Die Lucifer-Connection (German Edition)
Schimmer. CTU, ONCEL, SMERSH, KAOS.“
„Damit kommt er klar.“
„Bei mir kriegt er Freificken auf Lebenszeit. Noch was: Prelatis hat mit deinem alten Freund Tank Kontakt aufgenommen.“
„Was Genaueres?“
„Nix. War nicht rauszukriegen, weshalb. Vielleicht findet Berti noch was.“
„Ich stelle mich darauf ein, dass er auf Zarans Payroll steht.“
„Das wollte ich damit sagen. Was ist mit Artillerie?“
„Klaus – die haben hier die Glock erfunden. Ich kenne Leute.“
„Ich würde so gerne mitmachen. Ich habe ein Recht darauf!“
„Du bist zu kurzatmig, seitdem du wieder rauchst.“
„Arschloch. Immer fliege ich vor dem Happy-End raus. Ich hab’ auch meine Fans.“
63
Die nackten Männer und Frauen standen in der Krypta im Halbkreis um den Altar, auf dem ein von Drogen betäubter Knabe lag. Ein anderer Junge stand abgestumpft hinter dem Altar und starrte apathisch vor sich hin. Zaran oder Kanonikus Docre stand ebenfalls nackt vor dem Altar. Sein vor Erregung verzerrtes Gesicht war von den Fackeln rot angestrahlt, als er zu seinem neuesten Sermon ansetzte.
„Höret meine Predigt!
Barmherzigkeit und Brüderlichkeit sind Axiome, die sich Schwächere ausgedacht haben. Kein Starker, das liegt in der Natur der Sache, bedarf ihrer. Das wäre ungefähr so, als würde ein Lamm zum Wolf sagen: Du darfst mich nicht fressen, ich habe genauso vier Füße wie du. Nur der Minderwertige will das lächerliche System der Gleichheit. Er kommt nie zu Höherem – und will uns deshalb zu sich herunterziehen. Nichts haben wir gemein mit den Untauglichen und Verworfenen. Lasst sie sterben im Elend. Mitleid ist das Laster der Kraftlosen. Tritt die schwächlichen Lumpen nieder! Um den Sturm des Bösen aufzuwirbeln und zu beschleunigen, muss man der Schlechteste sein. Ich werde bis zu den Knien des Allerhöchsten hinaufreichen und seinen Phallus mit den Zähnen zerreißen. Ich werde seine Hoden in einem Mörser zerstoßen und Gift davon machen, die Söhne der Menschheit zu erschlagen. Beginnen wir mit unserer Messe.
Sie dauere an, solange die Körper noch warm sind und man auf ihnen sitzend voller Genuss den aushauchenden Atem zwischen den Beinen fühlt. Das Entschwinden des Lebens so nahe wie möglich, so süß. Erkennt in mir den Propheten eurer Vernichtung.“
Nachdem er dem Kind die Kehle durchgeschnitten hatte, stieß er den Ritualdolch in den Bauch des Jungen und öffnete den Körper. Er setzte sich auf den Körper und verspritzte den Samen des Lebens über das sterbende Kind.
„Ich wälze mich in Greueln ohne Ende. Sie führen mich in die geweihte Welt.“
Er holte das Herz heraus und schluckte es. Blut tropfte auf Oberkörper und Genitalien. Die Jünger brüllten vor Wollust. Zwei Frauen und Männer stürzten sich auf den Jungen hinter dem Altar. Sie rissen ihn bei lebendigem Leib auseinander und verspeisten seine kleinen Innereien.
„Du bist frei zu tun, wenn du die Macht hast zu tun.“ Kanonikus Docre kreischte vor Ekstase. „Das Schlimmste ist immer möglich und des Bösen letzter Sinn!“
Bolt führte mehrere unter Drogen gesetzte afrikanische Kinder in den vernebelten Raum.
64
Gill verließ das Hotel, ging rechts am Westbahnhof vorbei und wartete an der Ampel einer breiten Hauptstraße. Unauffällig musterte er die Passanten. Er versuchte Beschatter zu entdecken. Er überquerte die Straße und tauchte in ein Gewirr aus wenig belebten Seitenstrassen ein, ging kreuz und quer durch die Gassen, kehrte um, schlug Haken. Einen Verfolger hätte er leicht bemerkt. Das dachte er zumindest – doch Luther Tank bemerkte er nicht. Mit verschleierten Augen sah Luther amüsiert zu, wie Gill sein Repertoire abspulte.
Gill ging an einem kleinen Biergarten vorbei zum Eingang der Billardkneipe. Am Tresen tuschelte der Barmann mit einem Gast, sah kurz zu Gill herüber und redete weiter. An einem der hinteren Tische übte ein Mann einsam seine genialen Stöße. Gill trat an den Tresen. Roland, der Barmann, schien ihn nicht zu beachten und redete weiter mit seinem Gegenüber. Er war breit, ging langsam auseinander und wirkte übernächtigt. Er ging völlig auf in dieser Welt aus Neonlicht, flüsternden Absprachen, kleinen Coups und Nicht-vor-Mittag-aufstehen. Der andere war ebenfalls Bestandteil dieses Kosmos’ aus kleinen Streichen, die maximal einen Gebrauchtwagen abwarfen, Betrügereien und Laufburschenarbeit. Beide hatten große Gläser mit Wodka vor sich stehen, redeten über gute alte Zeiten, wie die
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