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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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ihrer Rotoren fachte die Flammen an. Ein paar Meter vor sich sah er Klaus. Der stieß gerade einen Schwarzen vor sich her, der die Hände hinter dem Nacken verschränkt hatte. Hiroshima Bomb. Seine Augen waren irre. Er öffnete den Mund unter der zu Brei geschlagenen Nase, um zu atmen. Die Zähne waren blutrot. Dazwischen kleine Fleischfetzen. Gill, der Alexa stützte und weiter Richtung Hubschrauber zog, spürte, wie sich ihre Finger in seinen Arm gruben. „Das … das … Dreckschwein.“
    Klaus war mit seinem Gefangenen stehengeblieben und sah zu Gill und Alexa.
    „Was macht so eine schöne Frau in so einer miesen Gegend?“
    „Seit wann nimmst du Gefangene?“
    „Er ist der Häuptling. Er soll uns was über Zaran erzählen.“
    „Und was? Der weiß doch nichts. Kennt nur die Brutfarm.“
    Alexas Finger krallten sich in Gills Oberarm. Sie hatten Klaus und Bomb erreicht. In den Augen Bombs stand Todesangst. Er bekam kein Wort heraus. Gill löste Alexas Finger von seinem Arm, zog die Glock und drückte sie ihr in die Hand. Er hob ihre Hand und zielte auf den zitternden Mann. Plötzlich drehte Bomb sich um und lief los. Alexa bebte kraftlos. Gill drückte ihre Hand fester, visierte den Rücken des Fliehenden an und zog ihren Finger um den Abzug durch. Das Geschoss krachte in Bombs Rückgrat und schleuderte ihn nach vorne auf den Boden. Es war eine normale Patrone. Gill hatte das Magazin alternierend mit Dum-Dum-Geschossen und konventioneller Munition gefüttert. Vom Schock war Bombs Gehirn betäubt. Als glaubte er instinktiv an eine Chance, in den Busch zu entkommen, kroch er auf den Ellenbogen weiter, die tauben Beine hinter sich her zerrend.
    „Wenn er überlebt, wird er als Krüppel leiden und in Angst vor seinen Opfern leben“, sagte Gill und sah zu, wie Bomb durch den Staub kroch.
    „Er … soll … nicht … mehr … da … sein“, flüsterte Alexa.
    Gill hob ihre Hand mit der Glock, zielte auf Bombs Hinterkopf, drückte ihren Finger und blies Bombs Schädel in die Botanik.
    „Du hast dem Teufel ins Gesicht gesehen, und der Teufel hat die Augen gesenkt“, zitierte Klaus dramatisch. Sein Adrenalinausstoß war bereits abgeschlossen. Die Söldner hatten die Wild Side Boys durchgekaut und in die Hölle gespuckt. Die brennenden Hütten, die vereinzelten Schüsse und das blutige Chaos beeindruckten ihn nicht länger.
    Colonel Python und ein Söldner rannten zu ihnen. „Wenn Sie nichts mehr aus der Villa brauchen, machen wir jetzt das Licht aus. Abflug in fünf Minuten.“
    „Nein. Aber irgendwas muss mit den Frauen und Kindern der Brutfarm geschehen. Können Sie die UNO oder besser noch eine nichtstaatliche Hilfsorganisation einschalten?“
    „Das machen wir, sobald alles platt ist. Wir radieren jede Erinnerung an die Wild Side Boys aus. Das ist wichtig. Wir sind in Afrika. Nichts darf übrigbleiben. Kein Wohnsitz für Geister. Kein Mythos.“
    Python und der Söldner sprangen die Stufen zur Villa hinauf und präparierten sie mit Semtex. Der Dschungel würde bald alle Spuren des Massakers verschwinden lassen – nur nicht in den Köpfen der Beteiligten. Zwei Söldner rissen die Zäune der Brutfarm nieder. Dahinter standen immer noch verängstigt Frauen und Kinder, nah aneinandergepresst. „Ihr seid frei. Wir rufen Hilfe für euch. Kehrt in eure Dörfer zurück. Sagt allen, wir kamen, um euch zu befreien und zu beschützen. Wie damals Executive Outcomes. Wer euch etwas tut, dem ergeht es wie den Wild Side Boys. Erzählt es jedem.“ Die Hoffnungslosigkeit, die über den Hütten gehangen hatte, wehte langsam davon.
    Der Sanitäter kam und führte Alexa zu einem Helikopter. Sie würde ausgeflogen und in eine Klinik gebracht werden. Anschließend würde Klaus sie mit dem Privatjet nach Hause transportieren.
    Gill umarmte seinen Freund. „Guter Job.“
    „Ich habe auch schon mal das Meer geteilt.“
    „Ich hoffe, sie haben dich nicht über den Tisch gezogen.“
    „Die haben mich ganz einfach ruiniert. Deine verdammten Freunde haben mich ausgeplündert.“
    „Ich seh’ zu, dass die Russen dich als Toilettenmann im Hasenhaus behalten.“
    Die Villa explodierte.
    „Gib mir mal eine Zigarette.“
    „Du rauchst nicht mehr.“
    „Spar dir dein dämliches Gequatsche und gib mir ’ne Reval.“
    Gill zog die Packung aus der Hosentasche. „Nur Pall Mall im Angebot.“ Er reichte sie Klaus rüber. „Hast du dir verdient. Darfst du behalten.“
    Der Gestank des Schlachtfelds blieb in ihren Nasen; die

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