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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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anderen immer zehn Schritte voraus. Ausnahmslos.
    Er parkte vor Cons Haus, wo er Cindy und den Rest der McCloud-Truppe zum Mittagessen treffen wollte, und stellte dabei erfreut fest, dass Davys SUV davorstand. Das bedeutete zwar, dass die kleine Jeannie sich zusammen mit Kevvie sofort auf ihn stürzen würde, aber na wennschon. Miles war es gewöhnt, als ihr persönlicher Punchingball, ihr Quietschspielzeug und Kammerdiener zu fungieren. In Notfällen hatte er hin und wieder sogar schon mal eine Windel gewechselt, allerdings verstand er es inzwischen meisterhaft, allem, was mit Baby-Kacka zusammenhing, aus dem Weg zu gehen.
    Er schnappte sich die Schachtel vom Rücksitz und eilte ins Haus. Wie vorhergesehen, wurde er aus dem Hinterhalt von einem kreischenden dreijährigen Ninja-Krieger angegriffen und zu Fall gebracht. Während er zuckend und gurgelnd mit dem Tode rang, warf Jeannie sich mit blutrünstigem Triumphgebrüll auf seinen Kopf und hätte ihm fast den Schädel gespalten. Scheiße, tat das weh.
    Es dauerte eine Weile, seinen grausigen, würgenden Todeskampf zu Ende zu bringen, und sogar noch länger, Jeannie und Kevvie sanft, aber bestimmt davon zu überzeugen, dass er jetzt nicht nach draußen gehen, wieder hereinkommen und sich von Neuem von ihnen attackieren lassen würde. Normalerweise tat er das sechs- bis achtmal. Aber heute nicht. Er brannte darauf, Con und Davy zu zeigen, was in dieser Kiste war.
    Die Kinder wurden von ihm abgezogen und vor den Fernseher verfrachtet, wo irgendeine Sendung mit wild umherspringenden Plüschfiguren lief. Miles machte sich mit seinem Schatz auf den Weg in den Essbereich. Er war der Letzte, der eintraf. Der Tisch war überladen mit köstlichen Speisen. Selbstzufriedenheit war ein echter Appetitmacher.
    »Hallo, Miles. Lust auf ein Bier?« Con gab ihm eins.
    Miles nahm einen Schluck und beäugte dabei hungrig die Platte mit den auf Holzkohle gegrillten, mit Zitrone und Koriander gewürzten Lachssteaks, die Margot gerade auf den Tisch stellte. Doch selbst das köstliche Essen und das kalte Bier konnten ihn nicht von seiner Präsentation ablenken. Er konnte sich nicht länger beherrschen. »Ich habe etwas für euch, Jungs.«
    »Ach ja?« Davy steckte sich eine rote Kartoffel in den Mund. »Schieß los.«
    »Es ist etwas, das ihr euch ansehen müsst«, erklärte er, während er sein Taschenmesser herauszog und die Schachtel öffnete. »Ein Lenkdrachen. Ich habe ihn heute Morgen in einem Sportkatalog entdeckt. Also war ich im Internet und habe ein paar Telefonate geführt. Dabei stieß ich auf einen Sportartikelladen in Tacoma, der exakt dieses Modell führt. Anstatt ihn mir per Nachtexpress schicken zu lassen, bin ich einfach runter nach Tacoma gefahren und habe ihn gekauft.« Er klatschte eine Mappe mit Computerausdrucken auf den Tisch. »Ich habe außerdem die Firma aufgetan, die ihn entworfen hat.
Lost Boys
mit Sitz in Portland, Geschäftsführer ist ein gewisser Bruno Ranieri. Je von ihm gehört?«
    Davy und Con wechselten einen Blick, dann schüttelten sie unisono den Kopf. »Nein, noch nie«, sagte Davy. »Lass mal sehen.«
    Miles nahm die Bespannung des zerlegten Lenkdrachens aus der Kiste und rollte das große achteckige Tuch auseinander. »Kommt euch das bekannt vor?«
    Tödliche Stille legte sich über den Raum, unterbrochen nur von dem Gebrabbel aus dem Kinderbereich. Davy und Con starrten entgeistert auf das Segel, das er ihnen vor die Nase hielt. Ihre Gesichter waren zu grauen, leblosen Masken erstarrt.
    Endlich fiel bei Miles der Groschen. Wenn auch zu spät. Die Erkenntnis war wie ein Fausthieb in den Solarplexus. Wie kindisch und selbstsüchtig es von ihm gewesen war, es ihnen nicht schonend beizubringen. Er hatte eine Bombe in Cons Haus getragen und sie ihm ins Gesicht geworfen, nur um eine Reaktion zu provozieren. Um die McClouds dafür zu bestrafen, dass sie klüger, stärker, schneller und cooler waren, als er es je sein würde. Dabei völlig vergessend, dass auch sie verletzt werden konnten.
    Oh Mann. Was war er nur für ein Arschloch.
    Davy stand auf und verließ das Zimmer. Margot eilte ihm nach.
    Miles starrte auf das über seinen Arm drapierte Nylonsegel, dann begann er, es aufzurollen. Damit es verschwand.
    »Nein.« Con war mit einem Satz bei ihm und riss es ihm aus der Hand. »Nein, lass uns dieses Ding aufhängen. Ich habe auch Kevs andere Kunstwerke aufgehängt, warum also nicht dieses?«
    Er schien Funken zu sprühen vor Zorn, als er aus dem

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