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Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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Schweiß von der Stirn. »Ich hab keine Ahnung«, sagte er und beäugte die gestempelten Etiketten auf der nächststehenden Kiste: nur ein Code, der nicht weiterhalf. »Vorräte. Essen. Ich glaube, in einigen sind Waffen. Außerdem ein paar echte Sammlerstücke – Skulpturen von einen Künstler aus dem Dritten Zeitalter –, mit denen ich ein Vermögen gemacht hätte, wenn sie mich nicht geschnappt hätten.« Er seufzte.
    Cinder schielte zu ihm hinüber. Sie war sicher, dass er die Skulpturen gestohlen hatte, und brachte nicht allzu viel Mitgefühl auf. »Wirklich schade«, murmelte sie.
    Thorne wedelte mit dem Zeigefinger direkt unter Cinders Nase herum und deutete auf etwas an der gegenüberliegenden Wand. »Was ist das da?«
    Sie folgte seinem Blick und runzelte die Stirn. Mit einem gereizten Stöhnen stemmte sie sich hoch. Über den bis fast unter die Decke gestapelten Kisten bemerkte sie jetzt einen Metallrahmen. »Eine Tür.« Sie ließ den Bauplan über ihr Retina-Display laufen. »Eine Erste-Hilfe-Station?«
    Bei der Erinnerung hellte sich Thornes Gesicht auf. »Stimmt. Es gab hier so was in der Art.«
    Cinder stemmte die Arme in die Seite. »Du hast die Erste-Hilfe-Station zugestellt?«
    Thorne stand ebenfalls auf. »Die hab ich noch nie gebraucht.«
    »Meinst du nicht, man sollte da hineingehen können? So im Notfall?«
    Thorne zuckte die Achseln. »Tja, wahrscheinlich schon.«
    Cinder verdrehte die Augen, griff sich die oberste Kiste und knallte sie auf den Boden, mitten in den mühevoll geschaffenen Durchgang. »Woher wissen wir eigentlich, dass in diesen Behältern nichts ist, was man orten kann?«
    »Wofür hältst du mich? Für einen Amateur? In dieses Schiff ist nichts ohne genaue Inspektion meinerseits gelangt. Außerdem hätte sich die Republik das längst zurückgeholt und nicht in irgendeinem Lagerhaus rumstehen lassen.«
    »Auch wenn in den Kisten nichts ist, was sich aufspüren lässt«, meldete sich Iko zu Wort und erschreckte Cinder und Thorne, die sich noch nicht an ihre unsichtbare, allgegenwärtige Reisegefährtin gewöhnt hatten, »können sie uns auf dem Radar entdecken. Ich tue alles, um uns von den Satelliten fernzuhalten, aber hier oben ist erstaunlich viel los.«
    Thorne krempelte die Ärmel hoch. »Leider ist es nahezu unmöglich, unentdeckt in die Erdatmosphäre zurückzugelangen. Bei meinem letzten Versuch haben sie mich hochgenommen.«
    »Ich dachte, es gibt einen Trick«, sagte Cinder. »Ich habe irgendwas darüber gehört, wie sich manche Leute unentdeckt in die Erdatmosphäre einschmuggeln können. Aber wo war das bloß?«
    »Das ist mir neu. Ich kann zwar Leute einwickeln, damit sie mich mit dem Schiff in einen öffentlichen Hangar lassen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit so einem prominenten Häftling möglich wäre.«
    Cinder band ihre Haare zum Pferdeschwanz und wickelte einen alten Gummiring aus der Schiffsküche darum. Sie überlegte scharf, bis es ihr einfiel. Dr. Erland hatte ihr erzählt, dass es auf der Erde mehr Lunarier gab, als allgemein vermutet wurde, weil es diesen irgendwie gelang, auf die Erde zu kommen, ohne dass der Grenzschutz sie bemerkte.
    »Lunarier wissen, wie man Raumschiffe tarnt.«
    »Hä?«
    Sie tauchte aus ihrer Erinnerung auf und blinzelte Thorne an. »Lunarier tarnen ihre Raumschiffe. Sie sind auf Radarschirmen von der Erde aus nicht zu sehen. Deswegen kommen so viele dorthin – wenn sie es erst mal geschafft haben, aus Luna zu fliehen.«
    »Das ist ja grauenhaft«, sagte Iko, die Cinders Herkunft ebenso akzeptiert hatte wie Thornes Kriminalität: den beiden treu ergeben, aber ohne ihre Ansicht zu ändern, dass Lunarier und Kriminelle nicht vertrauenswürdig waren.
    Cinder wusste noch nicht so genau, wie sie ihr erklären sollte, dass sie zufälligerweise auch die vermisste Prinzessin Selene war.
    »Ja, stimmt«, sagte Cinder, »trotzdem wäre es unheimlich praktisch, wenn ich wüsste, wie sie das hinkriegen.«
    »Glaubst du, sie machen es vielleicht mit ihrem …«, Thorne fuchtelte vor ihr herum, »verrückten lunaren Zauberkram?«
    »Bioelektrizität«, zitierte sie Dr. Erland. »Wenn du es Zauber nennst, verleihst du ihm noch mehr Macht.«
    »Wie auch immer.«
    »Ich hab keine Ahnung, wie sie es machen. Vielleicht gibt es in ihren Raumschiffen spezielles Gerät dafür.«
    »Bleiben wir doch lieber optimistisch und hoffen, dass sie es mit ihrem Zauber bewerkstelligen. Solltest du in dem Fall nicht anfangen zu

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