Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
»Ein Tly in der Arena stach mich. Er war nicht ganz ausgemolken worden. Der Hüter, der dafür verantwortlich war, haßte meine Familie. Damals waren solche Anschläge noch selten, doch mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Vor zwei Jahren mußte ich meinen Sohn wegschicken, in Sicherheit, wie ich glaubte. Vergangenes Jahr wurde meine Frau hoffnungslos verkrüppelt.«
    »Und jetzt nehmen sie den Sonnentod, um den Haß auf uns noch mehr anzustacheln.« Yava Yar sprang auf. »Eine kosmische Staubwolke wird tatsächlich eine Sonnenfinsternis herbeiführen. Diese Staubwolke zieht etwa alle siebzig Jahre durch unser Sternensystem. Sie ist natürlichen Ursprungs, aber Sonnenzünder und seine Fanatiker benutzen sie als Signal zum Aufstand gegen alle Andersweltler auf Nggongga. Es wird das Ende der Welt sein ...«
    »Außer es gelingt uns, den Terrorismus niederzuschlagen!« Lehmmann blickte jeden einzelnen durch seine summende multiskopische Brille an. »Wir werden siegen, aber wir brauchen Ihre Hilfe dazu. Sie, geschätzter Yava Yar, können uns helfen, die Panik verringern. Laden Sie Reporter ein, sich die Staubwolke durch Teleskope anzusehen. Überzeugen Sie die Leute, daß diese Eklipse völlig natürlich ist.«
    »Ich – ich habe versucht, meine Entdeckung öffentlich bekanntzugeben«, stammelte Yava Yar verängstigt. »Aber man glaubt mir nicht. Die Fanatiker drohten mir mit dem Grimm Cru Creethas.«
    »Dann versuchen Sie es eben noch einmal! Setzen Sie sich durch!« befahl Lehmmann eisig. »Es geht schließlich um Ihr Leben.« Jetzt wandte er sich an den Geistlichen: »Ehrenwerter Langbrücke. Sie werden Ihre Priester beauftragen, die Natur der Sonnenfinsternis zu erklären. Und sagen Sie ihnen, sie sollen für Frieden und Brüderlichkeit beten.«
    »Das haben wir getan«, sagte Langbrücke düster. »Daraufhin haben die Terroristen unsere Missionen niedergebrannt.«
    Lehmmann blickte den Bankier an, der seine schwabblige Wange rieb. »Geschätzter Gutgeld, Sie müssen Belohnungen, hohe Belohnungen aussetzen – für Informationen, für die Ergreifung von Terroristen, für Hinweise auf das Versteck Sonnenzünders.«
    Gutgeld nickte. An seinem säuerlichen Atem roch Schwarzlicht, daß er ein eingebettetes Stimulans aufgebissen hatte.
    »Und Sie, geehrter Nggar, versorgen uns mit Ausrüstung und allem sonst Erforderlichen.«
    »Ich kann Ihnen vielleicht helfen, Sonnenzünder zu finden«, sagte Schwarzlicht. »Ich sah ihn früher häufig auf der Straße betteln. Er hatte einen Freund – er half ihm oft seine Schüssel füllen –, der vielleicht weiß, wo er ist.«
    »Wer – wer ist dieser Freund?« fragte Nggar hoffnungsvoll.
    »Ich kenne seinen Namen nicht. Er ist Fremdenführer. Er verlor ein Bein in der Arena ...«
    »Champ!« stieß Nggar hervor. »Sein Bruder war es, der meinen Tly nicht ausgemolken hat. Auch er haßt uns Nggars ...«
    »Das tut nichts zur Sache«, schnaubte Lehmmann. »Wo ist er?«
    »Er hat sich zur Ruhe gesetzt und ein Hotel in Krongkor gekauft, Pilgersruh heißt es.«
    »Wir werden dort hin fliegen«, erklärte Lehmmann. »Ich gebe mich als Journalist aus, behaupte, ich schreibe eine Story über den Sonnentod. Sie, Nggar stellen uns ein Flugzeug zur Verfügung. Wir brechen sofort auf.«
    Als sie den Saal verließen, nahm Schneefeuer Lehmmann und Schwarzlicht zur Seite. »Ich glaube, wir verfolgen die falsche Fährte«, sagte sie leise. »Dieser alte Priester Sonnenzünder mag zwar die Andersweltler hassen, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er irgend etwas mit Fernsteuerungsmanipulatoren und Implosionsbomben zu tun hat.«
    Lehmmann wischte ihren Einwand zur Seite. »Wir kämpfen gegen Paradoxien. Vielleicht haben die Nachtclanpriester gelernt, Technologie mit Technologie zu bekämpfen, so wie wir Terror mit Terror. Auf jeden Fall müssen wir der Spur nachgehen. Es ist unsere einzige.«
    Eine stumme grüne Frau brachte sie die Treppe zum Dachlandeplatz hoch. »Sie sollten sich erst die Wolke ansehen«, forderte Yava Yar, der mit Langbrücke ebenfalls hochstieg, sie auf und deutete auf das Teleskop am anderen Dachende.
    »Keine Zeit«, lehnte Lehmmann unhöflich ab. Schneefeuer kletterte in die Kanzel, während Yava Yar und Langbrücke zum Teleskop liefen, um die ersten fallenden Meteoriten zu beobachten.
    Lehmmann drehte sich ungeduldig zur Treppe nach der grünen Frau um, die, viel zu langsam für ihn, sein Gepäck hochschleppte.
    Ein ohrenbetäubender Knall erschütterte plötzlich

Weitere Kostenlose Bücher