Die Lustsklavin
hier wiedersehen. Du willst mir doch gefallen, nicht wahr, Sklavin?“
„Ja, Master Nicolas.“
„Na siehst du. Also wasch dich, rasier dich und kümmere dich um deine wunden Stellen. Ich möchte eine saubere Sklavin. Hast du mich verstanden?“
„Ich habe verstanden, Master Nicolas.“
„So ist es gut. Du bleibst jetzt hier sitzen, bis Chloé dich abholen wird. Über das, was heute hier geschehen ist, wirst du Stillschweigen bewahren. Solltest du dich widersetzen, wird dich eine empfindliche Strafte treffen. Ich hoffe, das ist dir klar.“
„Mir ist es klar, Master Nicolas. Vielen Dank für die Lektion.“
„Du lernst schnell, Cassandra. Das gefällt mir. Ich werde noch viel Spaß mit dir haben. Ach, und Mädchen, iss mal was, du bist viel zu dürr.“
Nach den letzten Worten verließ er den Raum und ich war alleine.
Wie viele Stunden waren denn eigentlich vergangen? Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühlt mehr. Meine verletzten Körperteile wurden mir wieder kläglich bewusst und ich spürte die üblen Blessuren überall. Ich rieb meine wunden Handgelenke und rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her, wagte aber nicht aufzustehen. Was erwartete mich wohl hier noch alles, Was würde ich noch ertragen müssen? Lust und Qual …
Kapitel V
Lange musste ich nicht warten, denn schon bald betrat Chloé, die Zofe, auf leisen Sohlen den Raum. Froh, dass sie endlich da war, erhob ich mich und begrüßte sie herzlich: „Hallo, Chloé, ich bin froh, dass du da bist. Das war vielleicht ein Tag.“
„Hallo, Cassandra. Ich freue mich, dich zu sehen. Ich werde jetzt gut für dich sorgen. Komm mit in dein Zimmer“, erklang ihre Begrüßung und ihre Aufforderung.
Müde und völlig erschöpft trottete ich hinter ihr her, zurück in den Raum, den ich ja schon kannte. Ein warmes Bad würde mir gut tun und meine müden Glieder zu neuem Leben erwecken, dachte ich und meinte zu Chloé: „Meinst du, ich kann ein Bad nehmen?“
„Schweig, Cassandra!“
Diese zwei schneidenden Worte verunsicherten mich zutiefst und ich fühlte mich verletzt. Diese Schärfe in ihrer sonst so süßen Stimme kannte ich von der rothaarigen Zofe nicht und ich machte mir ernsthafte Gedanken darüber, ob ich etwas falsch gemacht hatte.
So ging ich schweigend hinter ihr her durch den langen, kahlen Flur und erneut kamen mir Fragen über eine mögliche Fluchtmöglichkeit in den Sinn. Unter all diesen Türen musste es doch eine geben, die in die Freiheit führte. Aber welche sollte es sein? Wie sollte ich sie unbemerkt finden? Vielleicht, wenn ich besser aufpasste, was nicht leicht war, denn alle Türen sahen sich ähnlich und glichen sich wie ein Ei dem anderen. Sie waren aus weißem, schwerem Material und hatten Metallklinken. In dem endlos erscheinenden, langweiligen Flur gab es aber auch gar nichts, um sich besser orientieren zu können. Da fiel mir ein, dass ich die Türen zählen könnte. Anhand der Zahlen konnte ich mir dann vielleicht merken, in welchen Räumen ich bereits gewesen war oder wo mein Zimmer war. Dann blieben zum Schluss nur die Eingänge übrig, die ich noch nicht kannte. Ich hielt dies für eine geniale Idee und versuchte krampfhaft, mir nichts anmerken zu lassen. Mit stoischer Miene folgte ich also der schönen Zofe und begann die einzelnen Türen zu zählen. Hinter uns lagen schon drei auf der rechten Seite, die wir bereits passiert hatten. Noch zwei weitere folgten und Chloé entriegelte die Tür zu meinem Zimmer. Also schloss ich daraus, dass sich fünf Türen weiter, auf der linken Seite, von meinem Zimmer aus gesehen, wenn ich direkt davor stand, der „Prüfungsraum“ befand. Übrigens die einzige Pforte, die ich bisher entdeckt hatte, die mit einer Aufschrift versehen war. Das musste ich mir unbedingt merken. Wenn ich morgen wieder zu Master Nicolas musste, konnte ich überprüfen, ob meine Idee Erfolg versprach. Durch diese Gedankengänge inspiriert, bekam ich neue Energie und verspürte ein leichtes Hungergefühl.
Wir betraten meinen spärlich ausgestatteten Raum und Chloé schloss die Tür hinter uns.
An mich gerichtet sprach sie leise: „Cassandra, mehr als einmal wurde dir gesagt ‘Schweige, bis dich jemand auffordert zu sprechen’. Dies gilt vor allen Dingen, wenn wir den Flur durchqueren. Nicht nur du bekommst eine Bestrafung, wenn du redest, sondern auch ich werde dafür aufs Empfindlichste bestraft. In deinem Zimmer können wir miteinander reden, wenn du
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