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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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ich hab's nicht einmal meinen Eltern gesagt!«
    »Sie kriegen eine Kopie von mir. Kein Problem, ich hab's aufgenommen!«
    Nina lehnt sich erleichtert zurück. Ein Mann, der für sie mitdenkt. Ach, warum kann es nicht so bleiben?
    »Also, erzähl!«
    Nina schreckt aus ihren Träumen auf, pickt an ihrem Omelett und dem gebratenen Speck herum und sagt schließlich die Wahrheit. Oder zumindest fast die Wahrheit. Trennung vom Freund, Rausschmiß aus der Wohnung, Mobbing in der Firma, kein Job, keine Wohnung. Jetzt ist ihr wohler.
    Sie hätte es schon viel früher tun sollen.
    Nic hat den Löffel beiseite gelegt.
    »An Weihnachten war das mit deinem Freund doch noch okay?«
    »Ja, aber er glaubt, daß ich einen anderen hätte, weil ich Weihnachten nicht da war.« Sie zögert und schaut Nic groß an:
    »Dich!«
    »Ach!« Nic lacht. »Ich fühle mich geschmeichelt!« Dann heften sich seine klaren Augen auf sie. »Und warum klärst du ihn nicht auf?«
    »Das habe ich, aber er glaubt es nicht. Und gestern waren genug Kölner da, die uns zusammen gesehen haben ...« Wunderbar, denkt sie.
    »Wenn dir etwas daran liegt, rufe ich ihn an!«
    »O nein«, wehrt Nina schnell ab, »es liegt mir nichts daran. Auf einen Mann, der mir nicht glaubt und mir nicht vertraut, kann ich verzichten!« Wie pathetisch, denkt sie.
    »Nun gut«, Nic belegt sich nachdenklich ein Brötchen mit Parmaschinken, »und jetzt? Wie geht's weiter?«
    »Es wird schon irgendwie weitergehen«, antwortet Nina schnell, »mach dir keine Gedanken um mich!«
    »Du bist gut«, sagt er laut. »Ich reite dich da hinein und soll mir dann keine Gedanken machen!«
    Die Leute an den Nebentischen werden denken, ich bekomme ein Kind von ihm. Nina schaut sich verstohlen um.
    »Ich rufe Gabriel an, du kommst zu uns!« entscheidet er.
    »Aber nein«, wehrt Nina ab, »das kann ich doch nicht annehmen!«
    O ja, o ja, o ja, meine Sternschnuppe geht in Erfüllung, ihr Herz droht zu zerspringen.
    »Übergangsweise. Bis du etwas gefunden hast. Gabriel wird Verständnis haben - das heißt natürlich, falls du überhaupt nach München willst!« Das neue Jahr fängt gut an. Das wird ihr Jahr! O Junge! »Frag doch Gabriel erst einmal!«
    »Wir haben Platz genug, du kannst das Zimmer haben, in dem du schon an Weihnachten geschlafen hast!«
    Übergangsweise, denkt Nina. Nur übergangsweise.

EINZUG
     
    Als Nic in seinem Taxi sitzt, das ihn zum Flughafen bringen wird, kann sich Nina über ihre Gefühle nicht klar werden. Alles wirbelt durcheinander. Trauer darüber, daß er schon wieder weg ist, rasende Freude über sein Angebot, Sorge, was ihre Mutter über den Umzug denken wird, eigenes Bedauern, aus Köln wegzugehen, befriedigte Rachegedanken wegen Sven, Zufriedenheit darüber, daß sie nun tatsächlich zu ihrer großen Liebe zieht, wenn auch unter anderen Vorzeichen, als es nach außen scheinen wird.
    Alles ist so kompliziert.
    Nina ist so aufgeregt, daß sie noch eine Weile durch die Innenstadt läuft. Sie nimmt nichts um sich herum wahr, sie muß sich einfach durch Bewegung abreagieren. Dann geht sie in die nächste Telefonzelle und ruft Birgit an.
    Sie ist zu Hause und freut sich für Nina. »Tatsächlich zu Nic, nach München? Ich gratuliere!« Sie zögert. »Ich hätte geschworen, er ist schwul. Da sieht man, wie man sich täuschen kann!« Nina lacht etwas hysterisch, wieso merkt Birgit das, und sie selbst hatte keine Ahnung, und lenkt ab.
    »Ich könnte die Umzugskisten bei meinen Eltern unterbringen .«
    Birgit unterbricht sie. »Mach dir deshalb keine Sorgen, Nina. Du hinterläßt mir deine Nummer in München und die Nummer deiner Eltern, und falls die Box wieder belegt wird, werde ich das für dich regeln!«
    Womit hat sie Menschen wie Birgit verdient? Womöglich hat sie sie überhaupt nicht verdient.
    Sie ruft Karin an und erzählt auch ihr von ihrem Umzug.
    »Prima, dann kann ich dich ja gleich mal besuchen, ist ja mehr oder weniger um die Ecke!« Daran hat Nina gar nicht gedacht.
    »Außerdem bin ich rasend gespannt auf deinen Nic!« Du lieber Himmel! Sie wird diesen Besuch entweder hinauszögern müssen, bis Nic von ihr bekehrt ist, oder Karin bei nächster Gelegenheit aufklären. Es sieht eher so aus, als müsse sie Karin bei Gelegenheit aufklären.
    Dann fährt Nina zu ihren Eltern.
    Ihre Mutter setzt einen Tee auf und verkneift es sich, beim Servieren darauf hinzuweisen, daß er noch ziehen müsse und heiß sei.
    »Du kannst es ruhig sagen.« Nina schaut sie

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