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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Moskitos über das Gelände. Querschläger spritzten nach allen Seiten. Und durch das alles hindurch klang das mechanische Rattern der AKs. Die Boys hatten nicht die geringste Chance. Sie wurden zwischen den raumkontrollierenden Positionen der Söldner zerrieben. Dann drangen die Söldner in das Camp vor wie Wildschweine in einen Berliner Vorgarten.
    Knapp neben Gill hüpften Geschosse in den festgestampften Dschungelboden und zerfetzten vorwitzige Gräser, die zur Sonne strebten. Aus einer Hauswand platzten Stücke, wie von einer stählernen Peitsche herausgerissen. Holz und Laub regneten auf das Lager. Hier wurde nichts eingenommen, nur zerstört.
    Die Boys waren total vom Kurs abgekommen. Sie hatten alle Gewalt über ihre zerbröselnden Nervenstränge verloren, brüllten und rannten schießend zwischen den Hütten herum, suchten eine Deckung, die es nicht gab. Drei flüchteten zu dem Pfad, den Gill vermint hatte. Sie verschwanden im Busch und lösten durch den Stolperdraht die Claymores aus. Die Druckwelle schoss die Metallkugeln in fünfzig Meter Breite und zwei Meter Höhe durch Blätter und Zweige. Die Boys erfuhren jetzt am eigenen Leib, dass die Minen auf fünfzig Meter absolut tödlich waren. Die Explosion schleuderte sie hoch in die Luft, ihr Blut und ihre Überreste regneten als Nahrung für die Aasfresser in den Busch. Der Söldner neben Klaus beobachtete das. „Wer keinen Spaß versteht, sollte nicht zu den Soldaten gehen.“ Klaus hatte Anweisung, ihm nicht von der Seite zu weichen und genau in dieselbe Richtung zu feuern. Sie wurden innerhalb einer Sekunde ein Team.
    Gill warf die leergefeuerte AK weg. Er hatte keine Zeit, ein neues Magazin einzulegen. Mit der Glock in der Hand stürmte er die kurze Treppe der Villa hinauf, vier Stufen auf einmal. Die Tür des Gebäudes öffnete sich, und zwei Männer kamen heraus: Hiroshima Bomb und einer seiner Leibwächter. Der Leibwächter riss die Waffe hoch, während Bomb an Gill vorbei die Treppe hinunterlief. Gill drückte ab. Ein Dum-Dum-Geschoss verteilte den Schädel des Muskeltypen über ganz Afrika. Sein Körper klatschte nutzlos gegen die Wand.
    Gill nutzte jede Deckung, als er die Eingangshalle und die angrenzenden Räume durchquerte. Niemand erwartete ihn. Seinem Instinkt vertrauend, suchte er nach einem Kellereingang. Die Bauweise der Kolonialvilla deutete darauf hin, dass es ein Untergeschoss gab. Keller, Satanisten und Kannibalen – was für ein Scheiß, dachte er. Er durchsuchte mehrere Zimmer, die sich in unterschiedlichsten Stadien der Zerstörung befanden. Dann führte ihn eine Tür in einen dunklen Raum. Das spärliche Licht, das durch den Türspalt fiel, gestattete ihm einen Blick ins schummrige Innere. Die Fenster waren verschlossen und verdunkelt. Aber durch Löcher und Ritzen tasteten sich Sonnenstrahlen zögernd in den obszönen Ort. Gill konnte die Ecken des unheimlichen Raumes nicht erkennen. In der Mitte stand ein Altar, auf dem Kreuze und abgeschnittene, schwarz verfärbte menschliche Gliedmaßen lagen. Aus den Christusabbildungen hatte man die Gesichter gekratzt, die Wände waren mit merkwürdigen Zeichen beschmiert. Eine Platte für Opfergaben vor dem Altar. Neben einem Gefäß mit Blut lag ein stinkender, halbverfaulter Affenkadaver. Eine Wolke surrender Fliegen hüllte die Kultstätte ein. Leere Flaschen und Jointkippen lagen auf dem Fußboden. Auf eine perverse Art wirkte der Ort lebendig, als bewege sich ein Fluidum des Bösen in ihm. Ihr Oval Office, dachte Gill. Der Gestank aus verrottendem Fleisch und abgestandenem Blut war unerträglich. Er durchquerte das Zimmer und sah eine Tür.
    Er öffnete sie. Stufen führten nach unten. Na endlich. Nahe an der Wand ging er die Treppe hinunter und kam an eine primitive Eisentür. Sie war verschlossen. „Weg von der Tür!“ brüllte er und wartete ein paar Sekunden. Dann zerschoss er das Schloss und trat die Tür aus den Angeln. Eine Welle üblen Gestanks überrollte ihn. Er zog das Schweißband von der Stirn unter die Nase. Gegen diese Geruchshölle war sein Schweiß Chanel No. 5. Trübes Leuchten einer Lampenbirne erhellte den Raum. Schmutz, Kot, ein paar Lumpen und Wasserpfützen. Mittendrin lag etwas Großes, das sich kaum merklich zu bewegen schien. Gill ging darauf zu.
    Sie war kaum noch als menschliches Wesen zu erkennen, wie sie da in ihrem eigenen Schmutz dahinvegetierte. Ihre Augen waren fast völlig zugeschwollen, die Lippen aufgeplatzt, ein Gemisch aus getrocknetem Blut

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