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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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zweckmäßigen Büro, in dem Papiere, Berichte und technisches Gerät herumlagen, bot er Dan einen Stuhl an.
    »Sie haben der Telefonistin von der Abendschicht erzählt, daß Ihr Erscheinen in Washington mit einem Notfall zusammenhängt«, begann er das Gespräch und nahm hinter seinem Schreibtisch Platz.
    »Es ist einer.«
    »Nun, wenn es sich um die alte Sache handelt, daß radikale Studenten sich irgendwelche Pläne aushecken, um das Rektorat zu übernehmen, kann ich Ihnen nicht beipflichten.«
    »Darum geht es nicht«, versicherte Dan ihm.
    »Gut. Ich schnüffle nicht gern hinter Jugendlichen her. Irgendwie ist das schmutzig, und ich will meine Hände sauber halten, damit ich noch in den Spiegel gucken kann.« Quinn schwieg einen Moment und lächelte dünn. »Ich habe eine Tochter, die im Herbst aufs Vassar College geht. Sie meint, daß mein Job mich auslaugt. Manchmal hat sie recht«, sagte der Agent mit einem Anflug von Bitterkeit. »Es macht mir keinen Spaß, samstags hier zu sein.«
    »Mir auch nicht.«
    »Also hören Sie auf, unser beider Wochenende zu verschwenden, und kommen Sie zur Sache. Sie wollen das Student Affairs Committee der Brown University doch nicht enttäuschen, oder?«
    »Brown hat kein Student Affairs Committee.«
    Quinn blickte Dan fragend über den Schreibtisch hinweg an.
    »Hä?«
    »Ich habe das erfunden, damit Sie mich heute empfangen. Ich konnte nicht bis Montag warten. Mein Leben ist … in Gefahr.«
    Quinn lehnte sich zurück, begann zu lächeln, hielt dann aber inne. »Ich glaube Ihnen nur ungern, denn damit ist mein Wochenende im Eimer, aber irgendwie habe ich das Gefühl, Sie sagen die Wahrheit. Was ist passiert, haben Sie sich mit den falschen Leuten eingelassen oder so?«
    »Genau.«
    »Drogen?«
    »Nein.«
    »Protestbewegung der Subkultur?«
    Dan schüttelte den Kopf.
    »Wenn man berücksichtigt, daß Sie noch aufs College gehen, bleibt eigentlich nicht mehr viel übrig.«
    »Bis zur letzten Woche war da auch nichts.«
    Und dann erzählte Dan ihm alles, angefangen mit dem Anruf des Doctors, dem Auftauchen von Bathgate und seiner Rolle als Lockvogel, über Lucifer, den Mord an Bathgate, die Ereignisse der jüngsten Tage, erzählte von seiner Flucht von Rhode Island und dem Verschwinden des Umschlags. Um seine Geschichte zu erzählen, benötigte er rund eine halbe Stunde, wobei Quinn ihn immer wieder unterbrach und Fragen stellte – ein gutes Zeichen, wie Dan meinte. Immerhin hörte der FBI-Mann zu. Andererseits mußte er einräumen, daß die Story in dieser komprimierten Form noch unglaublicher und verworrener wirkte. Er biß sich auf die Unterlippe, als Quinn zum Schluß laut seufzte.
    Das Gesicht des Agenten war ein wenig blaß geworden. »Offen gestanden, Lennagin, weiß ich nicht, was ich davon halten soll.«
    »Glauben Sie mir?« fragte Dan hoffnungsvoll.
    »Hören Sie, Lennagin, dies ist das wirkliche Leben, kein aufgebauschter Film, in dem Männer mit Pensionsberechtigung taube Ohren für unschuldige Leute haben. Wir hören zu, aber das heißt noch nicht, daß wir alles glauben. Wir brauchen Beweise. Was war noch mit dem Umschlag passiert?«
    »Er wurde mir im Flugzeug gestohlen.«
    »Aus der Innentasche Ihrer Jacke?«
    »Richtig.«
    Quinn zog die Augenbrauen hoch. »Wie schon gesagt, ich kann Ihnen das nicht so einfach abnehmen, aber ich kann auch nicht die Tatsache leugnen, daß Sie Namen und Informationen kennen, die Sie nicht aus irgendeiner Bibliothek haben können. Trotzdem haben Sie einiges durcheinander gebracht. Bill Bathgate ist ein alter Freund von mir. Wir gehören demselben Country Club an und so. Einer seiner Söhne besucht dieselbe Schule wie meine jüngste Tochter. Aber er arbeitet für das State Department, schon seit zwanzig Jahren.«
    »So sollte es aussehen.«
    »Tolle Tarnung.«
    »Darum geht's.«
    »Und Sie wollen mir beibringen, daß er irgend etwas mit einer Geheimorganisation zu tun hatte, von der ich noch nicht einmal gehört habe?«
    »Richtig.«
    »Und daß diese Geheimorganisation namens Lucifer ihn vor zwei Tagen ermordet hat?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber es paßt zusammen. Sie haben Bathgate umgebracht, weil er etwas herausgefunden hatte.«
    »Project Isosceles …«
    Dan nickte. »Wie das Dreieck.«
    »Danke für die Geometrie-Lektion. Und, ah, Code Oscar soll das Ganze im April auslösen – wann genau?«
    »Am einundzwanzigsten.«
    »Verstehe«, nahm Quinn zur Kenntnis und nickte bedächtig. »Dann sind da noch

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