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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sind.«
    »Sicher«, sagte Friede.
    »Falls sich irgend etwas Ungewöhnliches tut, werden Sie unverzüglich Kontakt mit uns aufnehmen.«
    »Natürlich«, hatte Friede versprochen und sich entfernt.
    Farminson sah Sparrow immer noch an. »Sie scheinen nicht recht zufrieden zu sein.«
    »Mit dem Rundgang? Oh, ich bin zufrieden, daß es keine verborgenen Türen, geheimen Gänge oder versteckten Nischen gibt. Hier sind ohnehin zu viele Lücken, zu viele Dinge, die schieflaufen können. Bedenken Sie nur, wie viele Leute sich hinter der Bühne aufhalten werden.«
    »Damit kommen wir zurecht. Außerdem hat für uns der Sprengstoff Vorrang, und bis jetzt befindet er sich nicht in diesem Gebäude.«
    »Da ist immer noch Black, den wir nicht außer acht lassen dürfen.«
    »Und wir sind ihm gegenüber gewaltig im Vorteil, denn wir kennen den genauen Ablauf all dessen, was sich hier im Laufe der Nacht abspielen wird – dank der gestrigen Generalprobe. Sie haben alles ablaufen lassen, von den Unterhaltungseinlagen bis zur Vorstellung der Preisträger. Nur die Umschläge hatten sie nicht. Einige meiner Männer waren hier und haben sich jeden Winkel angeguckt.«
    »Und woher wollen Sie wissen, daß Black nicht auch hier war?«
    Das war sechs Stunden her, und Sparrow war sich jetzt plötzlich ganz sicher, daß der Prometheus- plastique tatsächlich an Ort und Stelle und bereit war, gezündet zu werden. Noch mehr aber zählte, daß er die Gegenwart von Renaldo Black spüren konnte. Er befand sich irgendwo im Gebäude, wahrscheinlich im Auditorium, wo er sich den Schutzschild von gut dreitausend Gesichtern zunutze machen konnte. Die IDENT-Computer sollten fehlerlos sein. Aber ein Mann, der die Technik der Maschine kannte, konnte sie übertölpeln. Und Black würde sich auskennen. Er war sicher auf IDENT vorbereitet gewesen.
    Johnny Carson stand wieder vorne an seinem Glaspult. »Kommen wir jetzt zur Auszeichnung der besten Nebenrolle. Hier haben wir zwei von Hollywoods größten Talenten …«
    Die Gewißheit, daß Black sich im Music Center befand, brachte Sparrow auf eine andere Gedankenschiene. Der Terrorist gehörte nicht zu denen, die sich im Augenblick ihres Triumphes selber in die Luft sprengen. Darüber hinaus lag der restliche Ablauf von Isosceles alleine in seinen Händen. Offensichtlich plante er, vor der Explosion aus dem Haus zu sein. Wie aber konnte er rechnen, das zu schaffen, wo das FBI das gesamte Gebäude umstellt hatte? Welche Verkleidung benutzte er? Was für ein As hatte er noch im Ärmel?
    Sparrow blickte aus seinem Versteck links neben der Bühne. Hier war es viel ruhiger als auf der linken Seite. Vorne erstarb der Applaus, als eine Schauspielerin und ein Schauspieler die silberne Treppe hinauf schwebten und aufs Podium traten.
    »In der Kategorie bester Darsteller in einer Nebenrolle wurden nominiert …«
    Sparrow fühlte, daß irgend etwas an ihm nagte, es stieg ihm aus dem Bauch in die Brust. Trotz all seines Wissens war er vollkommen hilflos. Er hatte vehement dafür gekämpft, daß diese Zeremonie stattfinden durfte, weil er darauf vertraut hatte, daß er mit seinem Kontrahenten Schritt halten und ihm eventuell zuvorkommen konnte. Aber Black war ihm die ganze Zeit über um eine Länge voraus gewesen, und jetzt fühlte sich Sparrow, als habe er die Amerikaner im Stich gelassen. Sie hatten ihr Vertrauen in ihn gesetzt, und er hatte sich der Aufgabe nicht gewachsen gezeigt. Black war besser als er, dieser Tatsache mußte er ins Gesicht sehen. Was hatte er bloß übersehen? Black wollte die Sprengladungen zünden und dann verschwinden. Wie? Der Prometheus-Sprengstoff befand sich im Gebäude, auch wenn das FBI ihn nicht gefunden hatte. Aber wie war er hereingekommen? Und wo steckte er?
    »Und der Sieger ist …«
    Begeisterter Applaus ließ die Halle erzittern. Sparrow blieb die Luft weg, als er den Bruchteil einer Sekunde lang dachte, die Sprengsätze seien gezündet worden. Er riß sich zusammen.
    Ein Schauspieler, der kaum dem Teenageralter entwachsen war, eilte auf die Bühne, wobei er mühelos zwei Stufen auf einmal nahm. Die weibliche Repräsentantin des Gremiums überreichte ihm eine goldene Statue, die er triumphierend über den Kopf hob, so daß man den grünen Filz unter dem Fuß sehen konnte. Das Publikum wurde wie auf ein Stichwort hin ruhig. Der junge Schauspieler beugte sich am Glaspult vor, wobei er die Statue immer noch mit beiden Händen umklammert hielt.
    »Ich möchte mich

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