Die Lustsklavin
prächtig.“
Statt Angst vor den Hieben zu haben, breitete sich in mir ein immenses Gefühl der Zugehörigkeit aus. Er würde mich gleich zeichnen, weil ich zu ihm gehörte und es ihn mit Stolz erfüllen würde. Bis jetzt hatte ich meinen Plan, ihn für mich zu gewinnen, erfolgreich umgesetzt. Die Schläge würde ich zwar spüren, aber durch die Veränderung meiner Emotionen würden sie halb so schlimm sein.
„Ich werde dir gleich ein Dutzend Gertenschläge verpassen und deinen wunderschönen Körper mit ansehnlichen Striemen versehen. Ich möchte, dass du dabei laut mitzählst. Schließlich ist es deine verdiente Belohnung. Hast du verstanden?“
Ich bejahte seine Frage und wappnete mich innerlich gegen die Hiebe. Meine Muskeln spannte ich an, so weit es ging, und sah zu Boden. Der erste Schlag traf mich auf die Vorderseite meiner Oberschenkel und war gar nicht so schlimm. Ich zählte laut und verständlich und der Master hatte keinen Grund sich zu beschweren. Auf der Außenseite meines linken Oberschenkels landete der zweite Schlag und ich musste feststellen, dass die Hiebe mit der Gerte nicht sehr weh taten. Vielleicht nahm ich es auch nur anders wahr, jedenfalls fiel es mir nicht schwer zu zählen. Die Striemen brannten ein wenig, waren aber nicht so schneidend. Die dritten und vierten Hiebe kamen direkt hintereinander und trafen mich kraftvoll an der Hüfte. Dort war es schon etwas schmerzhafter, aber ich hielt tapfer durch, ohne zu schreien, und zählte brav weiter. Nummer fünf und sechs trafen die andere Seite der Hüfte. Schlag sieben klatschte auf den linken Oberschenkel und Schlag acht auf den rechten. Neun und zehn landeten wieder auf meiner gereizten Hüfte und ich riss mich mit aller Kraft zusammen, um nicht laut zu stöhnen. Langsam genoss ich sogar den leichten, brennenden Schmerz. Mit dem nächsten Hieb ließ der Master sich richtig Zeit. Er betrachte mich von oben bis unten ausgiebig und sah sich die deutlichen Spuren an, die er mir zugefügt hatte. Ich war völlig entspannt, als mich dann mit aller Wucht der elfte Schlag erneut auf die Außenseite der Hüfte traf. Vor Überraschung schrie ich leise und sperrte sofort angstvoll meinen Mund wieder zu. Gerade hatte ich meine Lippen geschlossen, da zählte ich schnell noch, was ich fast vergessen hätte.
Der letzte massive Hieb traf meine andere Hüftseite und ich war froh, dass es vorbei war. Stolz, dass ich es geschafft hatte, hing ich schlaff im Kreuz und mein Haupt nahm die typische demütige Pose ein.
„Cassandra, du machst dich. Ich hab dir ein paar schöne Spuren verpasst, trage sie mit Stolz und Würde. Nun hast du dir aber ein paar Stunden Ruhe verdient. Ich werde dich jetzt in dein Zimmer zurückbegleiten.“
Ist schon komisch, aber ich war richtig enttäuscht. Er würde sich von mir trennen, aber ich war viel lieber mit ihm zusammen, auch wenn das bedeutete, dass ich hier am Kreuz hing. Aber leider konnte ich mich nicht entscheiden, denn er hatte es so beschlossen und ich musste folgen.
Schnell und mit geschickten Handgriffen entfesselte er mich und half mir liebevoll vom Andreaskreuz herunter. Ich hatte weiche Knie und konnte nicht richtig stehen. Seine starken Arme hielten mich und unterstützten mich sogar beim Laufen. Ohne die obligatorische Kette und die üblichen Handschellen brachte er mich zurück. Dies war für mich ein eindeutiger Vertrauensbeweis seinerseits. Mein Arm war in seinen eingehakt und ich fühlte seine Nähe überdeutlich. Seine Wärme sprudelte in mein Herz und ich sog ein letztes Mal seinen männlich, herben Duft ein. Vor lauter Glückseligkeit vergaß ich, die Türen zu zählen. Ich ärgerte mich über mich selber, aber ich freute mich auch über so viel Nähe zu dem Mann, zu dem ich aufschaute, mit dem ich mich verbunden fühlte, dem ich gehörte.
Master Nicolas brachte mich in mein Zimmer und er sagte zum Abschied zu mir: „Ruh dich aus, Cassandra. Ich werde dir ein paar Stunden Schlaf gönnen. Wir sehen uns bald wieder.“
Er verließ den Raum, ohne dass ich etwas erwidern konnte. Ich stakste zum Bett, legte mich völlig erschöpft darauf und fiel sofort in einen traumlosen Schlaf.
Kapitel VII
Als ich erwachte, wusste ich zunächst nicht, wo ich war. Es sah nicht aus wie mein Zuhause und wieder einmal dachte ich an meine Eltern, meine Freunde und das Leben, dass ich einmal geführt hatte. Hier hatte ich ein völlig anderes Leben. Hatte ich mich schon so sehr daran gewöhnt?
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