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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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außerhalb von Oma Öhrchens Geschichten tatsächlich gab – denn echt? Lebten diese gewalttätigen, blutgierigen Monster etwa gänzlich unerkannt unter ihnen?
     
    Und in welcher Beziehung stand Voss zu ihnen?
     
    Rubey bewegte sich mit der gleichen, schnellen Geschicklichkeit wie Ella und bestand darauf, dass Angelica ein frisches Unterhemd anzog, und lieh ihr sogar eines ihrer eigenen Korsette. Das wilde Durcheinander von Angelicas Haarmasse steckte sie nur lose fest, und binnen kürzester Zeit hatte sie Angelica in ein hübsches rosa Kleid gesteckt.
     
    Gerade als Angelica dabei war, sich Seidenstrümpfe überzuziehen, und ein Paar geborgter (etwas groß geratene) Schuhe auf dem Boden vor sich zurechtlegte, kam Voss ins Zimmer geschritten. Ohne anzuklopfen, und ganz eindeutig zu Hause in dem Schlafzimmer.  
     
    „Wir müssen gehen“, sagte er zu Angelica. Eine Wildheit schien von ihm auszugehen, eine kaum gebändigte Energie hinter seinen Bewegungen. „Jetzt sofort. Eine Kutsche erwartet uns.“
     
    „Was ist mit Edouard?“, fragte Rubey, die Lippen aufeinandergepresst.
     
    „Belial hat ihn gut bezahlt – und er wurde bereits zum Drakule gemacht. Luzifer noch mal! Wie der Narr denken konnte, wir würden ihm nicht auf die Schliche kommen, begreife ich nicht. Ich habe ihn nach draußen geworfen, und jetzt schmort er in der Sonne. Auf Nimmerwiedersehen.“
     
    Rubey gab einen Laut des Ekels von sich und wandte sich ab. „Verdammt, Voss. Jedes verfluchte Mal, das du herkommst, hinterlässt du ein Schlachtfeld.“
     
    „Und ich lohne es dir in barer Münze“, erwiderte er. Aber diesmal war seine Stimme ernst, kein charmanter Schalk lag darin. „Und deswegen begleiche ich auch stets meine Schulden bei dir.“
     
    „Es gibt nichts, was das hier begleichen könnte“, sagte Rubey, in deren Augen jetzt Tränen standen. „Ella war ... sie war ... auch eine Freundin.“
     
    „Meine aufrichtige Entschuldigung“, sagte Voss. Es klang ernst gemeint, und er streckte auch die Hand aus und legte sie Rubey auf den Arm. „Ehrlich und aufrichtig. Ich weiß nicht, wann ich dich wieder sehen werde.“
     
    „Belassen wir es bei niemals“, sagte ihre Gastgeberin. Und auch das klang, als würde sie es wirklich ernst meinen.
     
    Voss drehte sich abrupt um. „Miss Woodmore. Wir müssen uns beeilen. Sie sind hier nicht länger in Sicherheit.“ Fort war das Mitgefühl, seine Stimme klang förmlich und hatte einen Befehlston.
     
    Angelica ließ sich von ihm aus dem Schlafzimmer hinaus und den Gang hinunter führen. Sie hatte Mühe, seinen großen, schnellen Schritten zu folgen. Aber ihre Finger, ohne einen Handschuh, wurden von seiner ebenfalls nackten Hand fest umschlossen, und er stützte sie, als sie forteilten.  
     
    Die Kutsche stand sehr nahe am Dienstbotenausgang, direkt davor eigentlich. Einzusteigen hieß, lediglich einen kleinen Schritt zur Tür hinaus und dann hoch in die Kutsche zu tun. Das Gefährt stand in einer schmalen Gasse zwischen zwei hohen Gebäuden. Das machte die Stelle dunkel und schattig, obwohl es noch zwei Stunden bis zur Abenddämmerung waren.  
     
    Zum zweiten Mal innerhalb von weniger als vierundzwanzig Stunden stieg Angela in eine Kutsche mit Voss. Alleine.
     
    „Wohin fahren wir diesmal?“, fragte sie, als er an der Kutschentür stand, mit einem Fuß noch auf der Türschwelle.  
     
    „An einen noch sichereren Ort“, sagte er. Seine Augen schienen zu glitzern, als er zu ihr aufschaute. „An einen Ort, wo sie uns nicht finden können.“
     
    Etwas in der Art, wie er das sagte, gab ihr zu denken. Eine merkwürdige Mischung aus Begehren und Unruhe erfasste sie.
     
    „Warum bringen Sie mich nicht zurück nach Blackmont Hall? Dort ist es doch gewiss sicher“, sagte Angelica und dachte an die Steinmauer, die das kleine Anwesen rund um das Haus umgab. Maia musste auch schon ganz krank vor Sorge sein. Und was, wenn man schon Nachricht von Chas hatte?
     
    „Ich werde Sie nicht zu Corvindale zurückbringen“, sagte Voss ohne Umschweife. „Noch nicht.“
     
    Und zu ihrer unangenehmen Überraschung schlug er die Tür zu und blieb draußen stehen.  
     
    Das Geräusch der einschnappenden Tür sagte klar und deutlich, er würde sich nicht zu ihr gesellen.  
     
    Angelica riss die schweren Vorhänge noch schnell genug zurück, um zu sehen, wie Voss – zumindest dachte sie, das wäre er – schwer vermummt und mit einem tief sitzenden Hut auf dem Kopf sich hinten an der

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