Die Luziferverschwoerung
das Wohnzimmer nach seiner Tasche ab, dort waren nämlich seine Waffen drin.
Er entdeckte sie neben dem Kamin.
Er zog eine Yara, zwei Engelsschwerter und je eine Phiole mit Weihwasser und Silbernitrat heraus. Dann zeichnete er sich schnell eine Kraftrune auf den Unterarm und schlich nach oben.
Als er an Talivs Zimmertür vorbei kam, hörte er wieder das Rumpeln.
Er blickte kurz durchs Schlüsselloch und konnte nichts erkennen. Er stellte sich vor der Tür in Position und trat sie ein. Mit einem lauten Knall flog sie auf.
Die Gestalt drinnen zuckte nicht einmal mit der Wimper. Jetzt erkannte er, dass eine Frau auf dem Bett saß. Sie hatte dunkelblaue Haare, die ihr wie ein Wasserfall über die Schultern flossen.
Ihre schwarzen Augen blitzten auf, als sie ihn musterte. Um den Oberkörper hatte sie sich eine Art Bordeaux-roten Kimono geschlungen, dessen einzige Körperbetonung von einer schwarzen Schärpe direkt unterhalb des Brustansatzes kam.
Als Gabe vorsichtig näher trat verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln, das irgendwie zu viele Zähne zu zeigen schien.
„Hallo, Nephilim“, raunte sie.
Es klang fast wie ein Schnurren.
„Ich musste hier oben lange auf dich warten… Du bist einfach nicht gekommen“, sie zog einen Schmollmund.
„Glaub mir, Fremde, ich bin der letzte der eine schöne Frau in einem Schlafzimmer warten lassen würde… Allerdings müssten wir uns vorher noch ein wenig näher kennen lernen…“
Sie stand vom Bett auf, und instinktiv wich Gabe einen Schritt zurück.
„Nun, gut, du kannst mich Cavicola nennen, auch wenn ich viele Namen habe. Ich kam hierher, weil ich musste, Luzifer hat es so angeordnet. Das rothaarige Mädchen scheint übrigens ausgesprochen nett zu sein, sie hat sich kaum gewehrt, als ich ihr Heribert gezeigt habe…“
Gabe hob fragend eine Augenbraue, während er fieberhaft überlegte, wo die Schwachstelle dieser merkwürdigen Frau sein könnte. Fürs erste musste er sie reden lassen, denn das gab ihm Zeit.
Cavicola bemerkte Gabes Blick und steckte die Hand in eine Falte des Kimonos.
Als sie die Hand wieder hinauszog hatte sie sie zur Faust geballt. Dann hielt sie die Hand ausgestreckt mit dem Handrücken nach unten, und öffnete sie. Auf ihrer Handfläche saß ein kleiner brauner Skorpion, seinen Stachel drohend erhoben.
Gabe kniff die Augen zusammen.
„Weißt du, ich liebe Heribert, ich bin schließlich auch nach ihm benannt. Er ist ein Typhlochactas Cavicola . Eine besonders seltene und schöne Skorpionart , wie ich finde.“ , sie hob den Skorpion zum Mund und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Rückenpanzer.
„Sie sind eher Einzelgänger, so wie ich, und wenn man sie reizt, dann stechen sie, so wie ich. Du siehst, ich habe viel mit ihm gemeinsam…“
Gabe lächelte halbherzig. Was ist die Schwäche eines Skorpions?! Denn dass Cavicola ein Skorpion-Dämon war, daran zweifelte Gabe jetzt nicht mehr. „Moment, sagtest du, Luzifer schickte dich? Wieso?“ Sie lachte und es klang unglaublich… Gabe fiel kein Adjektiv ein, um ihr Lachen zu beschrieben, aber so etwas hatte er ganz bestimmt noch nie gehört.
„Dir fällt jetzt erst auf, was ich vor ´ner Minute gesagt habe? Du bist wohl doch nicht so helle, wie ich dich anfangs eingeschätzt hätte…
Und ja, Luzifer hat mich geschickt. Er hat mir allerdings nicht gesagt, wieso ich hier sein soll, falls du das fragen wolltest. Luzifer drückt sich immer nur sehr knapp aus, du bist ihm schon mal begegnet, dann müsstest du das ja wissen, auf jeden Fall ist alles was er mit gesagt hat, ich zitiere, >Cavicola, Liebes ich verlange, dass du nach Australien gehst, dort suchst du nach Gabriel und folgst ihm, dann beobachtest du, mit wem er sich trifft, und nimmst sie gefangen, woher ich weiß, dass es eine sie sein wird, nun, Gabe hat eine Schwäche für das weibliche Geschlecht… dann setzt du dich in sein Haus, und wartest auf ihn<, den Rest verrate ich dir nicht, dass würde die Spannung nehmen, und wenn du dich jetzt fragen solltest, warum ich dir so freiwillig alles erzähle, dann kann ich nur sagen, du solltest besser vorsichtiger sein, in Australien kreucht und fleucht es aus allen Ecken…“, nun lachte sie noch lauter, aber es klang bösartiger als vorher.
Da hörte Gabe das Geräusch winziger Füße auf Parkett. Mit einem Satz drehte er sich um, und sah, dass aus dem Flur hunderte Skorpione auf dem Weg zum Schlafzimmer waren. Selbst durch die Fensterritzen versuchten sie sich zu
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