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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Boys“, flüsterte Roelf. Er hatte kaum hörbar gesprochen. Aber der Maskierte stoppte in seinen Tanzbewegungen und starrte in den Wald, in ihre Richtung. Er trat einen Schritt auf den Busch zu und sagte etwas zu seinem Kameraden, der seinen höhnischen Redefluss beendete und sich zu den AKs umdrehte. Die MP5 machte zweimal Plopp, und die Männer fielen schreiend zu Boden. Ihre Körper zuckten, als habe man alle Knochen herausgeholt. Aus tödlichen Wunden schoss Blut, bildete eine Lache auf der roten Erde. Sofort stürzten sich Fliegen darauf. Die aufgeregten Insekten waren so berauscht, dass sie in die Blutpfützen fielen und ertranken. Schnell und geschmeidig löste sich Roelf aus dem umklammernden Busch, sprang auf den Weg und schoss jedem der Männer eine Kugel in den Kopf und Körper. Insekten aus ganz Afrika kamen angebraust. Gill trat auf den Pfad.
    Am Rand des Weges war ein Loch in den Boden gegraben. „Ein Jo-jo“, sagte Roelf, während er eine Leiche über den Buschrand schleppte und in den Dschungel stieß. Die ihn umschwirrenden Fliegen protestierten laut summend. „Sie tragen gerne Masken. Hinter jeder Maske steckt ein Verrückter.“ Gill trat an das Loch heran und erblickte unter sich die weit aufgerissenen, angsterfüllten Augen eines Jungen. Der Boden des Loches war voller Glas von zerbrochenen Flaschen. Der Bursche hockte auf blutigen Füßen und blickte furchtsam zu ihm hinauf. Roelf warf die zweite Leiche in den Wald und trat neben Gill.
    „Armer Junge. Das machte die RUF, um jemanden zu bestrafen. Die Wilde Side Boys setzen diese schöne Tradition fort. Manchmal müssen die Opfer tagelang im Jo-jo hocken.“
    Gill streckte dem Jungen die Hand hin, doch der schreckte zurück, presste sich ängstlich gegen die Grubenwand und trat in eine Scherbe. Roelf redete auf Mende.
    „Ich … ich verstehe Englisch“, sagte der Junge.
    „Gib mir deine Hand. Ich ziehe dich hoch. Wir tun dir nichts.“
    Zaghaft hielt der Junge die Hand hoch. Gill ergriff sie und zog den abgemagerten Knaben aus dem Loch.
    „Eine kleine Dschungelratte“, sagte Roelf.
    Erst redete der Junge aufgeregt auf Mende. Dann sagte ihm Roelf, er solle gefälligst wieder Englisch sprechen. „Dieses Land hatte mal das beste Schulsystem von ganz Schwarzafrika.“
    Während sie zurück zum Wagen gingen, weinte der Junge, dessen Name Chema war. Gill holte den Verbandskasten und behandelte seine blutigen Füße.
    „Sie wollen den kleinen Killer doch nicht mitnehmen?“ fragte Roelf erstaunt.
    „Was schlagen Sie vor?“
    „Hierlassen. Oder erschießen. Er ist voll mit Drogen. Wenn die nachlassen, dreht er durch. Außerdem geht er sowieso zu seiner Bande zurück. Er kann nirgendwohin. In seinem Heimatdorf würden sie ihn sofort lynchen.“ Roelf zog Chemas T-Shirt hoch. Der Junge erschrak und sah ihn ängstlich an. Auf seinem Rücken waren die Buchstaben RUF eingebrannt. „Sehen Sie: garantiert ein Boy. Er hat keine Heimat mehr außerhalb der Gang.“
    Während Gill ihn behandelte, erzählte Chema seine traurige Geschichte.
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    Chema war nach einer Karriere als Kindersoldat bei einer Gruppe der Wild Side Boys gelandet. Sie nannten sich Termiten-Bataillon, weil sie auf ihrem Weg durch den Dschungel alles niedermachten und nur verbrannte Erde zurückließen. Gestern waren sie in die Nähe von Chemas Heimatdorf vorgerückt. Chema bat den Kommandeur, sein Dorf vor einem erneuten Angriff zu verschonen. Das war ein Zeichen von Schwäche, und zur Strafe wurde Chema in ein Jo-jo gesteckt. Anschließend hätten die Folterknechte ihn wohl getötet.
    An dieser Stelle unterbrach Roelf: „Wir müssen weiter. Sie haben ihn verarztet, aber es wäre besser, ihn zu töten. Er ist sowieso verloren. Seine Seele ist längst tot. Er kennt nichts anderes als Morden und wird es immer wieder tun. Diese Kindersoldaten sind völlig amoralisch. Keine echte Kindheit, aber dafür jede Menge Drogen. Sie sind zu jeder Gewalttat bereit.“
    „Es gibt diese Rehabilitierungsprogramme. Wir könnten ihn in der nächsten Stadt übergeben …“
    Roelf lachte freudlos. „Der Erfolg ist mehr als bescheiden. Außerdem finden Sie nicht in jedem Dorf ein Lager. Die meisten Jungs hauen sowieso wieder in den Busch ab. Was meinen Sie, warum es Banden wie die Wild Side Boys noch gibt? Wir haben doch Frieden. Wenn er Bauern in die Hände fällt, wird er sofort umgebracht. Nach allem, was er getan hat, kann er kein Mitleid erwarten. Nicht im Busch. Hier gibt es keine mitleidigen

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