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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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sind wir sozusagen hier her geflüchtet.“
    Seine Stimme war nach außen hin vollkommen ruhig, aber in seinen Augen konnte ich seine Verunsicherung sehen.
    „Am besten stell ich mich erst einmal vor. Ich bin Chilali, aber du kannst mich Chi nennen.“
    Ich zuckte erschrocken zusammen. Ich saß im Wohnzimmer von Chilali!
    Wenn ich das gewusst hätte…
    Chilali lächelte.
    Wahrscheinlich konnte man mir meine Gefühle ablesen.
    „Keine Sorge, dass bin ich gewöhnt. Die meisten Leute würden nicht glauben, dass ich so jung aussehe…“
    Sie sagte aussehen, nicht sein.
    Ich musste schmunzeln.
    „Also gut, Kinder, erzählt mir von dem Traum. Am besten du Josie, schließlich hast du ihn wohl ziemlich oft gesehen.“
    Mit schwerer Stimme wiederhole ich den Traum. Chilali lauschte mir still und gab nicht die kleinste Regung von sich.
    Auch von meinen Übelkeitsanfällen erzählte ich. Als ich geendet hatte sah sie mich immer noch durchdringend an.
    Im Hintergrund konnte ich leise ein Windspiel hören.
    Chilali blinzelte und sah zu Gabe.
    „Und was gibt es deinerseits noch zu erzählen?“ Nun berichtete Gabe von meinem Flehen im Schlaf. Ich spürte die Angst in ihm hoch kommen.
    Ich vergaß immer wieder, wie schlimm es auch für ihn gewesen war.
    Auch ihm hatte Chilali mit diesem Anblick vollkommener Trance gelauscht.
    „Und wann hat das alles angefangen?“
    Ihre Stimme war nun absolut emotionslos.
    Nichts deutete auf eine Meinung hin.
    „Nun“, nervös fummelte ich an meinem Ausschnitt herum.
    Schließlich zog ich den Anhänger heraus und über Kopf.
    „Seitdem ich das hier jeden Tag trage.“
    Auch beim Anblick des Artefakts kam von Chilali keine Reaktion.
    „Ich wollte, dass sie aufhört es zu tragen, aber sie meinte Gabriel hätte gesagt, sie solle es tragen“, brauste Gabe auf.
    Ich verdrehte die Augen.
    Und wieder waren wir bei dem Thema.
    Wir hatten schon oft darüber diskutiert.
    Chilali hob eine Hand.
    Sie trug einen einzigen goldenen Ring daran.
    Ich konnte nicht erkennen, was darauf eingraviert war, aber auch dieser Ring kam mir seltsam vertraut vor. Wie bei vielen Dingen in letzter Zeit.
    „Ich glaube nicht, dass es die komplette Schuld des Amuletts der Ma‘lak ist.“
    Amuletts der Ma‘lak?
    Natürlich, es war ein Engel darauf, und Engel heißt auf Hebräisch Ma‘lak, aber war das ein bildlich zu sehender Name oder nicht?
    „Also was sagst du“, fragte Gabe aufgeregt.
    Chilali schloss die Augen und schien nachzudenken. „Ich denke, ich muss noch ein wenig darüber nachdenken. Ich werde es euch heute Abend sagen. Vorher muss ich noch ein paar Prophezeiungen durchsehen, um Klarheit zu gewinnen.“
    Gabe sah erstaunt aus.
    „Prophezeiungen“, fragte er frei heraus.
    „Nun, ich könnte euch mein großes Archiv zeigen. Dann könnt ihr es euch vielleicht besser vorstellen.“ Mit einem Wink bedeutete sie uns ihr zu folgen.
    Ich zuckte die Schultern und stand auf.
    Gabe folgte mir auf den Fersen.
    Wir gingen durch eine schwere Eichentür und betraten einen viel dunkleren Raum.
    Überall standen Bücherregale.
    Sie waren bis oben hin vollgestopft mit Schriftrollen, Büchern und Kästchen.
    Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    Chilali drehte sich zu uns um, und ihre Perlen klimperten.
    „Das hier, meine Lieben, ist mein großes Archiv. Hier befindet sich so ziemlich alles, was die Propheten über die Zukunft ausgesagt haben. Entweder von ihnen, oder von mir niedergeschrieben. Teilweise sind es auch meine Träume, die ganze Epochen abdecken. In den Kästchen habe ich alle möglichen Prophezeiungen, die nicht aus Tinte und Papier bestehen.“
    Sie zog ein Kästchen aus einem Regal und öffnete es. Darin lag eine einzelne Knospe.
    Sie war vollkommen schwarz und sah aus, als würde sie gleich zerfallen.
    Und wahrscheinlich war es auch so.
    „Das hier ist das letzte Exemplar der Sylphion. Sie wurde im antiken Rom und Griechenland oft als Heilmittel verwendet. In der Wissenschaft behaupten sie, dass eine Übernutzung der Grund für ihr Aussterben war. Aber ich habe bereits, als sie noch häufig vertreten war diese Knospe gefunden. Sie war kohlrabenschwarz. Ihr müsst wissen, dass diese Pflanze größtenteils an den Hängen des Vesuvs gewachsen ist.
    Tja, und eine Woche, nachdem ich mittlerweile mehrere dieser schwarzen Knospen gefunden hatte , ist er ausgebrochen und hat Pompeij unter sich begraben. Es muss in der Luft gehangen haben, oder in der Erde.
    Somit ist auch diese Pflanze eine

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