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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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es ist unwahrscheinlich, daß dabei etwas Neues zutage kommt.«
    »Sie wollen mir also beide beibringen, daß wir uns in einer Sackgasse befinden.«
    »Nicht unbedingt«, bemerkte MaCammon. »Wir haben einfach die Spur noch nicht gefunden. Die Maschine muß irgendwo gelandet sein.«
    »Einverstanden«, seufzte der Präsident. »Sechsunddreißig Stunden. Das sollte reichen, um Ihre Spur zu verwischen.«
    »Wie stehen die Chancen, daß die Bomber wegen Lösegeld festgehalten werden?« schlug Thames Farminson vor.
    »Nicht gut«, antwortete Bart Triesdale. »Ich denke, dann hätten wir längst etwas gehört. Spätestens aber in den nächsten vierundzwanzig Stunden. Danach können wir davon ausgehen, daß derjenige, der die Flugzeuge hat, etwas weit weniger Profanes plant, als sie an uns zurückzuverkaufen.«
    Der Präsident schüttelte den Kopf. »Gehen wir zu einem ähnlich unerfreulichen Thema über. Was gibt es Neues über den Bombenanschlag auf das Altersheim in New York?«
    Jetzt beugte Bart Triesdale sich vor. »Sechs Tote, zweiundzwanzig Verletzte. Hätte allerdings schlimmer kommen können. Die Bombe befand sich in einem Aktenkoffer, den ein Pärchen mitten zur Lunchzeit im Speisesaal abgestellt hatte, das vorgab, sich nach einem Heimplatz für einen kranken Elternteil umzusehen. Ein aufmerksamer Mitarbeiter bemerkte die herumstehende Tasche und entschloß sich, sie zum Heimleiter zu bringen. Sie explodierte unterwegs. Wäre sie in der Cafeteria hochgegangen, hätte das vermutlich mehr als hundert Menschenleben gekostet.«
    »Da hatten wir ja diesmal Glück«, sagte der Präsident grimmig. »Im Gegensatz zu dem Unglück drüben in Virginia – dem ›Blutigen Samstag‹, wie die Zeitungen es nennen. Wer immer dahintersteckt, sucht sich die schwächsten aller möglichen Opfer aus: erst Kinder, dann alte Leute. Ich wage gar nicht daran zu denken, was als nächstes kommt.«
    »Damit setzen Sie voraus, daß hinter beiden Anschlägen ein und dieselbe Gruppe steckt«, machte MaCammon ihn aufmerksam.
    »Eine berechtigte Annahme, würde ich meinen«, sagte der Präsident. »Was hält Lucifer denn von der Sache, Thames?«
    »Bislang gibt es nur Vermutungen, aber nach dem letzten Bericht wurden drei der am Blutigen Samstag beteiligten Terroristen liquidiert, so daß noch zwei auf freiem Fuß wären: ein großer Mann und eine dunkelhaarige Frau. Nach Aussage des Heimleiters war der Mann mit dem Aktenkoffer groß, blond und breitschultrig. Die Frau war dunkelhaarig und jung, so Mitte Zwanzig.« Farminson hielt inne, um das erst mal sacken zu lassen.
    »Damit ist keine Verbindung bewiesen, bei der man ansetzen könnte«, argumentierte Triesdale. »Könnte Zufall sein.«
    »Einfach planlos herausgepickt von zu allem entschlossenen Leuten«, setzte MaCammon die Überlegung fort.
    »Da der Mann mit dem Aktenkoffer den Termin im Altenheim vor zehn Tagen vereinbart hat, dürfen wir das wohl mit Sicherheit ausschließen«, widersprach Farminson.
    »Genauso wie etwas anderes, fürchte ich«, wandte Triesdale ein. »Den normalen Terrorismus.«
    »Terrorismus ist nie normal, Bart«, fuhr der Präsident ihn an.
    »Natürlich meine ich das relativ.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Diese beiden Anschläge verletzten jede Regel, die sich die Terroristen selbst gegeben haben. Zunächst einmal, ein Anschlag soll etwas bezwecken, ein Ziel haben, etwas einbringen. Die jungen Gäste der Bar-Mizwa-Party als Geiseln nehmen. Vielleicht einen erschießen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen und damit wir sie entsprechend erfüllen. Nur, sie haben nie etwas gefordert. Es war eine rasch durchgeführte Operation, die nichts zum Inhalt hatte als den Anschlag selbst. Sie wollten Blut sehen, kein Geld oder politische Versprechen. Ein neues Hoch für den Terrorismus.«
    »Oder ein neues Tief …«
    »Gegensätzliche Extreme mit ähnlicher Wirkung. Bedenken Sie auch, daß sich keine Gruppe gemeldet hat, um die Verantwortung zu übernehmen. Niemand will mit diesen Aktionen zu tun haben. Die einzelnen Gruppierungen sind ungewöhnlich darauf bedacht, ihre Beteiligung zu leugnen und die Verbrecher zu bestrafen. Sie haben ihre Hilfe angeboten, weil sie ebenso verwirrt sind wie wir und möglicherweise ebenso verängstigt. Damit kommen wir zu dem Ergebnis, daß wir uns vielleicht einer völlig neuen Terrorgruppe mit völlig neuen Spielregeln gegenübersehen. Sie geben uns keine Chance, eine Tragödie abzuwenden, indem wir ihre Forderungen akzeptieren, denn

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