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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Wagentür.
    Dan war schon halb ausgestiegen, als er sich noch mal umdrehte. »Erzählen Sie mir vom Isosceles Project.«
    Eine Sekunde lang glaubte er, Bathgate erschauern zu sehen.
    »Tun Sie sich einen Gefallen«, riet der Major. »Wenn ich Sie aus allem raus habe, vergessen Sie, je diesen Begriff gehört zu haben.«
    »Verstehe, als ob es gar nicht existierte.«
    »Sie lassen mich hoffen.«
    Dan nutzte die ruhige Abgeschiedenheit der Rockefeller Library, um seine Gedanken zu sortieren. Bathgate hatte sich ihm gegenüber in verschwommenen Formulierungen und Rätseln ausgedrückt, die ihn gekränkt und frustriert zurückgelassen hatten. Er fühlte sich im Stich gelassen und, schlimmer noch, verunsichert. Was hatte er in den Augen des Majors gesehen? Welches Geheimnis hatte Bathgate entdeckt, das er nicht teilen wollte?
    Diese Frage nagte und zehrte an ihm, weil er fürchtete, er würde die Antwort vielleicht niemals erfahren. Dieser Hundesohn Bathgate wollte ihn raushalten. Wo heraus? Seit Montag nachmittag hatte er nichts Ungewöhnliches unternommen. Bei allem war einer von den Leuten des Majors in Sichtweite geblieben und hatte darauf gewartet, daß etwas passierte, bis jetzt vergeblich. Nichtsdestotrotz blieb das Gefühl, etwas zu unternehmen, sich an den Leuten zu rächen, die in sein Leben eine Lücke gerissen hatten.
    Immer noch verunsichert, nahm Dan sich eine Anzahl von Newsweeks vor, in denen eine Serie über Terrorismus abgedruckt war. Heute abend interessierte ihn vor allem das Zentrum des internationalen Terrornetzes, die Sowjetunion. Die Sowjets haßten den Frieden. Sie hatten Gaddafi und Castro als ihre Marionetten in besonders krisenanfälligen Gebieten der Welt eingesetzt, um das Chaos auszulösen, was es sonst vielleicht gar nicht gegeben hätte. In der Tat hatte der KGB eine Spezialabteilung, Abteilung V, einzig deshalb gegründet, um die westlichen Nationen mit allen verfügbaren Mitteln in Krisenzeiten durch Streit und Chaos zu lähmen. Über ihre Marionetten und Abteilung V kümmerten sich die Sowjets um die Rekrutierung von Terroristen, ihre Ausbildung, ihren Einsatz und die Finanzierung ihrer Aktionen – sie taten alles, außer selber abzudrücken, obwohl sie offensichtlich den Finger lenkten, der das tat.
    In dieser Newsweek stand eine weitere Information, die Dan schockierend fand. Am Dienstag, den 22. April, vor zehn Tagen, hatte in Paris eine Terroristen-Konferenz stattgefunden, direkt vor den Augen der Weltöffentlichkeit, an der Repräsentanten der PLO, PLF, der Roten Brigaden, ETA, IRA, Baader-Meinhof und dutzend anderer teilnahmen, eine Tagung von Mördern.
    Der Zweck der Konferenz war klar: Die verschiedenen Terrorgruppen, die daran teilnahmen, suchten eine gemeinsame Basis, um zukünftig ihr gemeinsames Ziel des Weltchaos effektiver vorantreiben zu können. Die Tatsache, daß sie öffentlich in einer Stadt der Freien Welt tagte, zeigte, wie sehr sie von ihrer Stärke überzeugt waren. Schlimmer, alleine die Möglichkeit einer internationalen terroristischen Einheitsfront überstieg jedes Fassungsvermögen. Kohäsion war das einzige, was der Untergrundbewegung seit gut einem Jahrzehnt noch fehlte. Zwanzig individuell arbeitende Gruppen würden sich oft eher bei der Erreichung ihrer Ziele behindern als sie zu verwirklichen. Aber zwanzig Gruppen, die wie eine agierten, würden einen terroristischen Überbau mit einem unerschöpflichen Menschenmaterial und anderen Recourcen bilden, dem selbst Lucifer nur schwerlich gewachsen wäre, vor allem, wenn die Sowjets am Drücker saßen. Deshalb –
    Dan setzte sich plötzlich auf. Seine Nackenhaare sträubten sich. Er blickte sich um. Neben und hinter ihm suchten Studenten Bücher aus den Regalen heraus. Andere blätterten in den Arbeitsnischen neben seiner in Büchern und schrieben sich Notizen heraus. Er kniff die Augen zusammen. Etwa fünfzehn Meter weiter schlief ein Student mit den Füßen auf dem Tisch und schnarchte leise. Ein anderer löste ein Kreuzworträtsel.
    Kein Grund, sich zu fürchten.
    Aber Dan fürchtete sich. Gleich einer Schlange kroch die Furcht, unbekannt und unwillkommen, sein Rückgrat hinauf. Er konnte sie nicht näher definieren oder sie packen, und das machte es noch schlimmer.
    Er drehte sich zur einen, dann zur anderen Seite. Immer noch nichts. Seine Lesenische befand sich vor einem Fenster. Er strengte seine Augen an, um hinauszusehen. Aber die Scheiben spiegelten nur das Licht aus dem Lesesaal wider. Er konnte

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