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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Creethas Warnung, die er mir vor acht Tagen zu übermitteln befahl. Das, meine Freunde, bedeutet, daß die Sonne morgen sterben wird! Mit Nggongga in Ketten kann sie nicht mehr scheinen. Wenn wir die Ausbeuter, die Andersweltler verjagen, läßt sich ihr Licht jedoch wieder anzünden. Das versprach Cru Creetha ...«
    »Kommen Sie!« flüsterte Schneefeuer drängend. »Unser Feind ist der Mann mit der Fernbedienungsmanipulator, nicht dieser abergläubische Dummkopf.«
    Als Schwarzlicht mit ihr weiterlief, wurde ihm allmählich das ganze Ausmaß des Terrorismus auf Nggongga bewußt. Häßliche Wachtbunker aus Beton standen an den Torrampen, und überall auf den Straßen patrouillierten schwerbewaffnete Polizisten. Die Menschen hatten grimmige oder verstörte Gesichter, und alle schienen in Eile, von den Straßen und Laufbändern wegzukommen.
    In einem Touristengeschäft kaufte Lehmann Sonnenkrem und Kühler für Schneefeuer und sich, und eine teure Menschenflinte mit Zielfernrohr. Während sie auf ihn warteten, spielte Schneefeuer ihre Rolle als Verliebte so überzeugend, daß Schwarzlicht sich wünschte, sie wäre auch mit dem Herzen dabei. Lehmmann schwieg sich über ihr Ziel aus, bis sie das Laufband vor dem verrußten Tor der Nggarbesitzung verließen.
    Lehmmann drückte die Schlüsselplatte gegen das Tor. Das Auge hatte schon viele fremde Rassen nach Nggongga gebracht, aber die zwei Wachen, die das Tor öffneten, waren Schwarzlicht in ihrer Art fremd. Von kurzen schwarzen Kilts und einem Waffengürtel abgesehen, waren sie nackt. Ihr Schädel war haarlos und ihre Haut von einem düsteren Grün, auch ihre hervorquellenden Augen waren grün. Mit etwa seiner halben Größe, aber dem doppelten Gewicht, sahen sie genauso monströs wie der Attentäter auf Xyr aus, obgleich sie Übersetzer um den Hals hängen hatten, sprachen sie kein Wort. Einer hielt sie mit einer Menschenflinte im Schach, während der andere davoneilte und kurz darauf mit einem hellbraunen Mann zurückkam, der ein Bein nachzog.
    »Nggee Nggar«, flüsterte Schneefeuer.
    Er hinkte auf Schwarzlicht zu. Die Hälfte seines Gesichts lächelte, die andere war eine gräßlich starre Narbe. »Blackie! Lylik hat auf seinen Tonbändern so viel von dir erzählt. Ich bin sehr froh, daß du bei uns mitmachst.« Er streckte seine gute Hand in der nggongganischen Grußgeste aus, und sie drückten die Handflächen aufeinander. Schwarzlicht bemühte sich, ihm nicht ins Gesicht zu sehen. Lylik hatte kaum von der Verunstaltung seines Vaters gesprochen, aber er erinnerte sich jetzt, daß ein alter Tlyhüter ihm einmal erzählt hatte, wie der damals noch junge Nggee Nggar in der Arena von einem nicht ausgemolkenen Tly gestochen worden war.
    »Ich hoffe, meine Leute erschreckten Sie nicht.« Nggar wandte sich an die anderen und blickte kurz auf seine froschähnlichen Wachen. »Sie verdanken ihren seltsamen Wuchs der Schwerkraft ihres Planeten, der um eine blaue Sonne zieht und reich an Kupfervorkommen ist. Ich holte sie hierher, weil ich den Schwarzen nicht trauen kann. Sie sind Vertragsarbeiter, Sklaven eigentlich. Ihre Herren erkennen das Hilfswerk der Menschenfreunde nicht an. Ich bekam sie durch einen Tauschhandel. Ihre Übersetzer sind nur auf mich eingestellt, um sie vor Korruption zu bewahren.«
    Er führte sie durch einen weiten Hof, den von drei Generationen Nggars errichtete Gebäude umgaben. Ein noch neuer Geschäftsturm überragte die Ladedocks eines rostbefallenen metallenen Lagerhauses, aus dem der angenehme Duft von Moschuskräutern drang. Der gewaltige Wohnpalast war sichtlich siebenmal in nicht gerade zusammenpassenden Stilrichtungen vergrößert worden. Eine schwere, fast quadratische grüne Frau erwartete sie an der Tür.
    »Meine Freunde, die Sie kennenlernen möchten, kommen erst ein wenig später«, erklärte Nggar. »Kopopo wird Ihnen inzwischen Ihre Zimmer zeigen.«
    Stumm deutete die Frau mit einer gewaltigen Pranke.
    »Einen Augenblick, bitte«, wandte Schwarzlicht sich auf Nggonganisch, das kein Sie kannte, an Nggar. »Dürfte ich mit deiner Frau über Lylik sprechen ...«
    »Meine Frau ist krank.« Ein Schatten überzog die gute Gesichtshälfte. »Eine Bombe der Terroristen verletzte sie voriges Jahr so sehr, daß sie sich bis jetzt noch nicht davon erholt hat. Wir durften ihr nichts von Lyliks Tod sagen. Sie muß ständig Beruhigungsmittel bekommen und verläßt nie ihr Zimmer.«
    »Das tut mir sehr leid«, murmelte Schwarzlicht verlegen. »Ich

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