Die Lustsklavin
still vor ihm und genoss sogar ein wenig seine Aufmerksamkeit. Ich hatte völlig vergessen, dass um mich herum all die nackten Frauen hockten und Ronald daneben kniete.
Als Ethan genug hatte, entfernte er sich aus mir und ich fühlte seine Hand auf meinem Rücken. Er streichelte seicht über die vielen roten Striemen, die meine Kehrseite zierten. Fast schon zärtlich strich er über die Wunden und verursachte damit ein leichtes Beben und Kribbeln in meinen Nervenzellen.
Wie aus heiterem Himmel erschienen wieder Fetzen eines Lebens vor meiner Zeit hier vor meinem geistigen Auge. Ich sah meinen Vater, er war böse, er schrie mich an und gestikulierte wild. Leider verstand in nicht die Worte und konnte nicht deuten, worum es ging. Die Gedanken an meinen Vater, den erfolgreichen Unternehmer, ließen ein paar Tränen aus meinen Augenwinkeln kullern. Ich vermisste meine Eltern, aber es gab auch ein Geheimnis, welches unser Verhältnis empfindlich störte. Nur leider konnte ich mich nicht erinnern, was es war oder warum. Wieso hatte ich keinerlei Erinnerungen? Was hatten die mir nur gegeben?
Einen kleinen Trost gab es jedoch für mich, die Erinnerungen kamen immer häufiger und ich wusste immer mehr. So langsam fügte ich ein Puzzleteil an das nächste und irgendwann ergab das alles ein perfektes Bild. Ich musste nur geduldig sein und bis dahin schön das tun, was man von mir verlangte. Vielleicht konnte ich mit Nicolas mal darüber reden. Er hatte bestimmt Verständnis für meine Situation und meine missliche Lage. Eigentlich gefiel es mir hier ja ganz gut, ich verstand nur manche Hintergründe nicht. Als mir das klar wurde, erkannte ich auch, dass ich vorher schon devot gewesen sein musste und sicher auch masochistisch. Denn wenn man diese Neigung niemals zuvor hatte, konnte man diese elende Tortur hier nicht aushalten. Meine Abhängigkeit von Nicolas und die Unterwerfung ihm gegenüber gefiel mir und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als so mit ihm leben zu können. Da gab es nur ein Problem: Um ihm zu gefallen und ihm keinen Ärger zu machen, musste ich mich auch Sir Ethan unterwerfen. Es fiel mir wider Erwarten nicht schwer, und ich gab mir die größte Mühe alles richtig zu machen. Nicolas sollte stolz auf mich sein und irgendwann vielleicht würde er mich zu seinem Eigentum machen. Bis es so weit war, gehörte ich Sir Ethan und gehorchte ihm. Seine ausgeprägte und herrische Persönlichkeit machte mächtig Eindruck auf mich, er hatte ein Charisma, welches mich gleich mit unsichtbaren Fesseln gefangen genommen hatte, als ich ihn das erste Mal sah. Seine enorme Körpergröße, seine grünen Katzenaugen, er glich einem Magier, der mich verzaubert hatte, und es fiel mich nicht schwer, ihm zu dienen.
Als er nun wieder zu mir sprach, schenkte ich ihm meine ganze Aufmerksamkeit.
„Dann wollen wir doch mal sehen, Sklavin …“, dabei fuhr er sanft mit seiner Hand über meinen Rücken, „… wie weit deine Unterwürfigkeit wirklich geht. Man hat dir gesagt, dass du mir gehörst?“
„Ja, Sir Ethan“, erwiderte ich schnell, damit er zufrieden war.
„Du willst alles tun, was ich verlange?“
„Ja, ehrenwerter Sir Ethan.“
Sein kehliges Lachen erklang dunkel in dem großen Saal und glucksend erklärte er: „Nun dann habe ich eine schöne Aufgabe für dich.“
Ich schwieg und konzentrierte mich auf ihn, mich fürchtend und voller schrecklicher Vorahnungen wartete ich auf die Anweisung, die nun folgen würde.
Erneut vernahm ich sein kaltes, grausames Lachen und ich bangte erneut. Seine sagenhafte Aura der Macht war überdeutlich zu spüren und ich verfiel in eine Art Dämmerzustand, um mich selber davor zu schützen. Mich zu schützen vor Schmerzen, Demütigungen und peinlichen Situationen. Dies passierte automatisch, ich floh in eine andere Welt, eine Welt der Lust und der erregenden Emotionen, konnte aber hier noch funktionieren und Befehle ausführen. Mental befand ich mich längst auf einer anderen Ebene.
Seine harten Worten machten mir deutlich, wem ich gehörte: „Du wirst mich atmen und von mir dein Leben geschenkt bekommen.“
Ich hielt seine Worte für eine Phrase und wartete auf die nächsten Schläge. Da wartete ich allerdings vergeblich, denn er gab nun seine Wünsche an Ronald weiter.
„Sklave, leg Cassandra auf den Boden, verschnüre sie, mach ihr eine richtig schöne Bondage und ich will, dass sie dabei auf dem Rücken liegt.“
An mich
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