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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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einzuhandeln. Ich bin zickig, ich jammere viel und bedauere mich selbst. Ich feiere regelrechte Selbstmitleidsorgien. Ich bin nicht dein Engel!«
    Sie hatte die Stimme erhoben, doch sie erkannte an seinen Augen, dass sie nicht zu ihm durchdrang. Am liebsten hätte sie vor Frust geschrien. Kev kam wieder auf sie zu. Sie prallte mit dem Rücken gegen die Hüttenwand. Es gab keine Ausweichmöglichkeit.
    Er blieb vor ihr stehen. »Mein Wunsch, dich zu beschützen, lässt sich nicht darauf reduzieren, dass ich ein arroganter, kontrollsüchtiger Macho bin«, sagte er. »Ich tue es auch, um meinen eigenen Arsch zu retten. Denn sollte dir etwas passieren, bin ich erledigt. Das wäre das Ende.«
    Edie schlug die Hände vors Gesicht. »Kev, bitte –«
    »Ich kann nicht ohne dich leben«, sagte er schlicht. »Allein der Gedanke bringt mich um.«
    Sie stieß einen frustrierten Laut aus. »Na gut! Ich weiß es zu schätzen, dass ich wichtig für dich bin! Dafür danke ich dir! Aber du machst dir Illusionen über mich! Du bildest dir ein, ich sei dieses … dieses magische himmlische Wesen, mit all seinen besonderen mystischen Fähigkeiten, doch das bin ich nicht! Das einzig Besondere, das ich dir zu geben habe, ist meine Liebe! Mehr nicht! Das ist alles!«
    Kev starrte sie ungläubig an. »Mehr nicht? Das ist alles? Du hältst deine Liebe zu mir für etwas Geringes? Etwas Belangloses?«
    Edie schüttelte den Kopf. Sie konnte ihm einfach nicht begreiflich machen, wie sehr diese Sache sie ängstigte. Die Gefahren, die darin lagen. Die Fallstricke.
    »Edie«, sagte er sanft. »Deine Liebe bedeutet mir alles. Sie ist ein riesiges Geschenk.« Er nahm ihre Hände und beugte den Kopf, um sie zu küssen. Sie zitterten vor Anspannung. »Ich möchte, dass du über eine radikale Idee nachdenkst.«
    »Ach ja?« Sie lachte. »Was radikale Ideen betrifft, ist das Ende der Fahnenstange für mich erreicht.«
    »Eine kannst du noch bewältigen«, sagte er hartnäckig. »Zieh einfach mal die Möglichkeit in Betracht, dass ich etwas Schönes und Einzigartiges in dir sehe, etwas, das du selbst nicht erkennen kannst. Etwas, das nie wertgeschätzt wurde, weshalb du es auch nicht wertschätzen kannst. Aber es ist kein Produkt meiner Fantasie. Ich sehe es in dir. Glasklar.«
    Edie schüttelte wieder den Kopf. »Konstruiere keinen schillernden Mythos um mich, an dem ich mich messen lassen muss. Das würde schlecht ausgehen. Tu das nicht.«
    »Das tue ich ja gar nicht. Es ist etwas, das du nicht sehen kannst, weil niemand sich je davor verneigt und es gewürdigt hat. Wie könntest du also wissen, dass es existiert? Woher solltest du wissen, wie außergewöhnlich es ist? Wie perfekt?«
    Edie fühlte sich zutiefst unbehaglich, und Sarkasmus war ihre einzige Zuflucht. »Und was genau soll diese mysteriöse Qualität sein?«
    Er wölbte die Hände um ihr Gesicht. »Ich habe keine Worte dafür«, entgegnete er leise. »Man kann es nicht auf Worte reduzieren. Lass es mich einfach würdigen. Bitte.«
    Sie schloss die Augen, um sich gegen seinen Blick abzuschirmen. »Hol dich der Teufel«, wisperte sie. »Du wirst uns beiden eine gigantische Enttäuschung bescheren.«
    »Nichts an dir hat mich je enttäuscht.«
    Sie stieß ein freudloses Lachen aus. »Wir kennen uns erst seit anderthalb Tagen. Gib mir Zeit, Kev. Gib mir Zeit.«
    »Das werde ich«, versprach er. »Wie wäre es mit ewig?«
    »Oh Gott.« Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Bitte, hör auf, mich zu quälen. Von welchem Planeten bist du eigentlich?«
    Kev schwieg einen Augenblick. »Ich habe nicht den blassesten Dunst. Vielleicht von dem Planeten, der in Ostermans Unterlagen zu finden ist. Ich werde es dich wissen lassen.«
    Kev wartete auf eine Antwort, aber sie war wie gelähmt vor Bestürzung über das, was er sich wünschte. Den Mond, die Sterne. Eine idealisierte Edie Parrish, die nicht existierte. Die niemals existieren konnte.
    Plastik knisterte, Dielen knarrten. Edie brauchte Minuten, um ihre Halsmuskeln so weit zu lockern, dass sie sich umdrehen konnte, um festzustellen, was er tat.
    Im Dämmerlicht, das durch die offene Hüttentür hereinfiel, machte er das Bett, indem er einen Matratzenschoner darüberbreitete und anschließend die Decken aus der großen Plastiktasche holte.
    Sein prosaisches Tun löste ihre Starre. Edie ging auf die andere Bettseite und schnappte sich die Zipfel des passgenauen Lakens, als er es über die Matratze warf. Damit konnte sie umgehen; beim Bettmachen

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