Die Macht der Angst (German Edition)
für die eigene zu tragen.«
»Das habe ich die letzten achtzehn Jahre versucht.«
Edie atmete bedächtig aus. »Du hast gute Arbeit geleistet.«
»Findest du?« Er sah sie an, ein herausforderndes Funkeln in seinen Augen. »Dann zeichne mich noch einmal. Jetzt sofort.«
Ihre Beine gaben nach, und sie sank schwer aufs Bett. »Kev, bitte. Ich weiß nicht, was du zu beweisen versuchst, aber du musst nicht –«
»Tu es, Edie.« In seiner Stimme schwang dieser stählerne Unterton mit, der sich in gefährlichen Situationen manchmal hineinlegte.
»Ich habe noch nicht mal Papier oder einen Bleistift«, wich sie aus.
»Auf der Kommode findest du Papier. Und neben dem Telefon ist ein Kugelschreiber. Behilf dich damit. Tu es einfach.«
Edie starrte in sein maskenartiges Gesicht. »Was möchtest du wirklich von mir?«
Zusammen mit einem Klemmbrett, das neben dem Drucker lag, reichte Kev ihr das Papier und den Stift. »Vertrauen.«
Der Zorn in seiner Stimme ließ Edie frösteln. Sie nahm das Klemmbrett und den Kuli, dann hockte sie sich im Schneidersitz auf den kalten Boden. Das Handtuch fiel von ihrem Körper, eisiges Wasser tropfte aus ihrem Haar. Sorgsam positionierte sie das Papier so, dass es nicht nass wurde, weil es sonst nicht mehr zu gebrauchen war.
»Zieh dich zuerst an, wenn du frierst«, schlug er vor.
»Oh, wie großzügig«, murmelte sie. »Lass uns diese Sache einfach über die Bühne bringen.«
Sie betrachtete sein Gesicht und begann dann zu zeichnen. Das Bild nahm rasch Gestalt an, während sie die markante Knochenstruktur seines Gesichts, die dunkle Intensität seines Blicks skizzierte.
Doch ihr inneres Auge öffnete sich nicht. Die mysteriösen Ätherwellen brandeten nicht auf sie ein. Edie zeichnete weiter, wartete. Es passierte nicht.
Sie hielt inne, als ihr plötzlich die Erkenntnis kam, was das Problem war. Beinahe hätte sie gelacht, nur war es nicht lustig. »Du bist zu zornig«, teilte sie ihm mit. »Du blockierst die Schwingungen.«
Kev antwortete nicht, sein Kehlkopf hüpfte, als er krampfhaft schluckte.
»Du willst mein Vertrauen, aber du erwiderst es nicht«, stellte sie fest.
Sie stand auf und legte die Zeichnung auf die Kommode. Der kalte Raum zwischen ihnen fühlte sich riesig an. Das hier war Unsinn, und sie würde dabei nicht mitspielen. Sie ging zu ihm und berührte sanft sein Gesicht.
Kev drehte den Kopf weg, wich dem Kontakt aus. »Dann schlaf mit mir.«
Sie zog die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt. »Wie bitte?«
»Du sagtest, dass du diese psychische Verbindung einmal herstellen konntest, als wir Sex hatten. Also, lass es uns versuchen. Ich bin absolut dafür.«
Und das war er. Da er splitterfasernackt war, ließ es sich kaum verhehlen. Sein Penis war zu voller Länge angeschwollen und gerötet. Seine Augen brannten vor Lust.
Edie wich einen Schritt zurück. Sie fühlte sich seltsam irritiert. »Ich denke nicht.«
Er betrachtete ihren Körper. Die Hitze seines Verlangens leckte wie liebkosende Flammen über ihre Haut. Seine Energie war so kraftvoll, selbst wenn er dichtmachte. Und ungeachtet der tödlichen Gefahr, in der sie schwebten, begehrte Edie ihn auch. Trotz seines Zorns fühlte er sich so warm und robust an. Hinter dieser dicken Mauer war ihr Kev, und sie verzehrte sich nach ihm.
Aber sie wollte verdammt sein, wenn sie es ihm derart einfach machte. Dieser arrogante Pinsel. Wie konnte er es wagen! Sie kehrte ihm den Rücken zu, ging zum Bett, schlüpfte unter die Decke und drehte sich von ihm weg.
Die Stille dehnte sich mehrere Minuten aus. Edie lag mit weit geöffneten Augen einfach nur da. Die Intensität seines Blicks war wie eine warme Hand an ihrem Körper.
»Du zeigst mir die kalte Schulter?«, fragte er leise.
»Nein, Kev. Das hast du bei mir getan. Dies ist nur das Resultat.«
Das Bett wackelte, als er sich hineinlegte. Er rutschte zu ihr und zog ihren Rücken an seinen Körper. »Dann werde ich dich jetzt zum Schmelzen bringen.«
Edie musste ein Seufzen unterdrücken, als sie sich dem köstlichen, warmen Kontakt hingab. Überall, wo seine Haut ihre berührte, fühlte sie tiefes Wohlbehagen. Sie bebte vor Wonne in seinen Armen, dass es fast einem Höhepunkt gleichkam.
Kev barg das Gesicht in ihrem feuchten Haar. Heiß und beharrlich pochte seine Erektion gegen ihren Schenkel. »Wir haben die Rollen getauscht«, bemerkte er. »Normalerweise versuche ich zu widerstehen, doch dann lasse ich mich von dir verführen. Wider bessere
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