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Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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Zeit, in der so viele sterben?« Eine dumme Frage. Sie hatte es ihnen ja schon lange genug vorenthalten – was kümmerte es sie, wenn weitere Erdbewohner litten?
    »Ihr habt noch viel über Politik zu lernen. Ihr werdet bald genug entdecken, dass es ein immerwährendes Geben und Nehmen ist, mein lieber, gut aussehender Prinz.«
    Seine Schläfen pochten. Er wusste, dass er rot geworden war und dass er ihr mit seinem Ärger nur in die Hände spielte, aber das war ihm gleichgültig. Wie konnte sie es wagen, dies in die politische Waagschale zu werfen?
    Plötzlich stand Sybil auf. »Wir haben einen Gast.«
    Kai atmete hörbar aus und folgte Sybils Blick zur Tür, froh, den Blick von der Königin wenden zu können. Dann keuchte er: »Nainsi!«
    Nainsis Sensor blitzte. »Eure Hoheit, ich entschuldige mich für die Unterbrechung.«
    Kai schüttelte den Kopf und versuchte seine Überraschung zu überwinden. »Wie … wann …?«
    »Ich bin seit einer Stunde und siebenundvierzig Minuten wieder bei Bewusstsein«, sagte die Androidin. »Hiermit melde ich mich zur Arbeit. Darf ich Euch mein Beileid zum vorzeitigen Verlust Kaiser Rikans bekunden? Ich bin untröstlich.«
    Königin Levana zischte hinter Kai: »Was für eine Vorstellung, dass ein Haufen Metall Gefühle haben könnte. Entlasst dieses Monstrum.«
    Kai fiel genug zu Levanas eigener Herzlosigkeit ein, aber er wandte sich an Torin. »Gut, ich werde dieses Monstrum aus der Gegenwart Ihrer Majestät entfernen und wieder an seinen Arbeitsplatz bringen.«
    Er hatte erwartet, dass Torin ihn für seinen kläglichen Fluchtplan tadeln würde, aber Torin schien erleichtert, den Streit beilegen zu können. Als Kai bemerkte, wie blass er geworden war, fragte er sich, wie schwer es für Torin gewesen sein musste, sein eigenes Temperament im Zaum zu halten. »Selbstverständlich. Vielleicht wünschen Eure Majestät eine Führung durch die Gärten?«
    Kai warf Königin Levana einen verächtlichen Blick zu, dann schlug er die Hacken zusammen. »Habt Dank für das aufmerksame Geschenk«, sagte er mit einer knappen Verbeugung.
    »Es war mir ein Vergnügen, Eure Hoheit.«
    Kai verließ mit Nainsi den Raum. Als sie den großen Flur erreicht hatten, schrie er aus Leibeskräften und schlug mit der Faust gegen die Wand. Dann presste er die Stirn gegen den kühlen Putz.
    Als er seine Atmung wieder unter Kontrolle hatte, drehte er sich um. Er hätte gerne geweint – vor Wut, Verzweiflung, Erleichterung. Nainsi war zurück.
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich bin, dich wiederzusehen.«
    »Es ist Euch deutlich anzumerken, Eure Hoheit.«
    Kai schloss die Augen. »Du machst dir ja keine Vorstellung, was hier in den letzten Tagen los war. Ich war mir schon sicher, dass die Ergebnisse unserer Recherchen verloren gegangen sind.«
    »Alle Aufzeichnungen scheinen vollständig erhalten zu sein, Eure Hoheit.«
    »Gut. Wir müssen uns sofort wieder an die Arbeit machen – es ist wichtiger denn je.«
    Er kämpfte gegen die aufkommende Panik an. Seine Krönung war erst in neun Tagen. Königin Levana war noch keine vierundzwanzig Stunden auf der Erde und hatte die Bündnisverhandlungen schon auf den Kopf gestellt. Womit würde sie ihn vor seiner Krönung noch überraschen, bevor es endgültig seine Aufgabe sein würde, sein Land zu schützen?
    In seinem Kopf hämmerte es. Er verachtete sie – für alles, wofür sie stand, für alles, was sie getan hatte, und dafür, dass sie das Leiden auf der Erde in einen politischen Trumpf verwandelt hatte.
    Aber sie täuschte sich, wenn sie meinte, er würde eine ihrer Marionetten werden. Er würde ihr die Stirn bieten, solange er konnte, auf jede nur erdenkliche Art. Er würde Prinzessin Selene finden. Dr. Erland würde das Gegenmittel kopieren. Er würde noch nicht einmal auf dem albernen Ball mit Levana tanzen, wenn es sich verhindern ließ – zur Hölle mit der Diplomatie.
    Als er an den Ball dachte, konnte er plötzlich wieder klarer denken. Er öffnete ein Auge und sah auf die Androidin herab. »Warum hat die Mechanikerin dich nicht begleitet?«
    »Das hat sie getan«, antwortete Nainsi. »Aber ich musste sie draußen stehenlassen. Ohne Pass durfte sie den Palast nicht betreten.«
    »Vor dem Palast? Ist sie immer noch da?«
    »Ich nehme es an, Eure Hoheit.«
    Kai steckte das Fläschchen in seine Tasche. »Sie hat wahrscheinlich nichts über den Ball gesagt, oder? Dass sie es sich anders überlegt hat?«
    »Sie hat keinen Ball

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