Die Lucifer-Connection (German Edition)
Einfluss geltend gemacht, um die Entscheidung zu forcieren. Sie waren schon so gut wie Vergangenheit – also: Willkommen in der Zukunft.“
„Die hat sich immer als ziemlich unzureichend erwiesen.“
Gill nahm sein Bergen Bag auf. Gefolgt von den Bewaffneten, gingen Sie über flache Stufen an dem auf mehreren Ebenen angelegten Teich entlang. Golden brach sich die Sonne in der tiefblauen Wasserfläche. Sie bogen auf einen leicht ansteigenden Weg ab, der von exotischen Pflanzen gesäumt war. Ihre betörenden Düfte wechselten alle paar Meter und berauschten Gill. An einer Kreuzung bogen sie in einen Tunnel aus Dschungelpflanzen ein. Die Gewächse waren sorgsam gepflegt; kein störendes Unterholz oder Unkraut war den Gärtnern entgangen. Sofort war es mehrere Grade kühler. In einer künstlichen Lichtung hatte man einen Steingarten und einen winzigen Shinto-Schrein angelegt. Gill setzte die Sonnenbrille ab und gab sie Miss Keogh zurück.
„Danke.“
Sie nahm sie und steckte sie sich über der Stirn ins Haar.
„Wo bin ich, und wer will mich?“
„Sie sind auf Mallorca und werden gleich alles Nötige erfahren.“
„Sie sagten, Sie hätten Ihren Einfluss für mich geltend gemacht. Warum?“
Sie blieb stehen und sah ihn direkt an. „Ich habe Ihre Akte studiert – unsere dürfte die umfangreichste sein, die es über Sie gibt. Vielleicht bin ich der Mensch, der am meisten über Sie weiß. Außer Ihnen. Ich bin sicher, Sie sind genau der Richtige für diesen Job.“ Sie berührte sein Gesicht mit der Hand, strich ihm über die Wange. „Nach den Photos aus der Akte erkenne ich Sie kaum wieder. Sie sehen anders aus.“ Ihre Hand war kühl und angenehm, trotz der Wärme kein bisschen verschwitzt oder feucht.
„Ja, die Zeit hat sich in mein Gesicht gefressen. Besonders die letzten beiden Wochen.“
„Ihr Einsatz in Afrika?“
„Eher die Fortsetzung in Wien.“
Der Tunnel aus duftenden Pflanzen machte eine Biegung. Licht brach durch die Schatten, als sie eine kleine Brücke erreichten, die über einen sprudelnden Bach führte. Ein paar Meter links rauschte ein Wasserfall und gab noch mehr erfrischende Kühle ab. Gill blieb stehen, lehnte sich gegen das Geländer und starrte in den Wasserfall. Miss Keogh sprach mit der bewaffneten Eskorte. Die Männer schulterten ihre MPs und gingen den Weg zurück. Miss Keogh trat neben Gill.
„Sie haben es hier wirklich nett. Vielleicht ist das ja nur ein Traum. Ich hatte schon mit allem abgeschlossen. Das Leben ist seltsam.“
Trotz der überwältigenden Düfte der Pflanzen nahm er ihr dezentes Parfum war, das angenehm und dezent war, wie nur sehr teure Parfums eben. Sie war etwas über einen Meter siebzig groß, ihr halblanges braunes Haar war an der linken Seite gescheitelt. In ihrem schönen länglichen Gesicht funkelten die grünen Augen voller Energie. Sie lächelte. An den Rändern ihrer vollen Lippen bildeten sich Grübchen. Gill konnte ihr Alter nur schwer einschätzen: irgendwo zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig, nahm er an. Der Maßanzug betonte die perfekte Figur. „Gefällt Ihnen, was Sie sehen?“
„Natürlich. Sie waren das erste, was ich nach meiner Wiedergeburt gesehen habe.“
„Das habe ich nicht gemeint.“
Gill grinste. „Gibt es auf diesem Planeten einen Mann, dem Sie nicht gefallen?“
„Ich meine das Anwesen … die Gärten und Teiche. Es hat Jahrzehnte gedauert, sie so anzulegen. Für mich ist es der schönste Ort der Welt. Näher kommt man auf dieser Welt nicht an den Garten Eden heran.“
Wie um ihre Worte zu unterstreichen, trat hinter der Brücke ein Gepard aus den Büschen in die Sonne. Ein stolzes, hochgewachsenes Tier, nur perfekte Sehnen und Muskeln, schimmernd wie Gold. Gill zuckte zusammen und nahm automatisch eine Verteidigungshaltung ein. Er stellte sich schräg, ein Bein zurück und den linken Arm von der Schulter bis zur Faust nach unten vorgestreckt. Der Gepard kam schnurrend auf sie zu. Miss Keogh lachte. „Keine Angst, Gill. Das ist Kissy. Sie lebt hier und ist ein ganz verschmustes Kätzchen.“ Der Gepard hatte sie erreicht. Er schnüffelte an Gill, sah ihn an und wandte sich fiepend Miss Keogh zu. Sie streichelte die Katze zärtlich, aber fest hinter den Ohren. Der Gepard war fast halb so groß wie sie. Dann legte er sich auf den Rücken, und Miss Keogh musste sich bücken, um ihn die Brust und den Hals zu streicheln. Dabei murmelte sie Komplimente, die der Wildkatze gefielen. Sie scheint richtig zu
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