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Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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träge auf seinen Nägeln und erwiderte Cinders Blick mit einem widerlichen Grinsen.
    Cinder steckte die Metallhand in die Hosentasche und suchte nach den Schwingungen seiner Gedanken, um sie von sich abzulenken. Du interessierst dich nicht für uns.
    Doch er feixte nur noch breiter, und sie erschauerte bis in Mark.
    Als er sich kurz danach abwandte, bog Cinder in den nächsten Gang und bemühte sich, den Zauber weiter wirken zu lassen und sich zugleich auf das Sammelsurium von elektrischen Geräten zu konzentrieren, bis sie die passende Batterie gefunden hatte. Sie zerrte sie aus dem Regal, keuchte, weil sie so schwer war, und rannte fast damit nach vorne.
    Als sie den Fremden nicht mehr sahen, sagte Thorne: »Der hat mir Angst eingejagt.«
    Cinder nickte. »Starte schon mal das Beischiff, falls wir hier gleich einen schnellen Abgang hinlegen müssen.« Sie knallte die Batterie auf den Ladentisch.
    Der Angestellte machte sich immer noch nicht die Mühe aufzusehen. Mit einer Hand bediente er das Spiel, während er mit der anderen nach der Batterie tastete. Der rote Laserscanner flackerte über den Ladentisch.
    Cinders Magen wurde hart wie Stein. »Ähem.«
    Der Junge löste sich mühevoll von seinem Spiel, um ihr einen gereizten Blick zuzuwerfen.
    Cinder schluckte. Sie hatten beide keinen ID -Chip und sonst auch nichts, mit dem sie die Batterie bezahlen konnten. Konnte sie sich auch aus dieser Situation durch Zauber befreien? Levana hätte mit so einer Kleinigkeit sicherlich keine Schwierigkeiten …
    Bevor sie etwas sagen konnte, sah sie aus dem Augenwinkel etwas funkeln.
    »Langt das?«, fragte Thorne und reichte eine goldene Uhr mit eingebautem Port über den Ladentisch. Cinder erinnerte sich, dass Alak, der Besitzer des Raumschiffhangars, so eine getragen hatte.
    »Thorne!«, zischte sie.
    »Mann, wir sind doch hier kein Pfandhaus«, fuhr der Junge Thorne an und setzte den Scanner ab. »Können Sie nun zahlen oder nicht?«
    Cinder bemerkte, wie der hünenhafte Fremde aus der Tiefe des Ladens langsam auf sie zugeschlendert kam und – eine muntere Melodie vor sich hin pfeifend – ein Paar Arbeitshandschuhe aus der Tasche holte und sie umständlich anzog.
    Mit klopfendem Herzen wandte sie sich an den Jungen. »Du willst diese Armbanduhr unbedingt haben«, sagte sie. »Es ist ein guter Tausch gegen so eine Batterie. Und du wirst auch niemandem verraten, dass wir hier waren.«
    Seine Augen wurden glasig. Sowie er nickte, gab Thorne ihm die Uhr, Cinder schnappte sich die Batterie und schon waren sie unter dem Gebimmel der falschen Glocken zur Tür hinaus.
    »Klau bloß nicht noch mal!«, sagte Cinder, als Thorne sie einholte.
    »He, die Uhr hat uns doch gerettet!«
    »Nein, ich habe uns gerettet. Und falls du es vergessen hast: Das ist genau die Art von Trickserei, die ich verabscheue.«
    »Selbst wenn sie uns rettet?«
    »Selbst dann.«
    In Cinders Sichtfeld blinkte ein Licht, sie empfing eine Tele.
    Wir sind entdeckt worden. Polizei. Versuche, sie so lange wie möglich hinzuhalten.
    Fast wäre sie über ihre eigenen Füße gestolpert.
    »Was ist?«, fragte Thorne.
    »Eine Tele von Iko. Die Polizei hat das Schiff gefunden.«
    Thorne wurde blass. »Dann haben wir wohl keine Zeit mehr, Klamotten kaufen zu gehen.«
    »Auch keinen Androidenkörper. Komm schon.«
    Sie rannte los. Thorne blieb dicht neben ihr, bis sie um die Ecke bogen und schlitternd stoppten.
    Vor dem Beischiff standen zwei Polizisten. Einer von ihnen sah zwischen dem Schiff und seinem Portscreen hin und her, als ein Gerät an seinem Gürtel zu piepen begann. Cinder und Thorne schielten hinter der Hauswand hervor.
    Mit rasendem Puls warf sie Thorne einen fragenden Blick zu, aber der sah in ein Fenster hinein, auf das jemand »Gasthaus Rieux« gepinselt hatte.
    »Komm mit«, sagte er und zerrte sie um zwei schmiedeeiserne Tische herum und zur Tür hinein.
    In der Kneipe stank es nach Alkohol und ranzigem Fett, Sportnachrichten und lautes Gelächter dröhnten ihnen entgegen.
    Nach zwei Schritten drehte sich Cinder wieder um, doch Thorne versperrte ihr mit ausgestrecktem Arm den Weg. »Wo willst du hin?«
    »Zu viele Leute. Dann lieber die Polizei.« Sie schubste ihn zur Seite. Doch im nächsten Moment blieb sie starr stehen. Ein grüner Hover mit dem militärischen Hoheitszeichen des Asiatischen Staatenbundes setzte gerade zur Landung auf dem Kopfsteinpflaster an. »Thorne!«
    Sein Arm verharrte regungslos mitten in der Luft und plötzlich hatte sich

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