Die Macht der Angst (German Edition)
kecken Worten ebenso kecke Taten folgen zu lassen. Sie ließ die Haare nach vorn fallen, um ihr Gesicht zu verbergen, und starrte auf die glitzernden Kristalle. Sie wünschte sich inständig, sie könnte sich selbst hypnotisieren, um diese dummen Ängste abzulegen.
Egal. Irgendwo musste sie anfangen. Ihr wilder Enthusiasmus würde ihren Mangel an Erfahrung und Technik ausgleichen müssen. Oder was sonst der geheime Schlüssel zu fantastischem Sex war.
Kev berührte sie sanft von hinten, und sie fuhr zusammen. Er nahm die Haare von ihrem Rücken und legte sie ihr über die Schultern. »Ich wollte dich nicht erschrecken«, murmelte er, »sondern nur deinen Rücken ansehen. Er ist sehr anmutig.«
Edie nickte, während sie lautlos ihre Tränen zurückzuhalten versuchte. Dann schloss sie die Augen, als er mit den Fingerspitzen ihre Wirbelsäule, ihre Rippen und Schulterblätter streichelte. Er bückte sich, küsste ihren Nacken und jeden einzelnen ihrer Rückenwirbel mit warmen Lippen, bis sie sich anfühlten wie schimmernde, funkelnde, auf eine Schnur gezogene Perlen. Sein Atem war eine heiße, weiche Liebkosung, wie von Seide oder Pelz. Weitere Tränen stahlen sich nun doch aus ihren zusammengekniffenen Augen.
Kev ließ die Hände über ihren Rücken kreisen, die Berührung so erotisch, dass funkelnde Feuerwerkskörper in ihren Nervenenden explodierten. Seine Lippen strichen über ihre Schultern. Eine Hand glitt tiefer, die andere höher. Edie erbebte in seinen Armen, stieß winzige, atemlose Laute aus, als er die Finger unter den Bund ihrer tief sitzenden Jeans schlüpfen ließ und den Saum ihres Slips nachzeichnete. Vor und zurück, vor und zurück, ohne sich weiter vorzuwagen. Dafür ließ er sie es sich vorstellen. Und warten. Und warten.
Bis sie glaubte, sie müsse sterben.
Mit einem kehligen Laut stieß sie seine Hand tiefer in ihre Jeans. »Du bist gemein«, beklagte sie sich.
Kev lachte und legte die Hand auf ihren Slip. Sie hätte vor Lust fast geschrien, als er ihren Venushügel umschloss und sie durch das dünne, elastische Material mit dem Finger zu streicheln begann. Er übte Druck aus, zog sanfte Kreise, bis sie …
oh Gott
…
Edie kam. Sie löste sich auf in einer bebenden Serie atemberaubender kleiner Feuerwerks-Orgasmen. Ihr Herz schwoll an und öffnete sich wie eine Blüte. Ihr Gesicht zuckte. Hätte er sie nicht festgehalten, sie wäre umgekippt. So hing sie kraftlos über seinem kräftigen Unterarm.
»Oh Gott«, raunte er. »Das war wunderschön. Mach das noch mal.«
Sie wollte lachen, aber wenn sie das Geräusch herausließe, würde es sich in ein Weinen verkehren. Als ob sie das bewusst herbeiführen könnte. So etwas passierte ihr nicht. Niemals.
Er drehte sie beide um, sodass sie dem Ganzkörperspiegel an der Badezimmertür zugewandt waren. Die Sonne, die gerade im Begriff war, unterzugehen, hatte sich noch einmal unter den Wolken hervorgeschoben, und die letzten, ungleichmäßigen Strahlen, die durch die Jalousien fielen, malten Streifen aus rötlichem Licht auf ihren nackten Oberkörper, auf sein Gesicht und seine muskulösen Arme. Sein Handgelenk verschwand abermals in ihrer Jeans. Edie konnte ihren eigenen Anblick im Spiegel kaum fassen, diese fiebrige Röte in ihrem Gesicht, ihre tränenfeuchten Augen und Wangen, ihre geöffneten Lippen, ihr hilfloses Zucken. Seine tief in ihre Hose abgetauchte Hand liebkoste und stimulierte sie. Trieb sie an den Rand der Ekstase.
Kev küsste die Seite ihres Halses, leckte mit der Zunge darüber, während er gleichzeitig den Stoff ihres Höschens beiseitezog. Zärtlich teilte er ihre feuchten, begierigen Falten. Ihre Schenkel zuckten um seine Hand, als er einen Finger in ihre heiße Öffnung tauchte und auf einen süßen, magischen Ort stieß, der eigens für ihn aus seinem Dornröschenschlaf erwacht war. Er trieb sie völlig unerwartet über eine Klippe, die sie nicht kommen sah, bis sie sich bereits im freien Fall ungekannter Wonnen befand.
Jede ekstatische, explosive Zuckung trieb sie weiter von ihrem alten Ich weg, hin zu einem neuen, einem empfänglichen und wilden und wundervoll realen Selbst.
Als sie sich von den Nachbeben erholte, hielt er sie noch immer, sein Arm eisenhart an ihrem Bauch, seine Erektion gegen ihre Kehrseite gepresst.
Ihre Jeans war ihr halb vom Hintern gerutscht. Die goldene Haut seines Unterarms verdunkelte sich zu einem tieferen Braun, das einen starken Kontrast zu der Blässe ihres Bauchs bildete. Die von der
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