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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Schöpfung vollkommen war, kehrten seine Gedanken ungehemmt zu früheren Dingen zurück. Sie gingen nach Trenton. Sie flogen zu Jane.
    Er verstand sich selbst nicht mehr. Wie war es möglich, daß er in diesen Tagen der Arbeit Jane so völlig vergessen konnte? Hatte ihn das Problem verzaubert? War ein anderer Einfluß wirksam? Er wußte keine Antwort darauf.
    Er sah seine Verlobte. Sah sie in dem kleinen Hausgarten ihre Lieblinge, die Blumen, pflegen. Er erblickte sie im traulichen Beisammensein im Lichtschein der Lampe. Er sah, wie beim Sprechen ein rosiger Blutschimmer ihre zarten Wangen färbte und wie ihre Augen aufstrahlten. Er sah sie in stillen Abendstunden in leichtem schwebendem Gang an seiner Seite durch die Felder gehen.
    Dann sah er Dr. Glossin, und Sorge beschlich ihn. Er mußte zu Jane, mußte sie schützen, mußte sie in Sicherheit bringen. Liebe und Furcht mischten sich in seinen Gedanken.
    Mit Ungeduld erwartete er die Rückkehr Erik Truwors. In fliegender Hast trug er ihm seine Pläne und Wünsche vor. Die Erfindung war vollendet. Die Ausführung war kein Problem mehr. Wenn sie ohne seine Mitwirkung etwas länger dauerte, was verschlug das.
    Mit unbewegter Miene hörte Erik Truwor die Wünsche Silvesters.
    »Um eines Weibes willen willst du fahnenflüchtig werden?«
    »Fahnenflüchtig? Was soll dieses Wort von deiner Seite? Aus Janes Munde wäre es berechtigt.«
    »Und unsere Mission?«
    »Mission? Meine Aufgabe ist erfüllt. Das sagt mir mein Innerstes. Die Erfindung ist vollendet. Was ich zu geben hatte, habe ich gegeben. Die Werkstattarbeit geht ohne mich. Was kommt es auf ein paar Tage früher oder später an?«
    »In ein paar Tagen können Tausende von Männern fallen, Tausende von Frauen Witwen werden. In ein paar Tagen kann mehr Elend entstehen, als in Jahrzehnten wieder gutzumachen ist.«
    »Du siehst schwarz. Erwartest du schon in nächster Zeit den Kriegsausbruch?«
    »Gewiß! Täglich, stündlich können die ersten Schüsse fallen. Deshalb muß der Apparat so schnell wie möglich fertiggestellt werden. Wir sind ausgeruht. Nichts hindert uns, sofort an die Arbeit zu gehen.«
    Silvester stand stumm.
    Widerstreitende Gefühle kämpften in seinem Inneren. Er sah Jane in den Händen Glossins. Er sah Schlachtfelder, bedeckt mit Toten und Verwundeten… Ehre und Gewissen zwangen ihn, seine Liebe zum Opfer zu bringen. Er tat es mit blutendem Herzen.
    »Aber…« Die tiefe Erregung spiegelte sich in seinen Augen wider… »Aber woher nimmst du die Gewißheit, daß der Krieg schon in allernächster Zeit ausbrechen wird? Dein Glaube gründet sich doch nur auf Mutmaßungen.«
    »Lies die in den letzten Tagen gesammelten Streifen des Hellschreibers. Es sind die politischen Meldungen verschiedenster Nachrichtenagenturen aus aller Welt. Du wirst schon nach wenigen Minuten erkennen, wie ernst es steht!«
    Silvester überflog die Berichte und senkte betroffen das Haupt. Da fühlte er die Arme des Inders sich um seine Schultern legen.
    »Der Krieg wird nicht kommen, bevor sich der Mond vollendet.«
    »Was sagst du, Atma? Der Krieg ist aufgeschoben?«
    Erik Truwor trat näher an den Inder heran. Er hielt den Papierstreifen des Hellschreibers zwischen den Fingern.
    »Aufgeschoben. Das würde die veränderte Sprache in den letzten Nachrichten erklären.«
    »Aufgeschoben, bis der Mond sich erneuert. Wir haben Zeit, Zeit, deinen Willen zu tun, und Zeit, die Wünsche Silvesters zu erfüllen.«
    Erik Truwor traf die Entscheidung. Für achtundvierzig Stunden brauchte er die Hilfe Silvesters noch, um alle Teile der neuen Konstruktion so weit fertigzumachen, daß er sie dann selbst nur zusammenzusetzen brauchte.
    Sein Befehl war zwingend. Vergeblich suchte Silvester dagegen zu kämpfen. Atma nahm die Partei Erik Truwors.
    »Zwei Tage und zwei Nächte, Silvester. Dann haben wir hier getan, was zu tun ist, und holen das Mädchen.«
    Mit einem Seufzer fügte sich Silvester dem Willen seiner Freunde. Von neuem begann ein Arbeiten, ein Schmieden, Feilen und Schleifen. Stahl und Kupfer gewannen neue Formen, und in achtundvierzig Stunden wuchsen die Teile, die den neuen großen Strahlapparat bilden sollten. -
    Die Bedingung, an die Erik Truwor sein Versprechen geknüpft hatte, trieb Silvester zu fieberhafter Tätigkeit an. Er achtete kaum der Zeiteinteilung und arbeitete die Tage und die hellen Nächte, nur getrieben von dem einen Wunsch, den neuen teleenergetischen Strahlapparat fertig zu haben. »Teleenergetische

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