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Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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öffnete die Handflächen; nach dem Streit sah er erschöpft aus. »Dann wird die Union kämpfen.«
    »Ach so. Ausgezeichneter Plan. Dieses Gespräch hat mich ungemein beruhigt.«
    Er wandte sich ab und marschierte blind auf die Laborräume zu.
    Klar, die Union Erde würde kämpfen. Aber gegen Luna würden sie verlieren.

13
    »Ihr Steuerelement ist unglaublich komplex. Es gehört zu der ausgereiftesten Technologie, die ich je bei einem Cyborg gesehen habe.« Dr. Erland drehte das Hologramm im Kreis herum. »Hier, die Verkabelung an Ihrer Wirbelsäule. Sie geht fast nahtlos in Ihr zentrales Nervensystem über. Tadellose Arbeit. Ach, und sehen Sie sich mal dies hier an!« Er deutete auf den Unterleib des Hologramms. »Ihre Fortpflanzungsorgane sind fast unberührt. Wissen Sie, viele weibliche Cyborgs sind nach all den Operationen unfruchtbar, aber so wie das hier bei Ihnen aussieht, kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie damit Probleme haben werden.«
    Cinder saß auf einem Untersuchungstisch, das Kinn auf beide Handflächen gestützt. »Na, super.«
    Der Arzt fuchtelte mit dem Zeigefinger vor ihr herum. »Sie sollten dankbar sein, dass sich die Chirurgen so viel Mühe mit Ihnen gegeben haben.«
    »Ich bin sicher, dass ich ihnen noch viel dankbarer sein werde, wenn ich einen Typen finde, der komplexe Verkabelung bei einem Mädchen sexy findet.« Sie trat mit den Fersen gegen das Tischgestell. »Hat das alles irgendetwas mit meiner Immunität zu tun?«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.« Der Arzt zog eine Brille aus seiner Tasche und setzte sie auf, die Augen noch immer auf das Hologramm gerichtet.
    Cinder legte den Kopf schief. »Zahlt man Ihnen nicht genug für eine Augenoperation?«
    »Ich trage sie einfach gerne.« Dr. Erland zog das Hologramm nach unten und legte Cinders Gehirn bloß. »Wo wir gerade von Augenoperationen sprechen – ist Ihnen bewusst, dass Sie keine Tränenkanäle haben?«
    »Was? Wirklich? Und ich habe immer gedacht, ich sei bloß emotional gehemmt.« Sie zog die Füße hoch und schlang die Arme um die Knie. »Ich kann auch nicht rot werden, falls das zufällig Ihre nächste brillante Beobachtung sein sollte.«
    Er drehte sich zu ihr um und sah sie aus großen Augen hinter den Brillengläsern an. »Sie können nicht rot werden? Was soll das heißen?«
    »Mein Gehirn überwacht meine Körpertemperatur und bringt sie zum Abkühlen, wenn mir zu schnell zu warm wird. Aber nicht, wenn ich einfach nur wie ein normales menschliches Wesen schwitze, das reicht nicht dafür.«
    Dr. Erland holte seinen Portscreen hervor und tippte irgendetwas hinein. »Das ist wirklich geschickt«, murmelte er. »Sie müssen sich Sorgen gemacht haben, dass sich Ihr System überhitzen könnte.«
    Cinder beugte sich vor, aber sie konnte nicht auf den kleinen Schirm seines Ports gucken. »Ist das denn wichtig?«
    Er ignorierte sie. »Und sehen Sie sich Ihr Herz an!«, sagte er und deutete wieder auf das Hologramm. »Diese beiden Kammern bestehen vor allem aus Silikon, gemischt mit biologischem Gewebe. Erstaunlich.«
    Cinder drückte die Hand auf die Brust. Ihr Herz. Ihr Gehirn. Ihr Nervensystem. Gab es irgendetwas in ihrem Körper, an dem sie nicht herumgepfuscht hatten?
    Sie fasste sich in den Nacken und tastete ihr Rückgrat ab, den Blick auf den Metallwirbeln des Hologramms, auf diesen metallischen Fremdkörpern. »Was ist das?« Sie beugte sich vor und zeigte auf einen Schatten auf dem Diagramm.
    »Ah, ja, das haben meine Assistenten und ich auch schon diskutiert.« Dr. Erland kratzte sich durch die Schirmmütze am Kopf. »Es sieht aus, als sei es aus einem anderen Material als die Wirbel gemacht, und es liegt genau auf einer zentralen Nervenansammlung. Vielleicht sollte es einen kleinen Programmierfehler korrigieren.«
    Cinder rümpfte die Nase. »Super. Jetzt habe ich auch noch kleine Programmierfehler.«
    »Haben Sie manchmal Nackenschmerzen?«
    »Nur, wenn ich den ganzen Tag unter einem Hover gelegen habe.«
    Und wenn ich träume . In ihrem Albtraum brannte das Feuer im Nacken immer am heißesten, von dort fraß sich die Hitze an der Wirbelsäule hinab. Erbarmungslose Schmerzen wie von glühender Kohle unter der Haut. Sie schauderte, als ihr Peony im Traum der letzten Nacht einfiel, die weinte und schrie und Cinder die Schuld an allem gab.
    Dr. Erland beobachtete sie und klopfte sich mit dem Portscreen an die Lippen.
    Cinder wand sich. »Ich habe eine Frage.«
    »Ja?« Der Arzt steckte den Screen

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