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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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berührte schlug sie die Augen auf.
    Mir lief es kalt den Rücken herunter, und ich wusste nicht wieso. Ganz still lag sie da und sah mich an. Dann streckte sie eine Hand aus.
    Ich hob sie aus der Wiege und drückte sie an mich. Sie klammerte sich sofort fest, wie ein Äffchen.
    Ich strich ihr übers Haar.
    Auf einmal spürte ich ein Ziehen in meiner Brust. Irgendetwas wurde von dort über meinen Arm zu ihrem Kopf gezogen. Sie macht es schon wieder.
    Sie entzog mir Energie. Ich fühlte mich etwas müde, aber als ich sah, dass ihre Haare schon wieder länger geworden waren, war ich hellwach.
    Sofort lief ich zur Tür, Gabriella immer noch auf dem Arm, und trat auf den Flur hinaus.
    Mit der Faust hämmerte ich an Chilalis Tür. Aus irgendeinem Grund schloss sie nachts immer ihre Tür ab. Nur diese Tür besaß überhaupt ein Schloss. Alle anderen Türen im Haus hatten nicht mal das. Ich hörte Geräusche, und schließlich wurde die Tür behutsam geöffnet. Chilali streckte ihren Kopf heraus. Ihre Haare waren ungekämmt, aber ansonsten sah sie so aus, wie immer.
    Als sie mich erkannte, wirkte sie verwirrt, als sie auf Gabriella hinabblickte fuhr sie erschrocken zurück. „Ist sie . . . schon wieder…?“
    Ich nickte.
    Sie trat wieder einen Schritt vor.
    Nun legte sie ebenfalls eine Hand auf Gabriellas Kopf und sah mich an.
    „Was glaubst du, Chi, wie alt wäre sie jetzt, so vom Aussehen her?“
    Chi sah auf die Kleine herunter. Sie zog ein wenig die Stirn in Falten.
    „Ich würde sagen, so circa 3 Monate. Wieso fragst du?”
    Ich nickte nur.
    „Du Chi, was, wenn sie jeden Tag Energie benötigt… Sie würde rasend schnell altern. Die anderen werden mir ja sicher nicht mal glauben, dass sie mein neugeborenes Kind ist“, ich lachte halbherzig.
    Das Ganze machte mich ziemlich nervös.
    „Let’s wait and see, würde ich sagen…“
    Ich runzelte die Stirn. Das klang so gar nicht nach der Chilali, die ich kannte. Ich entzog Gabriella Chilalis Hand und sah sie weiterhin forschend an. Chilali hob eine Augenbraue.
    „Josie, was ist los?“ Ich legte schützend einen Arm um Gabriella und zog mit dem anderen ein Messer. „Wer bist du?“ Chilali hob abwehrend die Hände. „Josie, ich bin’s. Was ist los? Leg doch um Himmels Willen dieses Ding da weg!“ Ich kniff die Augen zusammen.
    „Du bist nicht Chilali. Chilali hat mich in den ganzen letzten Wochen und Monaten noch NIE Josie genannt, egal wie oft ich sie darum gebeten habe. Und Chilali würde auch niemals so ein Anglizismen-Mischmasch wie „Let’s wait and see“ sagen. Chilali ist was das betrifft ziemlich altmodisch. Also, ich frage noch einmal: WER bist du!“
    Chilalis Augen wurden schwarz und sie lächelte. „Hut ab, Josie. Ich hätte nicht gedacht, dass du es bemerkst… Also gib mir einfach das Kind, und wir lassen dich in Ruhe. Ach, und wo wir gerade dabei sind könntest du uns das Amulett auch noch gleich dazulegen. Wenn’s geht bald, in Ordnung?“
    Ich hielt den Dämon mit dem Messer auf Abstand. „Ich bin doch kein Drive-Through! Du kannst dir deine Bestellung sonst wohin stecken, und jetzt sag mir, wo ist die echte Chilali?“
    Chilali lachte nur.
    „Chilali can’t come to the phone right now…”
    Ich versuchte an ihr vorbei ins Zimmer zu sehen. „Wenn du ihr etwas angetan hast, dann schwöre ich, bei Gott, dass du eine ganz neue Bedeutung des Wortes Todesqualen erfahren wirst.“
    Der Dämon sah mich gelangweilt an.
    „Das ist Alles? Eine Drohung? Tut mir leid, aber irgendwie fühle ich mich nicht sonderlich gefährdet. Das könnte daran liegen, dass ich das Wort Todesqualen praktisch erfunden habe…“
    Der Dämon verwandelte sich.
    Die blonden Haare fielen ihm büschelweise aus.
    Die Nähte von Chilalis Kleid platzten, als sein Körper sich ausdehnte. Seine Nase wurde länger, seine Augen schmaler.
    Es stank bestialisch nach Schwefel und der Dämon lachte. Seine Ohren wurden spitzer und länger, sodass sie aussahen wie die eines Kojoten.
    Seine Haut wurde braun und ledrig, und schließlich wuchsen ihm noch zwei Hörner auf der Stirn.
    Ich erkannte ihn aus einer Prophezeiung, die ich gelesen hatte. Ich hatte seinen Namen vergessen, aber er war ein, nein, DER Dämon der Pestilenz.
    Er konnte Menschen innerhalb von wenigen Stunden an faulenden Wunden sterben lassen…
    „Darf ich mich vorstellen. Ich habe zwar viele Namen, aber dieses Jahrhundert bevorzuge ich den Namen Vepar.“
    Er streckte eine Hand nach Gabriella aus.
    „Komm schon,

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