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Die Ludwig-Verschwörung

Die Ludwig-Verschwörung

Titel: Die Ludwig-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Pötzsch
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drückte, blieb es weiter finster. Nach mehrmaligem Aus- und Anklicken gab er schließlich fluchend auf und stürmte in den Keller. Jetzt waren die zwei Gestalten deutlicher zu erkennen. Steven sah, dass ein breitschultriger kräftiger Mann einen anderen zu Boden drückte. Er hielt den Hals seines Opfers umklammert und drückte zu, die Beine des unterlegenen kleineren Mannes zappelten wild hin und her. Steven glaubte zu sehen, dass die Bewegungen schwächer und schwächer wurden.
    »Aufhören!«, schrie Sara direkt neben ihm. »Sofort aufhören!« Doch der kräftige Fremde achtete nicht auf sie, er drückte weiter zu. Schließlich packte ihn Sara an der Schulter, um ihn von seinem Opfer wegzuziehen. In diesem Augenblick zog der Mann eine Pistole aus der Innentasche seiner Jacke und richtete sie auf die Detektivin. Er schien kurz davor abzudrücken.
    Für Steven blieb einen Moment lang die Zeit stehen. Er sah nur noch die kleine schwarze Pistole und Sara, die sich schützend die Hände vors Gesicht hielt. Ohne weiter nachzudenken, griff er nach einer der Eisenstangen und stürzte auf die beiden zu. Er hob den schweren Prügel hoch in die Luft und ließ ihn dann mit einem heiseren Schrei auf den Kopf des Mannes herabsausen.
    Es war ein Geräusch, als würde ein matschiger Kürbis zu Boden fallen.
    Der Mann kippte zur Seite, zuckte noch ein wenig, dann rührte er sich nicht mehr. Seine Finger umklammerten noch immer die Pistole.
    Mein Gott, was habe ich getan?, durchfuhr es Steven. Was habe ich nur getan?
    Die Stange fiel ihm aus den Händen und rollte klirrend hinter ein Regal. Einen Moment lang herrschte eine fast unnatürliche Stille. Schließlich näherte sich Steven zaghaft dem leblosen Körper, als der zweite Mann plötzlich aufsprang und ihn zur Seite schubste. Der Antiquar stürzte rücklings über ein Regal und ging zu Boden.
    »He!«, schrie Sara, doch der Fremde verpasste ihr einen Stoß mit dem Ellbogen und lief die Treppe hinauf ins Erdgeschoss. Kurz konnte Steven noch einen schwarzen Kapuzenpulli mit irgendeiner Aufschrift erkennen, dann war der Mann verschwunden.
    »Machen Sie doch endlich das Licht an!«, rief Sara keuchend. Sie hielt sich die rechte Seite, offenbar hatte der Fremde sie heftiger getroffen, als es zunächst ausgesehen hatte. Steven tastete sich nach draußen, bis er endlich ganz hinten an der Wand den Sicherungskasten fand. Er fuhr mit der Hand über die Schalter und spürte, dass sie alle nach unten zeigten. Mit einem Klicken drückte er sie wieder hoch, es gab ein kurzes Brizzeln, dann war der Flur plötzlich in helles Licht getaucht.
    »Da hat doch tatsächlich jemand an der Sicherung …«, begann er. Doch Sara unterbrach ihn bereits, ihre Stimme war leise und seltsam belegt.
    »Vergessen Sie die scheiß Sicherung und schauen Sie sich lieber das hier an.«
    Steven betrat den mittlerweile erleuchteten Keller und blickte auf ein Chaos aus umgeworfenen Regalen, Kisten und zerfledderten Büchern. Dazwischen lag der kräftige Fremde mit der Pistole. Jetzt erst im Licht konnte der Antiquar ihn genau erkennen. Der fast zwei Meter große Hüne in Jeans, Schnürstiefeln und dunkelgrüner Boxerjacke lag auf dem Rücken. Um seinen modisch ausrasierten GI-Schädel hatte sich eine Lache roten Bluts gebildet, die schnell größer wurde und fast schon die ersten Bücher in der Nähe erreicht hatte. Die Augen des Mannes starrten wie zwei blaue Glasmurmeln an die Decke.
    »Mein Gott, er ist tot!«, rief Steven und kniete sich über den leblosen Körper. Teile seiner Cordhose saugten sich mit Blut voll, doch er merkte es nicht. »Ich habe ihn erschlagen! Ich habe einen Menschen erschlagen!«
    Sara kam nun näher und stupste vorsichtig mit einem ihrer Ballerinas die Leiche an. Die Kunstdetektivin war blass und zitterte, noch immer hielt sie sich den Bauch, wo der Flüchtende sie mit dem Ellbogen getroffen hatte.
    »Kein Zweifel, das ist einer dieser Gorillas, die uns vor ein paar Stunden noch verfolgt haben«, murmelte sie nachdenklich. »Aber wer war dann der andere?«
    Sie zögerte kurz, dann beugte sie sich zu dem Toten hinunter und durchsuchte mit zusammengepressten Lippen dessen Taschen. Schließlich zog sie mit spitzen Fingern ein Portemonnaie aus der Boxerjacke hervor.
    »Der Personalausweis ist ausgestellt auf einen gewissen …« Sara hielt sich den aufgeklappten Geldbeutel direkt vor die Augen und blinzelte. »… Bernd Reiser. Schon mal was von ihm gehört?«
    Schweigend schüttelte Steven

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