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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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relativ unwichtige Angelegenheit sein konnte. Daher wurden andere Druckmittel erforderlich. Wenn ich nicht bis in einer halben Stunde eine gewisse Nummer anrufe, wird eine F-4 vom Flugplatz in Galveston starten. Eine Tarnstory für die Tragödie ist bereits arrangiert. Irgendwas mit einem Terroranschlag auf einen Großindustriellen. He, vielleicht ruft das sogar Lucifer auf den Plan.«
    »Das meinen Sie nicht im Ernst.«
    »Unglücklicherweise doch.«
    »Sie sprechen von unschuldigen Menschen«, flehte Ridgestone.
    Sparrow bleckte die Zähne. »Nicht unschuldiger als die Kinder in Virginia.«
    Ridgestone ersparte sich, das zu leugnen. »Das war notwendig. Der Preis des Krieges.«
    »Krieg?«
    »Nichts anderes ist Terrorismus, und das wissen Sie, und die ganze menschliche Rasse ist ein Heer von Soldaten. Sie sind die letzte Person, der ich diese Tatsachen erklären muß. Sie haben Lucifer gegründet und Isosceles entwickelt.«
    »Nicht mit dem Ziel, für das Sie kämpfen.«
    »Und sind denn diese Ziele so schlecht? Das Ende des internationalen organisierten Terrors … das wird Isosceles bewirken. Es wird die Terroristen hervorlocken, sie ans Licht zerren. Dann befinden sie sich auf unserem Spielfeld und kriegen kein Bein mehr auf die Erde. In einem Jahr wird das internationale Terrornetz zerfetzt sein, eine Kette ohne Glieder, aber nur wenn Isosceles zuschlagen darf. Falls nicht, nun, glauben Sie wirklich, das Timing war reiner Zufall? Nein. Am nächsten Dienstag treffen sich vierundzwanzig führende Köpfe der Terrorszene in Paris zu einer Konferenz. Eine öffentliche Konferenz, verdammt, mit all dem Brimborium eines Gipfeltreffens. Sehen Sie nicht, was das bedeutet? Terrorismus wird legitim, und mit dieser Legitimität wächst die straffe Organisation. Falls der Gipfel am Dienstag erfolgreich ist, werden wir nie wieder mit ihnen Schritt halten können. Eine vereinte Terrorfront wäre als Weltmacht erster Klasse einzustufen. Sie werden die Gewinner sein, während Lucifer und Israel – Israel, Sparrow – die Verlierer sein werden.«
    »Lassen Sie Isosceles vom Stapel, und wir werden alle Verlierer sein.«
    »So einfach ist das nicht. Wissen Sie, welcher einer der Punkte auf ihrer Tagesordnung ist? Lucifer, Sparrow. Wir! Nicht so deutlich, natürlich, das wagen sie nicht. Sie planen, eine offene Rede zu halten, in der sie die Abschaffung einer Terroristenorganisation der freien Welt fordern, die sie gezwungen habe, sich zu ihrer eigenen Verteidigung zu bewaffnen. Sie schieben uns den Schwarzen Peter zu, können Sie sich das vorstellen? Muß nur ein Heißsporn von Congressman kommen, der nach dem Weißen Haus schielt, und schon haben wir eine Anhörung im Kongreß. Die Existenz von Lucifer käme ans Licht. Wir könnten zwar das Gros der Wahrheit vertuschen, aber wir könnten uns nicht vertuschen. Die Offenlegung würde uns vernichten. Mit unseren Leuten auf den Titelseiten von Time und Newsweek können wir nicht arbeiten oder wenn wir so eine personelle Überprüfung über uns ergehen lassen müssen, wie vor einigen Jahren die CIA. Himmel, die Firma hat sich davon immer noch nicht erholt. Tatsache ist, wir wären erledigt. Jeder Abonnent des ACLU-Rundbriefs würde Faschismus schreien, weil niemand kapiert, daß wir die einzigen sind, die sie vor etwas viel Schlimmerem bewahren. Sie begreifen nicht, was Terrorismus ist, weil sie ihm nie ausgeliefert waren.«
    »Aber der Blutige Samstag hat alles verändert«, stellte Sparrow bitter fest.
    »Verdammt, Sparrow, ich spreche hier vom Überleben!«
    »Dann, Admiral, sind Sie, um zu überleben, genau das geworden, wogegen Sie sich wenden sollen. Wenn Sie mir erklären wollen, daß Sie nur so weitermachen können, dann sollte Lucifer besser Schluß machen. Aber ich glaube nicht, daß es so sein muß. Seit zehn Jahren versuchen die Terroristen, sich zu einer Einheit zu formieren, sind jedoch nie weitergekommen, als sich gegenseitig anzubrüllen und ihr Geld hinter verschlossenen Türen zu zählen. Bei diesem Gipfel wird das Geschrei höchstens noch lauter sein, und das Zählen noch wichtiger. Was die Enthüllungen betrifft, so meine ich, denen könnten Sie sich stellen und überleben. Jedenfalls wäre das bis zum Blutigen Samstag gegangen. Wenn herauskommt, daß Lucifer dahintersteckt, ist die Organisation ungeachtet ihres Motivs erledigt. Aber es war nicht die Organisation, die den Befehl zum Morden gab, Sie waren es. Und nicht die Organisation hat die Dienste von Renaldo

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