Die Macht der Angst (German Edition)
öffnete Des seine Hose.
»Ich kann nicht länger warten.« Ava schaute mit diesem wahnsinnigen Glitzern in ihren Augen zu ihm hoch, das ihn jedes Mal wieder aus dem Gleichgewicht brachte. »Es wird wundervoll werden, jemanden zu krönen, der so gut ist wie ich. Ich werde wie eine Göttin sein. Es wird sein, als würde ich sie wie einen Schal tragen.«
»Genau. Wie einen Schal.«
Des lehnte sich ein wenig nach vorn, und endlich war Ava still.
9
Geh nicht
. Ihre flehentliche Bitte hing zwischen ihnen in der Luft.
Die Finger in seine athletischen Schultermuskeln gegraben, wartete Edie auf seine Antwort.
Kev schwieg. Tränen brannten in ihren Augen. Sie durchlitt Marterqualen.
Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer. »Du verstehst nicht«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie ich mit derart starken Emotionen umgehen soll. Vor dem Wasserfall war ich innerlich fast taub. Selbstbeherrschung war kein Thema für mich. Aber jetzt fühle ich mich … als wäre mein Innerstes nach außen gekehrt. Als würde ich zerbrechen.«
»Erzähl mir davon«, bat sie ihn inständig.
»Du kannst das nicht begreifen.« Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. »Ich traue mir nicht über den Weg. Und ich will dich nicht verletzen. Darum muss ich gehen. Jetzt.«
»Indem du gehst, verletzt du mich«, entgegnete sie leise.
Kev murmelte etwas in harschem gutturalen Ton. Es klang nach einer Verwünschung, soweit sie das in ihrer Benommenheit feststellen konnte. »Du hörst mir nicht zu«, knurrte er.
»Da bist du auf dem Holzweg. Du wirst niemals einen besseren Zuhörer als mich finden. Und sollte das ein Versuch sein, mich einzuschüchtern, spar dir die Mühe. Es wird nicht funktionieren.«
Kev verengte die Augen zu hellgrünen Schlitzen. »Ach, nein?«
»Nein. Das wird es nicht. Ich bin heute vollkommen angstfrei. Ich könnte dich zum Frühstück verspeisen.« Sie führte seine Hand an ihren Mund und presste die Lippen darauf. »Du fühlst dich entblößt?« Sie zog sich ihr langes grünes Sweatshirt über den Kopf, warf es zu seinem auf den Boden. »Wir sind quitt.«
Kev schnappte hörbar nach Luft. »Oh, verdammt.« Seine Stimme klang erstickt. »Um Himmels willen, Edie. Das ist nicht gerade hilfreich.«
Sie fasste nach hinten und kämpfte mit dem Verschluss ihres abgetragenen weißen Büstenhalters. Hätte sie stattdessen doch nur ein verführerisches Nichts aus Seide und Spitze angezogen. Aber zumindest waren ihre Brüste recht ansehnlich. »Wer hat irgendwas von hilfreich gesagt?« Sie schleuderte den BH auf das Sweatshirt, streckte den Busen vor und nahm die Schultern zurück. Stellte sich zur Schau.
Ta-da
. Nimm das, Kumpel. Die Macht der Titten.
Wie hypnotisiert starrte er auf ihre nackten Brüste. »Ich kann dir das nicht antun«, raunte er heiser. »Ich habe mich nicht unter Kontrolle, verstehst du? Ich kann nicht … ich weiß nicht, was ich mit dir machen würde.«
»Nein? Nun, mal sehen. Ich könnte dir ein paar Tipps geben.« Edie kam sich albern vor, wie sie da nackt bis zur Taille, aber noch immer mit der Brille auf der Nase vor ihm stand, darum setzte sie sie ab und warf sie auf den Tisch. Ein Weichzeichner legte sich über das Zimmer. Kev schimmerte wie heller Marmor im Vordergrund. Sein aschblonder Schopf war von goldenen und bronzefarbenen Strähnen durchsetzt. Silberne und goldene Bartstoppeln flimmerten an seiner unvernarbten Wange. Edie gefielen die metallischen Akzente. Sie verliehen ihm ein übernatürliches Leuchten, als wäre er ein mythisches Wesen aus einer alten Legende. Er schimmerte und funkelte in den Farben der Sonne, des Mondes, der Sterne.
Sie legte die Hand auf seine Schultern, grub die tintenschwarzen Finger in heiße, glatte Haut, in feste, sehnige Muskeln, unebenes, raues Narbengewebe. In einer unverhohlen einladenden Geste ließ sie die Brüste vor ihm schaukeln.
Er umfasste ihre Taille. »Also, sind wir uns über die Situation im Klaren?« Sein Tonfall war brüsk. »Wir haben uns gerade erst kennengelernt, vor etwas mehr als einer Stunde. Es gibt zwei Ausgänge für dieses Szenario. Entweder ich ziehe meinen Pulli an und gehe auf der Stelle, oder ich werfe dich auf die nächstbeste horizontale Oberfläche und vögle dich hart. Und zwar mehrfach. Kannst du mir folgen?«
Zitternd streichelte sie die Muskeln an seinem Rücken. »Mann«, murmelte sie. »Du musst dabei doch nicht so unglücklich klingen.«
Er bebte vor unterdrücktem Gelächter. Sie zog ihn näher und presste sein Gesicht zwischen
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