Die Macht der Angst (German Edition)
Dringlichkeit zu vermitteln, ohne hysterisch und verzweifelt zu wirken. Vermutlich war sie es längst. Aber wenn sie diese Sache nicht vorantrieb, würde sie ihr entgleiten, sich totlaufen und im Nichts versanden.
Und Edie musste das hier haben. Sie brauchte es unbedingt.
Sie schüttelte das Kondom heraus und stellte erleichtert fest, dass es ganz normal aussah. Sie umfasste wieder seinen Penis, entzückt darüber, dass sie kaum die Finger um seinen breiten Schaft schließen konnte, und versuchte, ihm das Präservativ überzustülpen, aber der eingerollte Latexring ließ sich einfach nicht über seine Eichel dehnen. Das schlüpfrige Ding schnalzte immer wieder runter und rollte sich zusammen. Schließlich nahm Kev es ihr aus der Hand und streifte es sich mit beiläufiger Anmut selbst über. Er hob ihre Hände an seine Lippen und küsste die Rückseiten ihrer Finger.
Edie ließ sich auf den schmalen Futon fallen und zog ihn mit sich. »Komm her.« Ihre Stimme bebte. Sie kämpfte mit den Tränen. Mist. Typen hassten so was. Es könnte alles vermasseln.
Sie versuchte, sich zu beherrschen, die Fassung zu wahren, trotzdem entrang sich ihr ein unüberhörbares Schluchzen. Sie grub die Nägel in Kevs Arme und zog ihn enger an sich.
Gehorsam sank er vor dem Bett auf die Knie. Er positionierte Edie so, dass sie mit dem Po auf der Kante saß, und umarmte sie.
Seine Stirn lag an ihrer, ihre Schenkel waren weit gespreizt. Er hatte die Faust um seine Erektion geschlossen und ließ sie zärtlich auf und ab gleiten, jeder Kontakt so süß und himmlisch wie ein Kuss.
Der Druck baute sich auf und verschärfte sich zu einem lauten Brausen in ihren Ohren. Edie krallte die Finger in seinen muskulösen Hintern und presste ihn an sich, rutschte auf der Bettkante umher, um den richtigen Winkel zu suchen, damit er in sie eindringen konnte. Es würde für ihn kein Entkommen geben.
»Bitte«, wisperte sie fast unhörbar. »Bitte.«
»Oh ja.« Auch seine Stimme bebte. Edie war nicht die Einzige, die nicht mehr länger warten konnte. Er begann, in sie hineinzustoßen.
Ihr stockte der Atem. Gott, war das schön. Er war riesig.
Sie hielt sich an seinen Oberarmen fest und unterdrückte die Laute, die sich ihrer Kehle entringen wollten. Sie durfte ihn nicht verschrecken.
Da zog er sich aus ihr zurück. »Nein«, keuchte er.
»Nein?« Sie ruckte nach vorn und zog ihn mit ungestümer Kraft an sich. »Was meinst du mit Nein?«
Kev löste ihre ihn umklammernden Hände und küsste eine. »Ich meine, jetzt noch nicht.«
»Aber ich bin bereit«, erklärte sie. »Ich brauche es.
Jetzt!
«
Er schob einen Finger in sie hinein und streichelte sie dort, wo eben noch sein Phallus gewesen war. »Du bist so zart«, sagte er. »Zu eng. Warte. Ich mache es besser für dich.«
Sonst noch was?
Warten?
Nein! Edie hatte es satt zu warten. Sie wartete schon ihr ganzes verdammtes Leben. Ohne zu wissen, worauf, oder ob sie es überhaupt erkennen würde, wenn sie es sah. »Genug jetzt«, blaffte sie. »Es reicht! Es war noch nie so gut für mich! Ich werde sterben, wenn es noch besser wird!«
Kev befreite seine Oberarme aus ihrem Klammergriff und küsste ihre Finger. Er hielt ihre Handgelenke fest, als sie sie zurückziehen wollte.
»Ich werde es noch besser machen«, wiederholte er. »Und du wirst nicht sterben. Vertrau mir.«
Dieser arrogante
Mistkerl
. Sein Befehlston ließ eine Sicherung bei ihr durchbrennen. Sie entzog ihm ihre Arme. »Dir vertrauen? Wie kannst du es wagen, mich so herumzuschubsen? Ich habe die Nase voll!« Sie versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust.
Er schwankte zurück. »Es tut mir leid, dass du so empfindest.«
»Du glaubst, nur weil du der mit dem Schwanz bist, hast du hier das Sagen? Nur weil du ein Kerl bist?« Sie schlug nach ihm, völlig außer sich. »Du bildest dir ein, das macht dich zum Boss? Fick dich, Kev!«
»Nein, ich werde
dich
ficken. Verlass dich drauf.« Er packte wieder ihre Arme und hielt sie fest. »Und ja, ich bin derjenige mit dem Schwanz. Ich entscheide, was ich mit ihm tue und wann. Und ich sage, dass du …
warten
wirst.«
Seine kraftvollen Worte durchdrangen den roten Nebel ihres Zorns. Edie zuckte zusammen. »Wofür hältst du dich, für Gott?«, brüllte sie. »Was sollte dann dieser ganze Scheiß, von wegen, dass du mich auf die nächstbeste horizontale Oberfläche wirfst und vögelst? Leere Worthülsen?«
»Ich meinte es so«, entgegnete er. »Nur war das, bevor ich gespürt habe, wie du an
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