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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Herausforderung anzunehmen und zu kämpfen.«
    Vincent Rushbrook, der Marineminister, erhielt das Wort.
    »Unsere maritimen Maßnahmen sind in erster Linie darauf gerichtet, den Seeweg nach Australien zu beherrschen. Eine Flotte von achthundert U-Booten liegt tiefgestaffelt auf dem Bogen von Lissabon bis Marokko. Ihre Basis wird durch unsere beiden großen Seefestungen von Gibraltar und Singapore gebildet. Unsere Vorpostenboote haben auf der Länge von Island fremde U-Boote gesichtet. Seitdem – es sind jetzt drei Tage – sind unsere Boote und die Festungen in höchster Bereitschaft. Dieser Zustand läßt sich aber nicht monatelang aufrechterhalten.«
    Der Premier ergriff von neuem das Wort: »Lord Maitland, bitte die Lage der Luftwaffe.«
    Der Luftfahrtminister gab einen ausführlichen Bericht über den gegenwärtigen Stand der Luftrüstung. Über die gesamte Britische Insel und Irland waren von den Shetland-Inseln bis zu den Kanalinseln Guernesey und Jersey 120.000 Flugzeuge stationiert. An der westafrikanischen Küste standen ebenfalls bis hinab nach Kapstadt 80 schwere und leichte Geschwader mit fast 100.000 einsatzfähigen Flugzeugen.
    *

Die Kabinettssitzung dauerte noch Stunden. Alle Möglichkeiten wurden bis in die kleinsten Details erörtert. Ernst und sorgenvoll brachen die Lenker des Commonwealth zu später Nachtstunde auf.
    *

Und es kam der Tag, an dem sich in Linnais drei Menschen stumm umarmten. Der Tag, an dem die große Erfindung vollendet war.
    Tage angespanntester Arbeit in Laboratorium und Werkstatt lagen hinter ihnen. Was jetzt kam, die Arbeit in der Werkstatt, um die Konstruktionen auszuführen, war körperlich leichtes Spiel, geistige Erholung.
    Die Hauptarbeit hatte Silvester getan. Hindernisse, die immer wieder unvermutet auftauchten, hatte sein erfinderisches Genie bewältigt. Wenn sich bei den anderen die Zweifel laut oder leise regten, hatte er das Problem mit unbeirrbarer Zuversicht von einer neuen Seite angefaßt. Erik Truwor sah die Arbeit nicht ohne Sorge, denn Silvester war körperlich nicht eben der stärkste. Es kam wohl vor, daß er die Hände auf das in der Entdeckerfreude übermäßig pochende Herz pressen mußte, daß er mit wankenden Knien Minuten ruhen mußte, bevor der Kampf weiterging.
    Nach einer letzten durcharbeiteten Nacht warf Silvester mit glückselig stolzem Lächeln seine Feder hin. Das Heureka { * } des siegreichen Forschers kam über seine Lippen. Dann sank er zusammen und fiel in einen tiefen, todähnlichen Schlaf.
    Mit liebevollen Händen betteten sie den Zusammengesunkenen auf seinem Lager.
    Atma hielt dort die Wacht.
    Erik Truwor litt es nicht länger in den engen Räumen. Mit übervollem Herzen stürmte er hinaus, um allein und im Freien seiner Gedanken und Pläne Herr zu werden.
    Gedanken und Pläne von unerhörter Kühnheit, die seit Wochen in ihm brodelten, zerrissen und sich von neuem zusammenballten, wollten sich jetzt verdichten und Gestalt annehmen. Schon eine Stunde stürmte er durch den tiefen Wald und wußte nicht, wie er dorthin gekommen war. Auf steilen Grashalden ging es bergan. Geröll und Felsblöcke zwangen ihn, seine Schritte zu verlangsamen. Als er die Höhe erreichte, rang er nach Atem. Tief unter ihm lag der Strom. Sein Rauschen drang nur noch gedämpft herauf. Dichte Nebelschwaden zogen an den Talwänden. Ein frischer Wind pfiff über die Höhen.
    Erik Truwor nahm den Hut vom Kopf und ließ sich die erhitzte Stirn kühlen. Er ließ sich auf einem Felsblock am Rande des Abhangs nieder. So saß er lange still und starr wie der Stein unter ihm.
    Die lauten und verworrenen Stimmen der vergangenen Nächte begannen zusammenzuklingen zu einer klaren, starken Melodie. Zu einem unnennbaren Hochgefühl voll Zuversicht, Ruhe und Kraft, das von ihm ausströmte und ihm entgegenströmte aus den stummen Steinhalden, dem dunklen Grün der Föhren, den Spitzen der fernen Bergkämme.
    Als er vor Tagen die Tragweite von Silvesters Erfindung erkannte, als er die Möglichkeit erblickte, mit ihrer Hilfe der Welt neue Gesetze, seine Gesetze vorzuschreiben, hatte ihn die Größe des Gedankens erschreckt und niedergedrückt. Jetzt war es entschieden.
    Mit festen Schritten ging er den Weg nach Linnais zurück. Siegesgewiß. Von der Idee an seine Mission erfüllt und getragen. -
    Aus langem stärkendem Schlummer war Silvester erwacht. Erfindung… Atomstrahler… Konstruktionen, alles das lag traumhaft hinter ihm.
    Jetzt, da die gewaltigste Arbeit getan, seine

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