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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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war die Trennung gleichbedeutend mit Verrat, mit dem Übergang zur anderen Partei.
    Er dachte nicht mehr daran, den Auftrag Cyrus Stonards zu erfüllen. Mochte der Diktator die drei selber fangen, wenn er sie haben wollte. Aber Jane wollte und mußte er unter allen Umständen in seine Gewalt, auf seine Seite bringen, koste es, was es wolle. Es war ihm nicht geglückt, den Riegel im ersten Ansturm zu sprengen. Kein Wunder, wenn eine hypnotische Kraft wie diejenige Atmas ihn gefügt hatte. Aber Dr. Glossin wußte auch, daß jeder Angriff die Verriegelung schwächte, daß sie doch eines Tages brechen mußte, wenn sie nicht ständig erneuert wurde. Er beschloß, vorläufig in Düsseldorf zu bleiben, das Haus, in welchem Jane wohnte, zu beobachten, die nächste Gelegenheit abzupassen und auszunutzen. -
    Die vierte Nachmittagsstunde kam heran, die Zeit, zu welcher Silvester mit Jane zu sprechen pflegte. Wie gewöhnlich setzte sie sich an den Apparat und hielt den Hörer erwartungsvoll ans Ohr.
    Nur noch Sekunden, dann mußte die Stimme Silvesters zu ihr dringen. Dann würde sie aus seinem eigenen Munde hören, wie der Brand in Linnais verlaufen war und wo er sich jetzt mit seinen Freunden befand.
    Jane saß und harrte auf die erlösenden Worte. Wartete, während die Sekunden sich zu Minuten häuften und aus den Minuten Viertelstunden wurden.
    Der Apparat blieb stumm. Sie rief selbst ins Mikrofon. Nur das leichte Rauschen der Elektronenverstärker war in dem Hörer zu vernehmen.
    Jane saß und wartete. Sie konnte es ja nicht wissen, daß Silvester in diesem Augenblick den Strahler am Pol richtete, ihr Bild auf die Mattscheibe brachte, sie harren sah und hundertmal den Umstand verwünschte, daß die Antennen für die Sprechverbindung noch nicht gespannt waren. Sie wußte nur, daß sie hier vergeblich auf Silvesters Stimme harrte, und Zweifel begannen ihr zum Herzen zu steigen.
    Die Worte Glossins kamen ihr in den Sinn. Sollte es doch wahr sein, daß…? Sollte die Zeitung nicht gelogen haben, die ihr Glossin damals gab?
    Die zweite Erschütterung, die den Riegel sprengen konnte, vielleicht schon sprengen mußte, kam ohne das Zutun Glossins. Kam, weil sechshundert Meilen entfernt in Schnee und Eis ein paar Drähte nicht rechtzeitig gespannt worden waren.
    Die Minuten verrannen. Die Uhr hub zum Schlage an und verkündete die fünfte Stunde. Die Zeit, für welche Jane nach der Verabredung die Elektronenlampen brennen, ihren Apparat in der Empfangsstellung stehen lassen sollte, war vorüber.
    Es war klar, Silvester war nicht da… Es war ihm irgend etwas zugestoßen… Er war…
    Sie dachte das Wort nicht zu Ende. Von einem plötzlichen Impuls getrieben, sprang sie auf und faßte einen Entschluß. Einen übereilten und unsinnigen. Aber sie hatte in diesen Minuten nur noch das eine Gefühl, daß sie fort müsse. Silvester zu suchen, bis sie ihn gefunden habe.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür zu dem Zimmer der alten Termölen. Die hatten ihr Nachmittagsschläfchen noch nicht beendet. Leise machte sie die Tür wieder zu. Hastig füllten ihre zitternden Hände eine kleine Ledertasche mit dem Notwendigsten. Ein paar Zeilen an die Alten. Daß sie ginge, ihren Mann zu suchen.
    An der Tür blieb sie stehen und umfaßte mit einem langen Blick noch einmal den schlichten Raum, in dem sie die letzte glückliche Stunde mit Silvester verlebt hatte. Da stand ja noch der KW-Empfänger, mit dem sie jederzeit und überall seine Stimme hören konnte, wenn er sie rief. Sie eilte darauf zu und hing den unauffälligen Apparat über ihre Schulter. Lautlos und ungesehen verließ sie die Wohnung. Aber nicht ungesehen das Haus.
    Dr. Glossin sah sie auf die Straße treten. Er folgte ihr. Erst in die Uferbahn, dann in das Flugzeug. Sorgfältig darauf achtend, daß er selbst nicht von ihr gesehen wurde, eifrig darauf bedacht, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
    Der telenergetische Strahlapparat Silvesters arbeitete mit einer besonderen, von ihm zum erstenmal in reiner und konzentrierter Form dargestellten Art der Energie, mit der Formenenergie. Sein Apparat enthielt, in besonderer Art gespeichert, einen verhältnismäßig nur geringen Vorrat dieser Energieform.
    Um trotzdem die gewaltigen Leistungen des Strahlers zu erklären, muß man sich zwei Umstände vor Augen halten. Erstens die automatische Selbsterneuerung der Formenenergie. Eine keimfähige Eichel besitzt nur unmeßbar geringe Mengen von Formenenergien. Diese winzige Menge reicht aus, um aus

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