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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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mehr liest. Oder vielleicht er wollte sich gar nicht mit ihr treffen und sie hat ihn nur zufällig in Esmeras gesehen. Oder vielleicht messe ich all dem hier viel zu viel Bedeutung bei.
    Einfach zu viele Vielleichts für meinen Geschmack. Ich versuchte mich auf andere Dinge zu
    konzentrieren und beschloss, wieder mit Cadence zu reden.
    „Woher kommt der Name Muinela ?“
    Ich sah sie dabei nicht an, sondern fuhr mit der Hand über den restlichen Stapel Briefe.
    „Es ist der Name meiner Mutter, sie kam vor 30 Jahren aus Rumänien hierher, denn als Hexe war sie dort nicht mehr sicher. Hier hat sie dann meinen Vater kennengelernt. Nachdem ich weglief habe ich ihren Namen wieder angenommen.
    Ich bin stolz auf das Erbe meiner Mutter.
    Das weiß ich jetzt.“
    Ich wusste nicht, wieso sie mir das alles erzählte.
    Sie hätte genauso unfreundlich wie ich sein und entweder nur Rumänien oder gar nichts sagen können.
    Stattdessen erzählte sie mir von ihrer Mutter.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, was sie damit bezweckte.
    Langsam wurde ich müde. Ich drehte mich schließlich zu Cadence um, die mich ebenfalls nicht angesehen, sondern ein paar der Fotos vom Tisch in der Hand hatte.
    „Kannst du mir sagen, wie viel Uhr es ist“, sagte ich mit einem Blick auf die ganzen Uhren, die sie um den Hals trug.
    Jetzt lächelte sie schief und sah mich an.
    Sie warf einen flüchtigen Blick auf die golden und kupfern glänzenden Ketten und zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß nicht.“
    Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen und ging näher auf sie zu.
    Ich griff nach einer schmucklosen kupfernen Uhr. Das Zifferblatt war vollkommen leer und ein einzelner Zeiger drehte mit einem leisen Klicken seine Runden.
    Verdutzt griff ich nach einer weiteren Uhr.
    Sie war Gold und hatte diesmal ebenfalls nur einen Zeiger und keine Ziffern.
    Und trotzdem konnte ich sie ticken hören.
    All ihre Uhren waren aufgezogen.
    „Wieso haben deine Uhren keine Ziffern und nur einen Zeiger, wie willst du denn dann die Zeit wissen?“
    Sie sah mich mit einem geheimnisvollen Blick an. „Nun, ich sage es mit den weisen Worten Ernst Blochs: Die Zeit ist eine Uhr ohne Ziffern. “ Während ich noch über die Bedeutung dieses Satzes nachdachte hörte ich Schritte auf dem Gang.
    Ich war aufgeregt, ich ahnte schließlich, dass Gabe gleich herein kommen würde, und dann konnte ich nur für ihn hoffen, dass er mir beim ersten Blick auf Cadence sofort Alles, und ich meine Alles,
    beichtete! Die Türklinke wurde nach unten gedrückt und ich hörte Gabes Stimme
    „…wer ist zu Besuch…“, dabei betrat er das Zimmer. Ich konnte hinter ihm einen Blick auf J.D. erhaschen. Gabe hatte mit ihm geredet.
    Als mein Verlobter (das Wort hatte einen bitteren Beiklang angenommen) sich umdrehte und Cadence erblickte, weiteten sich seine Augen und er lachte. Mit einem Satz war er bei ihr und umarmte sie.
    Ich runzelte die Stirn.
    J.D. warf mir einen verunsicherten und beinahe ängstlichen Blick zu, und ich brauchte einen Moment um zu merken, dass er Angst vor mir und meiner Reaktion hatte.
    Gabe hielt Cadence immer noch fest umklammert und ich stemmte ungeduldig die Hände in die Hüften und schnalzte mit der Zunge.
    Jetzt erst schien Gabe mich überhaupt zu bemerken. Er zuckte leicht zusammen und ließ das andere Mädchen los. Er kam auf mich zu und wollte mich berühren, aber ich streckte nur einen Arm aus, den anderen verschränkte ich vor der Brust und hielt ihn auf Abstand. Er sah mich verwirrt an und öffnete fragend den Mund.
    Doch bevor er auch nur ein Wort hätte sagen können hatte ich ein paar von Cadence Briefen gepackt und sie ihm entgegen geworfen.
    „Warum hast du mir die ganze Geschichte mit Cadence immer verschweigen?! Sag nichts! Und weißt du was ich noch viel schlimmer finde, warum hast du ihr heimlich Briefe geschrieben und wolltest dich heimlich mit ihr treffen? Es ist doch nicht so, als würde ich dir nicht vertrauen, du kannst du dich mit allen deinen Ex-Freundinnen treffen, wenn es dir Spaß macht, aber du musst das nicht vor mir verheimlichen! Warum hast du mir nicht einfach erzählt, dass du dich mit einer alten Freundin in Esmeras treffen wolltest?
    Ich wäre nicht mitgekommen und hätte dir genug vertraut um dich zwei Wochen mit ihr allein zu lassen! Alles was ich über unsere Beziehung dachte hat sich als Lüge erwiesen!
    Ich dachte ich könnte dir vertrauen, genauso, wie du mir vertrauen kannst!
    Wir wollten uns immer die Wahrheit

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