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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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blonde Frau womöglich anbot, so schob Angelica derlei Gedanken rasch beiseite.  
     
    Voss versuchte, ihre Sicherheit zu gewährleisten, und soweit war ihm das auch gelungen. Sie hatte den Beschluss gefasst, ihm zu vertrauen, und bislang hatte er ihr keine Veranlassung gegeben, seine Motive anzuzweifeln.
     
    Aber dann stand plötzlich Maia mit ihrem missbilligenden Blick samt erhobenem Zeigefinger vor ihr, und die Entspannung des Bades war dahin.  
     
    Heiliger Strohsack, Klabautermann und verdammt noch mal! Ihre Augen öffneten sich, und sie musste feststellen, ihr Mund zog wie von selbst eine missbilligende Grimasse.
     
    Sie konnte Maia förmlich hören, wie ein unliebsamer Aufschrei ihres eigenen Gewissens: „Aber du kennst den Mann nicht, Gela. Und du bist, ohne zu zögern, mit ihm mitgegangen. Was geht dir denn eigentlich durch den Kopf ?“  
     
    Was ging ihr denn durch denn Kopf?
     
    Seine schönen Augen gingen ihr durch den Kopf, und wie sie sich fühlte, wenn er sie anschaute. Und der herrliche Kuss, den er ihr entlockt hatte, und bei dem ihr die Knie weich und der Körper innerlich verzehrt wurden.  
     
    Und wie verloren sein Gesichtsausdruck gerade eben gewesen war, obwohl er ihn zu verstecken suchte – das ging ihr durch den Kopf. Er brauchte etwas von ihr.  
     
    Vielleicht hatte er Angst vor dem Sterben. Oder jemand, den er liebte, starb gerade, oder war schon gestorben. Etwas.
     
    Ella hatte die Bürste zur Seite gelegt und hatte Angelicas Haar gerade zu einem losen Knoten in ihrem Nacken zusammengesteckt. Jetzt betrachtete sie, wie Ella geschäftig durch das Zimmer ging und Handtücher bereit legte, die auf einer kleinen Metalltruhe vorgewärmt worden waren. Solch einen Luxus hätte sie sich nicht einmal ausdenken können.  
     
    „Die Herrin erzählte, was für’ne schreckliche Nacht Sie gehabt ham“, sagte Ella und schloss das Obere der Truhe mit einem lauten Schlag. „Sie war’n völlig übermüdet, als Sie ankamen. Ich dachte, ich zieh’ ein Baby für’s Bettchen an. Ich hoffe, Sie ham gut geschlafen.  
     
    „Das habe ich“, erwiderte Angelica. Das wäre dann also die Antwort auf die Frage. Nur Schade, dass Maia nicht hier ist, um zu hören, dass die Tugend ihrer Schwester wirklich noch intakt ist.  
     
    Ella trat näher, und eine neue Welle Neroli entstieg dem warmen Handtuch, und Angelica entstieg der Wanne. Wie sie da stand, bemerkte sie zwei kleine Punkte unten am Hals der Zofe.
     
    Sie sahen aus wie kleine rote Punkte. Oder Stichwunden.
     
    Die Haut drum herum war glatt und weiß, und die exakt gezirkelten Kreise hatten vielleicht den Durchmesser einer winzigen Erbse. Als Ella ihr Gewicht verlagerte, um das warme, parfümierte Handtuch um sie zu legen, wurden zwei weitere Wunden hinten an ihrer oberen Schulter sichtbar.  
     
    Eine Kälte trat plötzlich an Stelle der dampfenden Behaglichkeit von Angelicas Bad, und sie konnte die Augen nicht von den Spuren an Ellas Hals losreißen. Sie war sich plötzlich und höchst unangenehm bewusst, woher diese vier kleinen Wunden stammten. Wäre sie gestern Abend nicht Zeugin des Gemetzels seitens der Vampyre gewesen, hätte sie wohl keinen Gedanken daran verschwendet. Aber jetzt, da sie es mit eigenen Augen sah, wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass es sich um Bisswunden handelte.  
     
    Die Zofe wickelte das Handtuch um Angelica und entfernte sich, anscheinend ohne das Entsetzen zu bemerken, dass sich auf dem Gesicht ihres Schützlings abzeichnete.
     
    War sie auch angefallen worden? Und hatte Voss auch sie gerettet und ins Rubey’s in Sicherheit gebracht? So sehr sie auch suchte, Angelica konnte keine weiteren Wunden oder Narben an Ellas Hals oder Armen entdecken, und sie hatte gerade den Mut gefunden, unhöflich genug zu sein und die Zofe wegen der Wunden zu befragen, als man einen Schrei von unten hörte.  
     
    Ella, die gerade ein Unterhemd in Händen hielt, drehte sich um, und beide lauschten. Laute Schläge und Gepolter hallten durchs Haus, gefolgt von einem Schrei und dann weiterem Geschrei, bei dem einem die Haare zu Berge standen.  
     
    „Was um Himmels Willen?“, sagte Angelica, aber sowohl sie als auch Ella waren aufgesprungen. „Jemand braucht Hilfe.“
     
    „Bleiben Sie hier“, sagte Ella, warf ihr das Unterhemd zu und rannte dann zur Tür, um hinauszuspähen.  
     
    Was sich dort draußen ganz eindeutig wie ein Kampf anhörte, war näher gekommen und brachte die kleinen Kristallfläschchen

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