt lag ein bisschen Wärme darin. „Was wollen sie von Maia und mir?“
     
    Die zweite Frage war unendlich viel leichter zu beantworten als ihre erste, und es gab keine Veranlassung, sie zu belügen. „Sie wollten über Sie an Ihren Bruder herankommen. Als Unterpfand oder als eine Geisel.“
     
    „Chas? Warum? Weswegen?“
     
    „Er hat sich etwas genommen, was einem Mann namens Cezar Moldavi gehört – es hat schon lange böses Blut zwischen seiner Familie und der von Corvindale und seinen Partnern gegeben.“  
     
    Das war die einfachste Art, die zwei Faktionen, oder auch Parteien zu erklären, welche die Drakulia spalteten: Diejenigen, die Cezar Moldavi in seiner Gier nach Macht über die Welt der Sterblichen unterstützten, und diejenigen, die dies nicht taten. Voss hatte nicht vor, sich öffentlich zu einer der beiden zu bekennen, aber das lag daran, dass er es vorzog, in dem andauernden Kampf unparteiisch zu bleiben. Es war deutlich einfacher – und auch um einiges ungefährlicher – sich aus den Gefechten herauszuhalten.  
     
    „Moldavi möchte d– ... den Gegenstand, den ihr Bruder ihm genommen hat, zurück. Das heute Abend waren Moldavis Männer.“
     
    „Männer? Das waren keine Männer“, sagte sie, ihre Stimme versagte, und ihre Augen blitzten plötzlich vor Wut. „Sie waren ...“ Sie konnte anscheinend die Worte nicht finden, und sie verstummte. „ Vampyre . Das waren Vampyre , nicht wahr?“  
     
    Er konnte die leise gesprochenen Silben in dem Geräusch der Räder, die über die Pflastersteine rollten, kaum hören, aber er sah, wie sich ihre Lippen bewegten. Es überraschte ihn, dass sie sich mit dem Ungarischen Wort gut genug auskannte, um damit einen Mann zu bezeichnen, und nicht einen fauligen Leichnam. Aber sie war ja auch Chas Woodmores Schwester, sie würde wahrscheinlich besser Bescheid wissen als die meisten jungen Damen.
     
    „Was wissen Sie über Vampire?“, fragte er, wobei er es englisch aussprach. Er fragte teils aus Neugier, teils um die Unterhaltung in sichere Bahnen zu lenken.
     
    Es hätte Voss überrascht, wenn Chas seinen Schwestern irgendwelche Details seiner Beziehungen zu Corvindale und den Drakulia verraten hätte. Woodmore war verschwiegen und sich auch im Klaren darüber, welche Konsequenzen ein Verrat an denen hätte, mit denen er sich umgab. Besonders für Corvindale und dessen Geschäfte war er eine wichtige Akquisition, aber selbst Chas Woodmore war entbehrlich, wenn er seine Grenzen überschritt.  
     
    Und jetzt da er dumm genug gewesen war, mit Cezar Moldavis Schwester durchzubrennen ... Voss schüttelte den Kopf. Woodmore war umsichtig genug gewesen, für die Sicherheit und die Vormundschaft seiner Schwestern zu sorgen. Verdammtes Pech nur für Corvindale, der nicht begriffen hatte, dass es wahrscheinlich ein dauerhaftes Arrangement sein würde. Und dass Voss ihm die Bürde eines seiner Mündel abgenommen hatte – zumindest vorübergehend.  
     
    Er musste lächeln bei dem Gedanken an Corvindales Reaktion, sobald er erfuhr, dass Voss Angelica Woodmore hatte. Das Lächeln war mehr als selbstzufrieden. Vielleicht zeigte sich jetzt endlich mal ein Riss in seiner Fassade.  
     
    Voss hatte Dimitri nicht gekannt, bevor er selber seine Übereinkunft mit Luzifer getroffen hatte. Tatsächlich kannte niemand von ihnen die anderen, bevor er unsterblich wurde, denn jeder Drakule kam von einem anderen Ort und in vielen Fällen sogar aus einer anderen Generation.  
     
    Sie lernten einander zufällig kennen, oder vielleicht durch Luzifers Einflussnahme – oder wahrscheinlich einer Mischung aus beidem. Aber da sie dazu neigten, sich an den dunkelsten, den gefährlichsten und den teuersten Vergnügungsstätten oder Clubs zu sammeln, um dort Unterhaltung, Nahrung und Zerstreuung zu finden, war es nicht verwunderlich, dass sie weitere Mitglieder der Drakulia an solchen Orten trafen, in den größten und aufregendsten Städten Europas: Paris, Rom, Prag, Barcelona, und natürlich London. Ihre Welt war, alles in allem, eine relativ kleine.  
     
    Angelica hatte den Mantel noch enger um sich gezogen, und er konnte den Umriss ihrer Knöchel sehen, wo die sich in die mit Seide

Weitere Kostenlose Bücher